Solange man Dinge verkaufen kann, wird es jemanden geben, der sie verkauft. Derzeit kann man wahrscheinlich kritische Wirecard-Artikel verkaufen. Die Blätter würden aber genausogerne positive Artikel verkaufen. Der Erwartungshorizont der Interessierten ist nur von Kooperationen übersättigt, sodass es hierfür einfach keinen Markt gibt.
Kommen wir doch mal zu meinen Erwartungen an die Aktie. Negative Presse führt zu einer Starre der geneigten Anleger. Selbst positiv denkende Menschen werden sich überlegen, ob sie ihre Anteile nicht verkaufen, wenn sie eine gute Chance sehen, sie später billiger zu bekommen. Hier kommt es weder auf das Geschäftsmodell noch die Aussichten des Unternehmens an sich an. Der Erkenntnishorizont filtert die positiven Nachrichten einfach aus und schaut auf die negativen. Davon gibt es jede Menge - allzu häufig aufgewärmte Geschichten. Aber das macht Hollywood ständig. Klappt hier ja offensichtlich auch.
Davon ausgehend frage ich mich, wann der positiv eingestellte Anleger mehr Risiko sieht, den Zug zu verpassen als billiger heranzukommen. Dabei fallen 3 Punkte auf: Singapur-Ermittlungen (wann auch immer), Prüfbericht (Anfang 2020?), Quartalszahlen (Anfang 2020). Negativ könnte immer mal wieder ein neuer Artikel erscheinen und der Aktienmarkt könnte konsolidieren. Aktuell würde ich deshalb nicht von einer kurzfristigen Rally ausgehen - vielleicht zum Jahresanfang 2020.
Lustig - mit meinen Prognosen liege ich für gewöhnlich völlig falsch. Bin mal gespannt. |