oder auf noch höhere Kurse hoffen?
Wie verhaltet ihr euch?
Oder was würdet ihr tun wenn ihr Puma hättet?
Oder wie waren eure Erfahrungen bei anderen Übernahmen?
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News - 10.04.07 21:03 Das Kapital: So billig kommt PPR nicht davon
Das wäre ja noch schöner. Da baut man seit Anfang 1993 als strategisch orientierter Aktionär zusammen mit dem frisch gekürten Vorstand Jochen Zeitz die Firma und die Aktie kontinuierlich auf und soll sich dann, kurz vor dem Ziel, die Butter vom Brot nehmen lassen. Weitere Themen in diesem Kapital: US-Gewinnsaison und US-Ramsch-Hypotheken.
Gut, man konnte in dieser Zeit eine Vervierzigfachung des Aktienwerts und ein wenig Dividende mitnehmen, während sich der MDax nur etwas mehr als verfünffacht hat.
Doch jetzt kommt so ein französischer Gemischtwarenladen, der nicht nur Massenmode und Einbauschränke, sondern auch Importautos in Afrika verkauft, und will Puma . Aber nicht zu einem für einen quasi Luxusanbieter angemessenen Preis, sondern für nicht einmal 20 Prozent über dem gewichteten Drei-Monats-Kursschnitt. So kauft man Massenware ein, aber keinen Premiumanbieter.
Scheinen jedenfalls Pumas Aktionäre zu denken, die PPR am Dienstag zunächst eine Abfuhr erteilten. Aus der Perspektive eines Übernahmeobjekts scheinen sie recht zu haben. Für das knappe Gut "global starke Marke" wurden schon deutlich höhere Aufschläge gezahlt. Zudem hat sich PPR bei dem Thema Synergien auffällig zurückgehalten, obwohl die gestrige Präsentation die Vorzüge des Zusammenkommens für beide Seiten eingehend pries. Davon wollen Pumas Aktionäre auch was abhaben.
Das Timing von PPR ist nicht schlecht. Die Gewinnschätzungen für Puma sind seit knapp einem Jahr rückläufig, ebenso lang stagniert der Kurs - obwohl man im Fünfjahresplan auf Kurs ist. Auch nicht ungeschickt ist PPRs Hinweis in eigener Sache, dass man durch den Kauf am Rande des Investmentgrade-Abgrunds steht und deswegen nicht nachbessern kann. Als Aktionär sollte man auf diese Tricks eines gewieften Einzelhändlers nicht reinfallen. Schließlich kann sich PPR von einigem Massengeschäft trennen, um den Fokus auf Klasse zu legen. Und das wird und will PPR.
US-Gewinnsaison
Sind die US-Gewinnprognosen für das erste Quartal weit genug gefallen, damit der Markt die Berichtssaison unbeschadet überstehen kann? Vielleicht, denn wegen der rasant steigenden Erträge im Telekomsektor ist das laut S&P erwartete Gesamtmarktgewinnplus von fünf Prozent mit Ach und Krach drin.
Trotzdem stehen die Prognosen auf des Messers Schneide. Der Umsatz in der Industrie lag in den ersten beiden Monaten 2007 1,5 Prozent unter dem Vorjahr, wobei der März-PMI keine großen Fortschritte erkennen lässt. Im Einzelhandel stiegen die Umsätze in Januar und Februar bloß um 3,1 Prozent, so langsam wie seit Ende 2002 nicht mehr. Der Dienstleistungssektor expandierte laut Umfragen so gemächlich wie zuletzt im zweiten Quartal 2003.
Indessen hat die Lohnsumme des gemeinen Volkes neuerlich um rund sechs Prozent zugenommen. Die Rohstoffkosten belasten zwar kaum mehr, aber dafür dürften die Zinskosten der nichtfinanziellen Firmen mit der Schuldenzunahme von gut acht Prozent ebenso gestiegen sein wie die Abschreibungen. Nach den Marktturbulenzen steht zudem das erwartete Gewinnplus im Finanzsektor von 6,3 Prozent zumindest auf wackligen Beinen.
Immerhin sollten die Auslandsgewinne aufgrund der brummenden Weltkonjunktur sowie der Dollarabwertung um 2,8 Prozent weiter sprudeln. Woher der für das zweite Quartal erwartete Gewinnsprung von sieben Prozent zum ersten Quartal kommen soll, bleibt allerdings das Geheimnis der Analysten. Die Ausblicke der Firmen werden sie schon lehren, über den Tellerrand hinauszuschauen.
US-Ramsch-Hypotheken
Jetzt will's wieder keiner gewesen sein. Im Drama um Ramsch-Hypotheken beschuldigt fast jeder jeden. Um wen geht es? Schuldner, die ihre Budgets - oft auch die Wahrheit - überdehnt haben. Kreditgeber, die Makler für die Quantität statt der Qualität von Darlehen bezahlt haben, weil sie die Kredite leicht an Banken verkaufen konnten. Und Banken, die durch Hypothekenverbriefung für renditehungrige Anleger profitiert haben.
Für die Kreditgeber sieht es bisher am düstersten aus. Einige Schuldner haben bereits erfolgreich Klage eingereicht mit der Begründung, sie seien in die Irre geführt worden. Und es darf mit mehr Klagen gerechnet werden, da 2007 die Zinssätze von Ramsch-Hypotheken von 400 Mrd. $ nach oben angepasst werden.
Prozesse bahnen sich an zwischen der Wall Street und Kreditgebern, von denen Erstere Hypotheken gekauft hat. Unterdessen haben Anleger gegen Kreditgeber wie Novastar Financial und New Century Financial Sammelklagen eingereicht. So mancher Kreditgeber beschuldigt indes Schuldner und Makler, bei den Kreditanträgen geschummelt zu haben.
Die größten Prozesse könnten noch bevorstehen. Noch haben Anleger, die kurzerhand hypothekenbesicherte Wertpapiere gekauft haben, der Wall Street keine Prüfungsversäumnisse vorgeworfen. Türmen sich die Verluste, dürften einige es wenigstens versuchen.
Quelle: Financial Times Deutschland
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