Die Quartalszahlen waren so weit i.O., bedenkt man, dass das erste Quartal traditionell das branchentypische schlechtere erste Halbjahr andeutet und die Novellierung des EEG in Deutschland in Kraft getreten ist. 39,5 Mio. Umsatz // -1,7 Mio. operatives Ergebnis, bereinigt -0,5 Mio. operatives Ergebnis, -0,09 € pro Aktie: Mehr als im Rekordjahr 2011, allerdings sicherlich einiges aus in 2011 noch nicht abgeschlossenen Projekten und unter viel besseren Witterungsbedingungen. Die Gewinnmarge im Anlagenbau lässt weiterhin zu wünschen übrig. Frage mich, wo hier der Hund begraben ist. Auch wenn man die einmaligen Sondereffekte (1,6 Mio. Euro) aus dem nun beigelegten Rechtsstreit raus rechnet, bleibt ein Verlust aus diesem Segment. Anlagenbau: auf 26,1 Mio. Umsatz zurück -2,7 Mio. Anlagenbau Ausland: Hier ist die Euro-Schuldenkrise natürlich ein Bremsklotz. Ist dieses mal schwierig zu ermitteln, da entweder Eigenbetrieb, Anlagenbau und Service oder Ausland und Innland differenziert werden. Habe mir aber auch nicht so viel Zeit genommen. Eigenbetrieb (42,1 MW bzw. eigentlich 27 MW): 9,8 Mio. Umsatz; 1,6 Mio. operatives Ergebnis >> Daraus folgt ein jährlich zu erwartender Umsatz von ca. 40 Mio. ( bis 50 Mio.) Euro aus diesem Segment mit einem Vorsteuergewinnbeitrag von 6 ( bis 10 ) Mio. Euro Abschreibungen auf 2,5 Mio. >> ca. 10 Mio. jährlicher Abschreibungen Ein Punkt den man nach diesem massiven Ausbau vom Eignebetrieb der vergangen beiden Jahre bei der Gewinnberechnung nicht vernachlässigen sollte. Dies bedeutet schließlich, dass der Gewinn jährlich eigentlich um 10 Mio. Euro höher ist als bei den Jahresberichten und steuermindernden Einfluss hat. Außerdem wird es am Ende der Abschreibungsdauer zu einer Gewinnexplosion kommen wird, da eine Biogasanlage eher 20-30 Jahre im Betrieb sein wird, als die überwiegende Abschreibungsdauer von 10 Jahren. Weiterhin besteht die Förderung für 20 Jahre, zumindest innerhalb Deutschlands. Ende 2012 sind 52 MW angestrebt, mal sehen, wieviel davon auf Envitec entfallen wird. Bei der momentan 42 MW installierten Leistung entfallen rechnerisch 27 MW auf EnviTec. Bei den neuen Anlagen wird es wohl überwiegend um Anlagen mit Gasaufbereitung gehen. Service: 3,6 Mio. Umsatz und einen Verlust von 0,046 Mio Euro >> jährlich auf über 14 Mio. Umsatz zu erwarten. Leider habe noch nichts konkreteres bzw. mit Zahlen belegtes aus dem neuen Segementen EnviTec Energy und EnviTec Stromkontor gelesen, außer auf Seite 12, das sie seit dem 1. Januar Gas geben. Auftragsbestand: auf 162 Mio. zurück gegangen, im Vorjahr lag er bei 303 Mio. Euro, was natürlich nach der Novellierung des EEGs zu erwarten war. Deswegen wird 2012 auch als Übergangsjahr bezeichnet, da die Kunden von den neu angepassten Konzepten erneut überzeugt werden müssen, die nun mal jetzt wesentlich komplexer sind. 92 Mio. des Auftragsvolumen stammen aus dem Ausland, 57% der Aufträge und somit wird der Anlagenbau im Ausland dieses Jahr den innerdeutschen überschreiten. Der Chart ist allerdings ein Graus und die Marktkapitalisierung von nur noch knapp über 100 Mio. geradezu absurd, vor allem wenn man die strategische Aufstellung der AG und die künftigen Gewinne aus dem Eigenbetrieb berücksichtigt. EnviTec muss aber unbedingt an ihrer Gewinnmarge Anlagenbau und Service arbeiten, da ist MT-Energy schon weiter. Doch vom ersten Quartal aus sind rückschlüsse auf das Jahr schwierig, vor allem wenn sich im Hauptmarkt in Deutschland alle Rahmenbedingungen verändert haben. Aktienkurs: Der Kurs von der EnviTec Aktie ist natürlich desaströs und bereitet keine Freudensprünge, doch woran liegt es nach der so positiven Entwicklung der AG, die kaum besser aufgestellt sein könnte, höchstens in der Gewinnmarge des Segmentes Anlagenbau? 1.) Für Institutionelle Anleger fehlt einfach das Handelsvolumen. Es wechseln an guten Tagen gerade mal einige tausend Stück den Besitzer. 2.) Die wenigen privaten Investoren sehen es nicht ein, zu so niedrigen Kursen ihre Anteile zu verscherbeln. Die anderen haben Angst einzusteigen. 3.) Wenn einem dieser Anleger doch der Geduldsfaden reißt, drückt dies den Kurs bei den geringen Umsätzen noch tiefer. 4.) Aktien aus dem Bereich erneuerbare Energien sind momentan wirklich nicht en vogue! 5.) Das gesamte Marktumfeld bietet bei der momentanen Euro-Schuldenkrise ganz andere Investitionschancen. Man muss also schon ein gewisses 'grünes' Gewissen haben und von der AG und der Branche überzeugt sein. Halt so Typen wie ich und selbst die mischen die Akie nur zu einem kleinen Anteil ihrem Depot als sich eventuell lohnendes Langzeitinvest bei. Chart erstellt mit: http://profichart.boerse-go.de/chart/1100473 Alle Angabe natürlich ohne Gewähr. Im Beitrag #46 hatte ich die letzten Zahlen zusammen gefasst. Quelle: http://www.envitec-biogas.de/fileadmin/...e/EnviTecBiogasQ1_12_DE.pdf ----------- Meine Rechtschreibfehler sind übrigens gratis! |