Das Problem liegt darin dass sich Morphosys nicht Liquidität für das weitere Wachstum sondern Liquidität für Chancen auf zukünftiges Wachstum besorgt hat. Jetzt wird man erstmal schrumpfen und nicht wachsen. Monjuvi hat in Q1 nur mit 12,9 Mio € zum Umsatz von 47,2 Mio € beigetragen. Und was für dich nach einem Plan klingt, hörte sich auf der HV vor nicht einmal 3 Wochen in der Rede von CEO Kress noch so an:
"2020 war ein transformatives Jahr für MorphoSys. 2021 wird sich auf die kommerzielle und klinische Umsetzung fokussieren. ... Wir konzentrieren uns auf 3 Säulen, um Werte für unsere Stakeholder zu schaffen: Die erste Säule sind die Einnahmen aus der Kommerzialisierung unserer eigenen Produkte, wie z. B. Monjuvi. Die zweite Säule sind Tantiemen und Meilensteine aus unseren Partnerprogrammen, so wie Janssens Blockbuster Tremfya, Otilimab, das von GSK entwickelt wird, und Gantenerumab, das von Roche entwickelt wird. Und die dritte Säule ist unsere fundamentale Forschungsplattform mit modernster Antikörpertechnologie. Wir werden weiter in diese Plattformen investieren und sie mit anderen innovativen Plattformen wie T-Zell-Engagern und bispezifische Antikörperplattformen ergänzen."
Ich nenn das Verarschung der Aktionäre im großen Stil. Da hätten andere Botschaften zumindest angedeutet werden müssen. Man sollte sich bei CEO Kress wohl auch in Zukunft jederzeit auf einen kompletten Strategiewechsel einstellen. Am 1.9.2019, der Tag seit dem er CEO ist, lag der MorphoSys-Kurs bei 107 €. Nach über 1 1/2 Jahren in dem Job, sollte man angesichts von Aktienmärkten die aktuell weltweit in der Nähe ihres Allzeithochs stehen, etwas mehr Performance vorweisen können als -35%.
Bei Constellation Pharma hat sich der Kurs seit Januar fast halbiert. Alleine nach der Bekanntgabe der Zahlen Ende Februar ging es um ein Drittel nach unten, im Mai nach den Q1-Zahlen um 5%. Ist da wirklich alles Gold was nun glänzt? |