Will der nur von seinen Kollegen Trittin und Künast ablenken? Die Grünen haben zurzeit allen Grund die Waffel zu halten. Donnerstag, 30. Oktober 2003 Kritik an Schumacher und Co Bütikofer: "Pass abgeben!"
Nach Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) hat nun auch Grünen-Chef Reinhard Bütikofer scharfe Kritik an Steuerflüchtlingen geübt und drastische Maßnahmen gegen die Umgehung des deutschen Fiskus angemahnt. "Auch Boris Becker und Michael Schumacher sollten sich nicht der Finanzierung des Gemeinwesens entziehen können", sagte Bütikofer der "Berliner Zeitung". Er regte an, dazu das steuerliche System der USA zu übernehmen. US-Bürger seien grundsätzlich in ihrem Heimatland steuerpflichtig - ganz gleich, wo sie wohnen, heißt es in dem Bericht. Die im Ausland gezahlten Steuern würden dem Steuerpflichtigen dann angerechnet. "Er kann auf den heimischen Pass verzichten, wenn er keine Steuern zahlen will", sagte Bütikofer. Der Parteichef sprach sich ferner für eine höhere Erbschaftssteuer aus. Erben müssten mehr als bisher für die Gesellschaft beitragen. Bei hohen Erbschaften sollten die Sätze steigen. Bütikofer plädierte außerdem dafür, eine solche Erhöhung mit der Förderung von privaten Investitionen in den Bildungssektor zu verknüpfen. "Es wäre doch eine charmante Lösung, dem Steuerpflichtigen die Wahl zu lassen, ob er das Geld dem Finanzamt überweist oder steuersparend ins Bildungssystem investiert."
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