XETRA-MITTAG/Schwach - Eingetrübte Aussichten belasten 11.08.2010 - 13:26
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Mittwochmittag schwach, nachdem sich die US-Notenbank am Vorabend skeptisch zu den Konjunkturaussichten geäußert hat. Auch diesseits des Atlantik sieht man schwarz: Die Bank of England (BoE) hat ihre Wachstumserwartungen für Großbritannien gesenkt und sieht auch für den Euro-Raum große Unsicherheiten. Der DAX verliert gegen 13.25 Uhr 1,6% oder 99 auf 6.187 Punkte. Schwache Vorgaben gibt es zudem von einer anderen Insel, nachdem der japanische Aktienmarkt deutliche Verluste hat hinnehmen müssen. Der Yen hat zum Dollar ein 15-Jahres-Hoch markiert und die Maschinenbauaufträge sind im Juni deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben. Der S&P-500-Future schließt sich den asiatischen Märkten an. "Wenn das bis heute Nachmittag so bleibt, dann brechen in den USA die Aufwärtstrends", fürchtet ein Händler.
Bei 6.150 Punkten sehen technische Analysten nun eine Unterstützung, wollen aber in den kommenden Tagen einen Rückgang bis 6.000 nicht ausschließen.
Die Vorlagen für die Technologiewerte seien besonders schwach, sagen Marktteilnehmer. An der Wall Street haben Halbleiterwerte am Vortag im Schnitt 2,6% verloren. Befeuert von schwachen Absatzzahlen von Acer haben sich die Kursverluste an den asiatischen Börsen dann fortgesetzt. Infineon geben mit 3,2% auf 4,83 EUR deutlich nach. Auch bei den Zyklikern kommt es zu deutlichen Abgaben, was angesichts der eingetrübten Konjunkturaussichten nicht überrascht. ThyssenKrupp geben um 4,2% auf 22,80 EUR nach.
E.ON halten sich dagegen mit einem Verlust von 0,9% auf 23,24 EUR noch gut. Die Quartalszahlen des Versorgers sind nach Einschätzung der WestLB im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Überraschend gut habe das Gasgeschäft abgeschlossen, so Analyst Peter Wirtz. Das vierte Quartal dürfte allerdings wieder schwieriger aussehen, so dass Wirtz beim Jahresausblick kaum Spielraum sieht.
In der zweiten Reihe geben Rheinmetall im Sog der Zykliker 5,6% auf 44,65 EUR ab, obwohl das Unternehmen die Prognose erhöht hat. Das gleiche Spiel ist bei Klöckner & Co zu beobachten. Der Wert sinkt um 5,2% ab auf 16,18 EUR, obwohl der Stahlhändler den Margenausblick angehoben hat.
Aurubis geben um 1,7% auf 35,38 EUR nach. Die Zahlen lägen leicht über den Prognosen, meint ein Analyst. Der Umsatz stieg auf 7,05 Mrd von 4,7 Mrd EUR im Vorjahr. Dank des höheren Kupferpreises wurden auch Altbestände aufgewertet, was für ein höheres Vorsteuerergebnis von 211 Mio EUR nach einem Verlust von 8 Mio EUR vor einem Jahr sorgte.
Douglas können sich dagegen mit 0,1% Abschlag auf 34,66 EUR noch gut halten. Umsatz und Gewinn haben in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2009/2010 zugenommen. Dabei profitierte das Unternehmen neben einem gutem Deutschlandgeschäft auch von der Vollkonsolidierung der Tochter buch.de.
Im TecDAX legen freenet nach ihrem Zwischenbericht 2,8% zu auf 8,21 EUR. Bei den beiden wichtigsten Größen EBITDA und ARPU habe das Unternehmen die Erwartungen klar übertroffen, sagt ein Marktteilnehmer. Phoenix Solar fallen dagegen um 6,5% auf 30,85 EUR, obwohl die Geschäftszahlen laut Händlern "sehr gut" ausgefallen sind. "Positives ist zumeist bereits eingepreist, die Sorge der Anleger ist die Entwicklung des Jahres 2011", so ein Händler. Aixtron leiden mit einem Abschlag von 3,4% auf 20,08 EUR unter den mäßigen Aussichten, die der US-Kunde Cree geäußert hat. ----------- I spent a lot of my money on booze, birds and fast cars - the rest I just squandered". George Best |