der Gewinnwarnung von Thomas Cook (dem ein Zerfall dieser Aktie folgte) hat es auch TUI Travel und die TUI erwischt, obwohl einige Probleme von Thomas Cook firmenspezifisch sein dürften. So ist die TUI-Tourisitik vermutlich etwas margenstärker und m.E. eindeutig englandunabhängiger ausbalanciert.
Nichtsdestotrotz rücken die desolaten Margen der Touristik immer stärker in den Focus (im Herbst gibt es dazu sogar einen Kongreß). Ein Gegenmittel scheint bisher jedoch leider nicht in Sicht. Erschwerend kommt hinzu, daß seit einiger Zeit eigentlich permanent "Sonder"-Situationen den Rest der kärglichen Gewinne verhageln. Mal sind es Terroranschläge, mal Aschewolken, mal politische Unruhen, mal gestiegene Treibstoffkosten, mal eine Wirtschaftskrise. Irgendetwas paßt fast immer nicht.
Solche Regelmäßigkeit des Außergewöhnlichen lieben die meisten Investoren ganz sicher überhaupt nicht.
TUI-spezifische Faktoren gibt es natürlich auch noch: so ist das Vertrauen in das bisher (auch von mir) sehr positiv gesehene (und fürstlich entlohnte) Management von TUI Travel nach der Panne jahrelanger Buchhaltungsfehler, die vor ein paar Monaten zu einem Abschreibungsbedarf von 120 Mio führten, bei einigen Anlegern vermutlich immer noch erschüttert. Nachdem sich der Hapag-Börsengang auch verzögert hat und sich die Frachtraten schlecht entwickelt haben, hat sich das Sentiment gegenüber den relativ günstig bewerteten Aktien von TUI und TUI-Travel erheblich eingetrübt. Die Perspektive eines durch eine mögliche Aufstockung an TUI Travel fokussierten Touristikkonzerns ist, solange in der Touristik trotz Milliardenumsätzen kaum etwas hängenbleibt, für viele wohl auch nicht das Gelbe vom Ei, zudem das TUI Management von sehr starken Aktionären, die ihre touristischen Eigeninteressen haben, gestützt wird.
Da auch eine Dividende nicht in Sicht ist, ist die TUI m.E. ein Investment für hartgesottene Contrarians. |