Also das mit den Rechtsberatungskosten und der professionellen Arbeitsweise der Balaton AG, die dann mit der Robert Bosch GmbH auf Augenhöhe verhandeln kann, ist natürlich schon ein Grund, daß die 6 Euro "heraus geschunden" haben. Wenn man allerdings die veröffentlichte Vereinbarung liest, steht ja darin, daß jede Seite selbst ihre Kosten zu tragen hat. Für die Robert Bosch GmbH ist es ja eine einzige Verlustnummer mit aleo solar. Die Kleinaktionäre, die an die Balaton AG abgegeben haben, werden sich auch in den Hintern beißen. Natürlich hat die Balaton eine gewisse Schlüsselposition gehabt, da erst durch ihre gebündelten Anteile der Schritt zum Squeeze out ermöglicht wurde. Jedoch wenn man der Balaton einen Nachschlag auf die 6 Euro einräumt, für der Fall, daß andere Restaktionäre einen Preis darüber bekämen, dann bedeutet doch der Umkehrschluß, daß die anderen Aktionäre, also wir alle mit unserem Streubesitz nicht schlechter gestellt werden (sollten oder dürften) als die Balaton AG.
Zumindest ist das meine Herleitung, wenn man in Deutschland ein Diskriminierungsgesetz hat oder wenn eine Konkursordnung die Gleichstellung aller Gläubiger bei der Bedienung aus Konkursmasse fordert. Natürlich ist ein Aktionär im Sinne der Konkursordnung kein Gläubiger, jedoch trifft dieses dann allerdings auf die Balaton AG genauso zu wie für alle anderen Aktionäre.
Wenn sich alle restlichen Kleinaktionäre auf die Hinterbeine stellen für den Fall, daß die Balaton AG einen deftigen Preis bekommt und der Rest nur einen Trostpreis, wird sich auch die Robert Bosch GmbH überlegen müssen, ob sie das will. Auch ein schönes Gutachten, was eine angemessene Abfindung ist, wäre doch schon eine angreifbare Betrachtungsweise, wenn innerhalb weniger Monate, die Balaton Anteile für meines Wissens 1,50 Euro - 2 Euro kauft, diese dann für 6 Euro verscherbelt und nur wenige Wochen später wäre alles plötzlich nur wieder 2 - 3 Euro ein angemessener Preis.
Natürlich ist im Grunde aleo solar pleite und somit wertlos. Jedoch ist es natürlich schon ein Unterschied, wie dieser Konkurs verdaut wird und wer welche Lasten trägt. Ich bin natürlich als Betroffener parteiisch und habe somit eine subjektive Sicht der Dinge. Jedoch gehe ich davon aus, daß viele hier im Forum ebenfalls betroffen sind und sich jeder mit einem Anteil an den 623000 Restaktien seine Scheibe vom Verlust abschneiden darf. Denn wenn man bedenkt, welche Kurse und somit einmal Einstandspreise für die Aktien bezahlt wurden, dann wären die 6 Euro Abfindung kein wirklicher Gewinn, aber wenigstens besser als gar nichts. Aktien sind natürlich eine Spekulation und genauso wenig wie wir uns über Gewinne beschweren, müssen wir auch unsere Verluste "mit Würde " zur Kenntnis nehmen und eben tragen.
Eine Bevorzugung der Balaton AG gegenüber allen anderen "Schicksalsträgern" steht jedoch wieder auf einem ganz anderen Blatt. Also hoffe ich auf eine Gleichbehandlung aller oder aber es sollte geklärt werden, warum die einen Knäckebrot fressen sollen und die anderen feine Plätzchen schnabulieren.
Aber die nächsten Tage zeigen ja, wohin die Reise für uns alle geht. Knäckebrot oder Plätzchen? |