Zu den Fakten: Die Versammlung war nicht beschlussfähig; lediglich ca. 31 % der Stimmenanteile waren anwesend. Das ist für einen ersten Termin nichts ungewöhnliches. Daher war der offizielle Teil nach ca. 20 Minuten beendet. Neuer Termin: 18.12.2013 mit dann nur 25 % um Beschlussfähigkeit zu bekommen. Im Nachgang stellte sich das Management den Fragen der Anleihegläubiger; ca. 3 Stunden.
Fazit: Die Situation bei 3W Power ist angespannt. Das Management hat mit den externen Beratern einen „Plan“ zur Restrukturierung des Unternehmens + der Anleihe erarbeitet. Dieser wird teilweise bereits jetzt in die Umsetzung kommen; wesentliche Entscheidungen aber erst im Ergebnis mit dem gewählten Vertreter der Anleihegläubiger (Anleihebedingungen sind hier zu beachten).
Zahlung der Zinsen am 03.12.2013 wird nicht erfolgen, da die „Holding“ das Geld nicht hat (in der Gruppe ja, aber keinen rechtlichen Zuggriff). Das Management hat gem. Anleihebedingungen 30 Tage mit Fälligkeit „Luft“. Eine Entscheidung wird daher erst am 18.12.2013 bzw. in der Verhandlung mit dem Vertreter der Anleihegläubiger getroffen werden können; aber innerhalb von 30 Tagen nach Fälligkeit.
Mit einer 25 %-igen Beteiligungsquote der Anleihegläubiger an der neuen Versammlung am 18.12.2013 ist mit hoher Sicherheit auszugehen.
Einige Anleihegläubiger waren spontan bereit weitere Mittel zur Verfügung zu stellen; Voraussetzung: tragfähiges Konzept des Management für die nächsten Jahren. Anwesend waren auch Anteilseigner, die sich ggf. stärker am Unternehmen beteiligen wollen.
Einige Anleihegläubiger sind mit dem Management sehr hart ins „Gericht“ gegangen; Grundtenor: unfähig; warum solange gewartet?
Lt. Board wird sich die Liq.situation per 31.12. nicht verschlechtern; es werden Zahlungseingänge aus „alten“ Forderungen erwartet. Aber: Um die Restrukturierung (Geschäft+Anleihe) umsetzen zu können, wird frisches Kapital benötigt. Alles wird auf eine Stundung hinauslaufen. Nach meinem Eindruck ist das heute „mehrheitsfähig“ gewesen.
Derzeit „verbrennt“ die Gesellschaft ca. 6.000 T€/Monat. Alle Geschäftsbereiche kommen auf den Prüfstand; Entscheidungen und Umsetzungen zügig.
Insolvenz ist häufig gefallen. Nach meinen Eindruck, ist davon auszugehen, dass alle Beteiligten bis zum 31.12.2013 eine Lösung finden, mit der alle umgehen können. Die Diskussion war konstruktiv und das Management hat offen (sofern möglich) kommuniziert und geantwortet. Das Risiko bleibt weiterhin sehr hoch in Hinblick auf den Fortbestand der Gesellschaft. Meines Erachtens sind die Chancen aber auch nicht schlecht. |