Dennoch bringt der Film Fragen auf, die philosophischer und theologischer Natur sind. Würden wir Gott noch fürchten, wenn wir genau wüssten, wann wir sterben? Kann man überhaupt noch etwas falsch machen? Der Tod hätte seine Bedeutung verloren. Denn nur, weil wir nicht wissen, wann das Ende kommt, bleibt die Furcht, keine Zeit mehr für das Wichtige zu haben, oder vor Gott noch einmal alles in Ordnung bringen zu müssen. Die Gottesfurcht ist perdu, denn jeder macht, was er will.
Wenn man über die biblisch falsche Darstellung Gottes hinwegsieht, bleibt ein unglaublich schöner, poetischer Film, der das Herz anrührt und zum Lachen bringt. Und das in schnellem Wechsel. „Das brandneue Testament“ schafft es auf beeindruckende Weise, das Thema Tod mit viel Leichtigkeit, aber zugleich mit viel Tiefe zu behandeln. Seine beeindruckende Tiefe bekommt der Film wohl nicht zuletzt durch seine Musikauswahl: Sehr oft trägt wunderschöne Barockmusik die Szenen, mal zärtlich-leise, mal majestätisch getragen, von Purcell, Händel, und vor allem vom großen Jean Philippe Rameau. [Und natürlich Allegri]
Grandios sind all die verspielten, aber bildgewaltigen Mini-Szenen, in denen Details aus dem Leben eines bestimmten Menschen gezeigt werden. https://www.pro-medienmagazin.de/medien/fernsehen/...tament-auf-arte/
|