"Das können Familien mal gemeinsam machen, ohne auf die Uhr schauen zu müssen, weil der Laden nur noch 30 Minuten nach dem eigenen Feierabend offen hat. "
und die Familien derjenigen, die im Einzelhandel arbeiten müssen, schauen in die Röhre... die letzte Lockerung der Ladenöffnungszeiten hatte vor allem den Effekt, daß in anderen Branchen der Privatwirtschaft als dem Einzelhandel mehr Überstunden abverlangt wurden. §Ich muß auch mal was einkaufen" fiel ja als Ausrede vermehrt weg.
Die Ausweitung der Öffnungszeiten wurde nicht voll ausgeschöpft, weil die Mehrkosten nicht zu mehr Umsatz führten. Die Discounter-Kette Penny, die in meiner Gegend die längsten Öffnungszeiten hat, kämpft mit einem Milliardenverlust.
Mit der Ausweitung der Ladenöffnungszeiten einher ging die Verdrängung der unabhängigen Fachhändler zugunsten von Handelsketten. In den Innenstädten präsent sind inzwischen, egal in welche Innenstadt man schaut, etwa 80 Handelsketten und da sie auch auf Grund günstigeren Einkaufs und geringerer Personalkosten höhere Mieten bereit sind zu bezahlen, werden damit Einzelhändler verdrängt. Die meisten dieser Handelsketten sind sowohl im Ladengeschäft alsauch Online präsent. Ich sehe daher nicht, wo für diese Handelsketten Nachteile entstehen, außer daß es online Händler in Nischen gibt, die es auszumerzen gilt. Das schafft der Handel der Handelsketten aber garantiert nicht, denn das straffe Sortiment der Handelsketten bietet immer wieder Möglichkeiten neue Nischen zu besetzen. Wenn man sich anschaut, mit welchen unseriösen Methoden der stationäre Handel versucht, Online-Handel auszuschalten, dann geschieht es diesen Ketten recht, daß es auch noch eine größere Konkurrenz gibt, gegen die sie nichts ausrichten können. So werden z. B. reine Online-Händler vom Großhandel in der Regel nicht bedient, weil sie vom stationären Handel dazu genötigt werden. |