LONDON (dpa-AFX) - Britische Sportwetten-Anbieter befürchten angesichts des drohenden Wettverbots in den USA empfindliche Einbußen. Die Entscheidung des US-Kongress vom Wochenende werde 'einschneidende Folgen' haben, teilte Sportingbet am Montag mit. Konkurrent PartyGaming warnte, die Ergebnisse für die Jahre 2006 und 2007 würden deutlich hinter den Konsensschätzungen zurückbleiben. Mitbewerber 888 kündigte an, sein US-Geschäft stillzulegen. Die Aktien der Sportwettenanbieter gerieten im frühen Handel an der Londoner Börse deutlich unter Druck mit Kursverlusten von zeitweise bis zu 75 Prozent.
Der US-Kongress hatte am Wochenende überraschend einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Einnahmen aus Online-Glücksspiel für rechtswidrig erklärt. Es wird erwartet, dass Präsident Bush in den nächsten zwei Wochen das Gesetz unterzeichnet.
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'Angesichts dieser Entwicklung, hat der Vorstand entschieden, die US-Kunden vorerst auszuschließen', teilte 888 mit. Man bemühe sich um weitere Klärung der rechtlichen Folgen, derzeit sei aber nicht abzusehen, ob und wann die US-Kunden wieder freigeschaltet werden könnten. Die USA trug laut 888 in den ersten sechs Monaten zu 48 Prozent zum Wett-Umsatz bei. Auch der Großteil der Neukunden stamme aus den Vereinigten Staaten.
Der weltgrößte Online-Wettanbieter PartyGaming will nur noch seine kostenlosen Seiten für US-Kunden freischalten. Sportingbet wird nach eigener Aussage erst in den kommenden Tagen über seine Schritte entscheiden. Das Unternehmen warnte aber vor den finanziellen Folgen. In dem Ende Juli ausgelaufenen Geschäftsjahr sei etwa 62 Prozent des Bruttogewinns durch US-Kunden erzielt worden, lediglich 26 Prozent steuerten europäische Spieler bei, auf den Rest der Welt entfielen 12 Prozent./FX/she/mf/sk |