23.01.2009
Dauermischen stärkt die Pkw-Batterie
VDI nachrichten, Essen, 23. 1. 09, kip Automobilbau: Verbesserte, hoch belastbare und trotzdem langlebige Blei/Säure-Batterien waren ein Kernthema auf dem Symposium "Kraftwerk Batterie" am 20. und 21. Januar im Essener Haus der Technik. Denn die Menge an elektrischen Verbrauchern im Automobil setzt dem Stromspeicher zu. Gleichzeitig versuchen immer mehr Automobilhersteller durch zusätzliche Start-Stopp-Automatiken den Kraftstoffverbrauch bzw. CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeuge zu verringern, was die Pkw-Batterie noch mehr belastet.
"Für die Batterie werden die Betriebsbedingungen durch die vielen starken Lade- und Entladezyklen seit Jahren immer härter", betonte Eckhard Karden vom Forschungszentrum des Automobilherstellers Ford. Auch der ADAC sieht Handlungsbedarf: "Die hohen Belastungen sind für heutige Blei-/Säurebatterien ein wachsendes Problem", ergänzte Hans Schmaler, Batterieexperte im Bereich Fahrzeugtechnik des ADAC in Landsberg. Der Grund: Durch die starken Lade- und Entladeströme entmischen sich in der Batterie Wasser und Schwefelsäure des Elektrolyten.
Eine in Essen vorgestellte Methode, um die Folgen dieser "Säureschichtung" zu vermeiden, ist das Umwälzen des Elektrolyten in der Batterie. Dazu werden Beschleunigungskräfte aus der Fahrdynamik des Pkw genutzt. Über hydrostatische Druckdifferenzen in der Batteriekammer entsteht ein Flüssigkeitsstrom, sobald senkrechte Stege zwischen Gehäusewandung und Bleipaket einen schmalen Strömungskanal bilden.
Ein Brückenteil über beide Stege sorgt bei Beschleunigungskräften für den nötigen Druckaufbau in der Batterieflüssigkeit, während eine mittige Ablauföffnung in der Brücke den vom Boden aufgestiegenen Elektrolyten wieder in die Kammer entlässt. Diese Technologie kann jetzt unter der Motorhaube aktiv werden: "Seit Ende vergangenen Jahres sind solche Batterien auf dem Markt", so Bob Sullivan, Chef der Entwicklerfirma IQ-Power, auf dem Symposium. |