Das Geschäftsumfeld hat sich geändert. Einer der Hauptverantwortlichen dafür ist ein Milliardär namens Sukanto Tanoto, der seine Geschäftstätigkeit sehr stark in den Markt der zellulosischen Fasern ausgeweitet hat. Lenzing war früher einmal der weltgrößte Produzent von zellulosischen Fasern, jetzt nicht mehr. Die Firma Säteri (im Besitz von S.T.) hat vor kurzem ein integriertes Viskosefaserwerk in Riau/Indonesien mit den weltgrößten Produktionslinien für Viskosefasern in Betrieb genommen. Durch die eigenen Akazien-Plantagen und dem angeschlossenen Zellstoff- und Viskosefaserwerk und dem "Größeneffekt" (je größer, desto effizienter in der Produktion) kann er auf den nahegelegenen asiatischen Hauptmärkten Viskosefasern zu einem Preis anbieten, bei dem er noch Gewinn macht, während alle anderen Konkurrenten bereits bluten. Sein erklärtes Ziel sind 3 Millionen Tonnen Jahresproduktion an zellulosischen Fasern. Um dieses Ziel zu erreichen geht er beinhart vor und zwingt die Konkurrenz mit niedrigen Preisen in die Knie, bis diese entweder an ihn billig verkaufen oder zusperren müssen. Noch schlimmer: er wird zukünftig auch auf dem Lyocell-Markt auftreten. Auf dem Gelände des ehemalige Werks von LINZ-TEXTIL, direkt neben der Viskosefaserproduktion von LENZING in NANJING/China, errichtet er gerade eine Lyocell-Fabrik. Was derzeit noch eine Spezialfaser ist, wird in recht kurzer Zeit zu einer Commodityfaser mit entsprechend reduzierten Preisen werden. |