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Aktienservice Research - Jungheinrich kaufen
08:46 17.04.08
Bad Nauheim (aktiencheck.de AG) - Die Analysten von "Aktienservice Research" empfehlen die Vorzugsaktie von Jungheinrich (ISIN DE0006219934/ WKN 621993) zum Kauf.
Jungheinrich zähle weltweit zu den größten Anbietern in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Das Unternehmen werbe dabei mit den Worten: "Wir bewegen etwas für Sie: Jungheinrich macht Logistik zum Erfolgsfaktor". Letzteres dürfte langfristig auch für Anleger stimmen, die Aktie scheine auf dem aktuellen Niveau mehr als interessant zu sein.
Am 7. August 1953 sei die H. Jungheinrich & Co. Maschinenfabrik Hamburg gegründet worden. Das erste Produkt sei ein Elektro-Vierrad-Stapler "Ameise 55" gewesen. Bereits drei Jahre später sei der erste Schubmaststapler "Retrak" entwickelt worden, der bis heute als Meilenstein für die Raum sparende Lagerung gelte. Ein nachhaltiger Einschnitt in der Firmengeschichte habe dann das Jahr 2001 gebildet: Es habe die Entscheidung einer vertrieblichen Neuausrichtung gegeben.
So seien alle Vertriebskräfte je Land auf die bestehende Jungheinrich-Vertriebsorganisation gebündelt worden. Wichtiges Ziel dieser Konzentration auf den Direktvertrieb sei es gewesen, das ertragsstarke Service- und Dienstleistungsgeschäft rund um den Stapler zu forcieren und strukturelle Bereinigungen durchführen zu können.
Heute sei der Konzern mit den Marken Jungheinrich, MIC, Steinbock und Boss einer der führenden Gabelstapler- und Lagertechnikhersteller der Welt. Mit Vertriebs- und Servicegesellschaften in 31 europäischen und außereuropäischen Ländern und mit einer Vielzahl an Repräsentanzen, zum Beispiel in Australien, Südafrika und Indien. Mehr als 10.000 Mitarbeiter seien derzeit bei dem SDAX-Konzern angestellt und sollten dafür sorgen, dass Jungheinrich nicht nur in Deutschland das umfassende Produktprogramm erfolgreich produziere und vertreibe.
In der vergangenen Woche habe das Unternehmen die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2007 vorgelegt. Sie seien äußerst positiv ausgefallen. Der Vorstand könne auf das beste Jahr der Firmengeschichte zurückblicken. Firmenlenker Hans-Georg Frey habe dabei betont, nun bereits das achte Jahr in Folge das operative Ergebnis verbessert zu haben. Konkret habe das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 140 Mio. Euro erreicht und damit 19% über dem Vorjahresniveau gelegen. Die EBIT-Marge habe sich von 6,8% auf 7% verbessert. Nach Steuern habe die Gesellschaft 82 Mio. Euro verdient, gegenüber dem Vorjahreswert von 67 Mio. Euro entspreche dies einem Plus von 22,4%. Das Ergebnis je Aktie sei von 1,96 auf 2,40 Euro geklettert.
Eindrucksvoll sei auch die Umsatzentwicklung verlaufen. Mit einem Zuwachs von 14% auf 2,001 Mrd. Euro habe erstmals die Marke von 2 Mrd. Euro geknackt werden können. Erfreulich sei auch, dass sowohl das Inlands- als auch das Auslandsgeschäft hätten zulegen können. Diese Zunahme sei jedoch in unterschiedlichen Geschwindigkeiten erfolgt. So sei das Inlandsgeschäft im Vergleich zum Vorjahr um rund 9% gewachsen.
Im Ausland hätten die Erlöse um 17% zugelegt. Die Auslandsquote habe sich somit von 73% auf 75% erhöht. Beim Auftragseingang habe es ein Plus von rund 14% auf 2,12 Mrd. Euro gegeben. Der Auftragsbestandswert des Neugeschäftes habe sich zum 31. Dezember 2007 um 27% auf 334 Mio. Euro erhöht und die Orderbücher seien damit gut gefüllt. Dies lasse auf weitere Zuwächse hoffen.
Untermauert werde dies von einer positiven Entwicklung in den ersten zwei Monaten 2008. Hier habe sich nach Angaben des Vorstands die Aufwärtsbewegung des Konzerns weiter fortgesetzt. Demnach sei der Auftragseingangswert im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 15% auf 368 Mio. Euro gestiegen, was zu einem weiteren Umsatzwachstum führen sollte. Bereits Ende Februar habe der Umsatz kumuliert bereits bei 307 Mio. Euro und damit um 7% über den Zahlen des Vorjahreszeitraumes gelegen.
Entsprechend zuversichtlich seien auch die Worte des Managements gewesen. Es rechne 2008 insgesamt mit einem weiter günstigen Geschäftsverlauf und Wachstumsraten im mittleren einstelligen Prozentbereich bei Auftragseingang und Umsatz. Außerdem gehe es von einem weltweiten Marktvolumen von ca. 1 Mio. Flurförderzeugen (Vorjahr: 910.000 Einheiten) aus.
Das eröffne den Angaben zufolge zusätzliche Absatzchancen für Jungheinrich. Doch es gebe auch Risiken: Hier seien zum einen die Entwicklungen am Devisenmarkt zu nennen - ein weiterhin sehr starker Euro trage nicht gerade zur Euphorie bei Exportwerten bei - zum anderen dürfte das Marktumfeld sicher etwas schwieriger werden. Ein Abflauen der gesamtwirtschaftlichen Dynamik erscheine nahezu täglich wahrscheinlicher.
Nichtsdestotrotz sei die Aktie für langfristige Investoren interessant. Es würden Argumente wie das hohe Wachstum in den Schwellenländern und der weitere Kapazitätsausbau, verbunden mit einer guten Auftragslage, überwiegen. Insgesamt sei daher davon auszugehen, dass die Aktie langfristig zu den Outperformern gehören könnte, trotz der aktuellen Sorgen um eine schwächelnde US-Wirtschaft.
Ein schwaches Nordamerikageschäft sei bisher seitens der Analysten ein Gegenargument für den Einstieg bei Jungheinrich gewesen, was sich auch in der Kursentwicklung widerspiegele. Seit dem Allzeithoch im Oktober 2007 bei 37,18 Euro sei es beachtlich abwärts gegangen. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung notiere das Papier nun wieder in der Nähe seiner Unterstützung im Bereich von etwa 21,00 Euro. Eine weitere sei bei 20 Euro auszumachen. Langfristig orientierte Investoren, die davon ausgehen würden, dass diese Haltezonen halten oder nicht nachhaltig unterschritten würden, könnten daher Käufe in Erwägung ziehen. Für ein Engagement spreche dabei auch die günstige Bewertung. Das KGV (2008e) liege gerade einmal bei rund acht.
Die Analysten von "Aktienservice Research" raten die Jungheinrich-Vorzugsaktie zu kaufen. Das Stop-loss-Limit sollte bei 19,50 EUR platziert werden. (Aktien Ausgabe 461 vom 16.04.2008) (17.04.2008/ac/a/nw)
Quelle: aktiencheck.de |