Zitat: "Weiter verschlechtert hätten sich dagegen die Bilanzrelationen, weil die Trennung von Teilbereichen wie ICTS oder dem Flughafen Frankfurt-Hahn nicht mit einer Schuldenreduzierung einhergegangen sei. Zudem sei die Beteiligung am Flughafen Antalya planmäßig ausgebaut worden.
Im ersten Quartal 2009 habe der Konzern 452 Mio. EUR erlöst. Das seien 14,4% weniger als ein Jahr zuvor gewesen. Das EBITDA (bereinigt) habe sich um 19% auf 93,8 Mio. EUR verschlechtert. Da die Abschreibungen um 7,5% gestiegen seien, sei das EBIT (bereinigt) überproportional um 30,6% auf nur noch 39,5 Mio. EUR gefallen. Das EBIT und das EBITDA seien dabei um den als Forderung gegen das Land Rheinland-Pfalz eingebuchten Betrag von 5,6 Mio. EUR bereinigt (Verlustausgleich für Frankfurt-Hahn Jan./Febr. 2009).
Vorgezogene Teilzahlungen an Celanese sowie die erstmalige Aktivierung der Fremdkapitalkosten im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Startbahn hätten zu einem verbesserten Zinssaldo geführt. Daher sei das Quartalsergebnis nur um 25% auf 22,3 Mio. EUR oder 0,26 EUR je Aktie gefallen. Operativ würden besonders die vom Flugbetrieb unmittelbar abhängigen Bereiche Ground Handling und Aviation mit Ertrags- und Kostenproblemen kämpfen, die so gravierend seien, dass sie Nachverhandlungen bestehender Tarifverträge notwendig gemacht hätten.
Trotz der Umgliederung einzelner Geschäftsfelder zwischen den Segmenten würden sich die umsatzstärksten Bereiche Aviation und Ground Handling weiterhin ertragsschwach zeigen. Sie würden zwar mit 73% der Mitarbeiter zwei Drittel der Erlöse erwirtschaften, würden aber nur negativ zum EBIT und zum Nettoergebnis beitragen. Das Fraport-Ergebnis stehe und falle deshalb weiterhin mit dem Gewinn, der im Segment Retail & Real Estate (vorher: Retail & Properties) anfalle. Hier sei positiv allein die kontinuierliche Steigerung der Nettoretailerlöse je Passagier auf zuletzt 3,09 EUR zu vermerken.
Im Einklang mit rückläufigen Erträgen zentraleuropäischer Flughäfen würden die Analysten für Fraport einen Umsatz 2009 von 1,9 Mrd. EUR und ein Ergebnis je Aktie von 1,53 EUR, für 2010 ein kaum verändertes Niveau (1,95 Mrd./ 1,58 EUR) erwarten.
Die Beibehaltung des "verkaufen"-Anlageurteils der Analysten von SRH AlsterResearch für die Fraport-Aktie wurde von der Eintrübung der Bilanz beeinflusst. Trotz des etwas verbesserten Börsenumfelds, das auch Titel aus der Peergroup betroffen habe, würden die Analysten am Kursziel von 22,50 EUR festhalten. (Analyse vom 02.07.2007) (02.07.2009/ac/a/d)" |