AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

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neuester Beitrag: 18.04.24 08:49
eröffnet am: 28.03.20 07:27 von: cicero33 Anzahl Beiträge: 4492
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28.03.20 07:27
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1937 Postings, 3016 Tage cicero33AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

Ich habe mich dazu entschlossen einen neuen AT&S - Thread zu eröffnen, weil das Unternehmen im Rahmen der dem Leitsatz "More than AT&S" untergeordneten Strategie eine bedeutende Veränderung erfährt, die dazu führen wird, dass AT&S auch an der Börse neu bewertet werden wird. 

Ich möchte damit auch das Kursziel 80 Euro für das Geschäftsjahr 2024/25 ausgeben und habe entsprechend auch den Thread-Titel angepasst.

Die Grundlage für dieses Kursziel bilden die unternehmenseigenen Prognosen, wonach mittelfristig, also in 5 Jahren (GJ 2024/25), ein Umsatz von 2 Mrd Euro und eine EBITDA-Marge von 25-30% erreicht werden soll. 

Was steht also hinter dem Leitsatz bzw. der Strategie "More than AT&S":?

* Die Hauptsäule ist definitiv der massive Ausbau der IC-Substrate - Produktion, welche die Kapazitäten bis zum GJ 2024/25 stufenweise verfünffachen lässt und AT&S unter die TOP 3 - Hersteller (weltweit) vorstoßen lassen soll. 

* Daneben steigt AT&S verstärkt in die Modulproduktion ein. Es wurden bereits Investitionen in Produktionsanlagen (Werk Chongqing II) vorgenommen. Die Umsätze sollen in den nächsten 2 Jahren
5-10% des Konzernumsatzes erreichen. 

* Zusätzlich zur "Produktion" von Modulen wird AT&S auch Dienstleistungen in diesem Bereich anbieten. Das geht von der Planung mit dem Kunden, über die Produktion und den Tests. Die Wertschöpfung wird also gesteigert und weitere Umsätze erzielt.

In den letzten Jahren ist es gelungen weltweit die Nr. 1 bei der Produktion von technologisch hochwertigen Leiterplatten zu werden. Die Margen stiegen stetig an. Die Pläne unter "More than AT&S" werden eine weitere Margenverbesserung nach sich ziehen.
Die Projekte sind nicht nur bereits geplant und großteils finanziert, sondern es wurde bereits mit der Umsetzung begonnen. Nach zuletzt getätigten Investitionen wird sich die Kapazität für die Produktion von IC-Substraten bereits im GJ 2020/21 nahezu verdoppeln. 

Anhand der angeführten Parameter (Umsatzverdoppelung und Margenverbesserung) lässt sich somit für das Geschäftsjahr 2024/25 ein EBITDA von 500-600 Mio bzw. ein Nettogewinn zwischen 205 und 280 Mio errechnen (Selbstverständlich wurden dabei auch erhöhte Abschreibungen und Zinskosten bzw. Steuern berücksichtigt).
Unterstellt man nun bei gleichbleibender Aktienanzahl einen Aktienkurs von 80 Euro käme man auf einen Marktwert von 3,1 Mrd Euro. Bei der erwarteten Gewinnspanne würde das ein KGV von 11-15 bedeuten. Die Kosten für den Ausbau sollen aus dem CashFlow, den bestehenden liquiden Mittel und neuen Krediten, bestritten werden. Es ist also keine Kapitalerhöhung geplant.

Ich freue mich auf Eure Meinungen zum Thema...  
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08.04.24 18:36

738 Postings, 1247 Tage Dividendius@Cicero, Glassubstrate

Wieder einmal Dank an Dich, Cicero. Äußerst interessanter Artikel.

Der Abschluss dieses Artikels spricht aus, was sich vermutlich alle denken, dass die Substratindustrie von heute nachdem ein Durchbruch in eine zuverlässigen Massenproduktion von Glassubstraten, nicht mehr mit der heutigen vergleichbar ist - einschließlich der Marktführerschaften.

Kein Wunder also, dass in diesem Artikel einige Unternehmen, insbesonders IBIDIEN, SAMSUNG und LG genannt sind, die nun offenbar große Anstrengungen auf diesem Gebiet unternehmen.  Was mir in der Zuordnung noch ein wenig schwerfällt ist die Geschwindigkeit, in der hier ein technologischer Umstieg angenommen wird. Während der Artikel noch einige Herausforderungen auflistet, die technisch zu lösen sind, wird zugleich (wenn ich das richtig lese) bei SAMSUNG von einer Massenproduktion ab 2026 und bei dem japanischen Unternehmen DNP von 2027 ausgegangen ?

Schade, dass AT&S in dem Bericht nicht vorkommt. Liegt möglicher Weise daran, dass die bzw. der  Autor/en des Artikels offenbar auf bereits vorliegende Publikationen speziell von INTEL und SAMSUNG oder VOGEL eingeht, und vermutlich auch konkrete Interviews geführt hat, wo AT&S leider nicht dabei ist.  Wäre sehr interessant, wo AT&S mit dieser Technologie steht. Umso mehr, als ein Einstieg in diese Technologie  ja auch die entsprechende Ausstattung mit vermutlich "nicht billigen" Gerätschaften erfordert. Kulim II könnte da vielleicht eine Gelegenheit sein, da es ja de facto ein leeres Gebäude ist, in das man sowohl die alte als auch die neue Welt einpflanzen könnte.

Zumal es sich (treffen die von SAMSUNG und DNP angenommen Zeiten 2026/27 für eine massentaugliche Produktion zu) ja nicht lohnt in eine (sicherlich nicht schlagartig) auslaufende Technologie neu zu investieren, wenn man jetzt die selben (?) Mittel in den Maschinenpark der Zukunft stecken könnte. Doch bin ich natürlich viel zu wenig Fachmann (auf diesem Gebiet gar kein Fachmann) um zu wissen, welche Gerätchaften konkret benötigt würden, was davon erst noch entwickelt werden muss und was das kostet.

In der Stoßrichtung passt das alles aber sehr gut zu dem koranischen Artikel, den Antisense vor ein paar Tagen über die Glassubstrat - Testung von AMD gefunden und ins Forum gestellt hat. Eine der seltenen Quellen, wo AT&S mit dieser Technologie in Verbindung gebracht wird.

Kann man letztlich nur "beten", dass AT&S abseits der nicht vorhandenen Informationsstrategie wenigstens operativ an der Beherrschung dieser Technologie arbeitet. Aber ich fürchte, der liebe Gott wird sich wenig um das Börsenleben kümmern. Es wird also doch am CEO liegen, hier "einzuspringen". Hoffentlich tut er's.

 

09.04.24 21:10

504 Postings, 567 Tage KeinBörsenguruGlassubstrate

Aus dem koreanischen Artikel über die bevorstehenden Tests einiger Bewerber um Glassubstrate lässt sich eigentlich nur herauslesen, dass ATS kein großes Interesse daran hat, dass diese Info an die breite Öffentlichkeit gelangt. Es mag jeder seine Schlüsse daraus ziehen. Ich habe sie gezogen.  

10.04.24 09:12
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66 Postings, 1623 Tage Cutter_Slade2Antworten

Erstmal danke für die  Rückmeldungen.

Ich möchte (und kann) gar nicht auf alles alles eingehen, vielmehr etwas erklären.
Ich antworte hier auf Dividendus posting. ohne zu sehen, welchem Faden die Antwort zusortiert wird. Das ist eines der Probleme von onvista. Man sieht trotz klicken auf "Antworten" nie, wo die Antwort landet.

So hatte ich erst zwei postings schreiben wollen, das erste mit der Überschrift "Kommunikation Glassubstrate". Dann habe ich aber gedacht, man sieht wieder nicht, wem ich antworte, und habe der besseren Erkennbarkeit / Zuordnung wegen "Schande" über das posting geschrieben und dann alle Gedanken der Einfachheit halber in einem posting zusammen gefasst. Nun sah es aber im Nachgang so, als hätte ich mit allem Dividendus gemeint, was überhaupt nicht beabsichtigt war, sein Beitrag war eher nur der "Aufhänger"für meine Antwort.
Auch wenn ich die Wortwahl überhaupt nicht teile, gehe ich mit ihm konform, dass "Schande" keine Schmähung und schon gar keine Beledigung ist.

Insofern kann ich auch gar nicht schreiben, wen ich damit meine. Das ist eher so ein über die Jahre - und insbesondere die letzten 1 1/2 - hinweg gewonnener Eindruck. Und eigentlich nicht mal das. Wenn ich das im Nachhinein so recht bedenke, hat sich in diesem posting so ein allgemeiner Frust über ganz viele Beiträge in allen möglichen Foren (meist auf wallstreet-online, wo ich gewöhnlich "unterwegs" bin) Bahn gebrochen. Eigentlich hat dieser thread / Faden meinen Beitrag viel weniger verdient als andere.  Dass ich ihn trotzdem hier reingeschrieben habe, liegt wohl eher daran, dass  er mir so wichtig ist (also der thread, nicht mein Beitrag).  Wo sich "Kleinstaktionärshanseln" abwechselnd ausschließlich über nicht erreichte Kursziele beklagen und über Vorstände herziehen und sont nichts inhaltlich liefern, hätte ich das nie geschrieben, weil mir der ganze Faden egal wäre.

Insofern an dieser Stelle meine  Entschuldigung.

Trotzdem nochmal: klar haben wir Auskunftsrechte - 1 x im Jahr zur HV und 4 x im Jahr zu Quartalsberichten. That's it. Der Rest ist "geschäftliche Übung", aber kein Recht. Und wenn ich als Vorstand über jedes Stöckchen, das mir irgendein "Kleinstaktionärshansel" (in irgendeinem Forum)  hinhält, springen würde, wäre ich nach wenigen Wochen in einer anderen Anstalt.  Insofern ist diese Erwartungshaltung "der Vorstand hat dies und jenes zu tun"  bestenfalls naiv.
Im Wesentlichen muss er das Unternehmen und erst in zweiter die Aktionäre im Blick haben. Und da auch erstmal insbesondere die Großaktionäre, erst recht die langfristigen. Und wenn die Strategie passt und das Vertrauen da ist, sollte es auch einem Dörflinger und Androsch temporär egal sein, wo der Kurs temporär steht. Die sind in erster Linie an einem Unternehmen und nicht an einem Marktkapitalisierungsvehikel beteiligt. Die haben ganz andere Vorstellungen vom "Wert " eines Unternehmens (im Unterschied zur aktuellen Marktkapitalisierung / EV / dem aktuellen Kurs. Und dass der Kurs von über 50 EUR auf 16 zurückfallen konnte, liegt in erster Linie daran, dass er vorher von 15 auf über 50 gestiegen ist - wahrscheinlich auch auf Grund der Strategie des Vorstandes. Gut - natürlich möchte man sich nicht bei 16 EUR verwässern lassen, das wäre dann auch wichtig).  Nicht umsonst sagt Warren Buffet, man müsse auch bereit sein, mal 50% Kursverlust auszuhalten (bei Unternehmensarten , die er kauft, - bei Technologieunternehmen entspräche das dann -70% ?) und ihm wäre es egal, wenn die Börse zu machte und überhaupt kein Preis / Kurs ermittelt würde.  

10.04.24 09:26

66 Postings, 1623 Tage Cutter_Slade2PS:

Dass der Vorstand nicht die beste Figur abgibt, um es vorsichtig auszudrücken, sollte natürlich unbestritten sein, auch von mir.  

10.04.24 09:48

97 Postings, 155 Tage BargainInvestmentsCutter_slate

Grundsätzlich hast Du mit der Feststellung Recht, dass sich die Informationsrechte auf die genannten Anlässe beschränken. Der Vorstand hat aber sehr wohl so zu handeln, dass er eine optimale Kapitalallokation für das Unternehmen (bzw seine Eigentümer) sicherstellt. Wenn er diese Pflicht durch eine schlechte Kommunikationsstrategie unterminiert, weil er die Kapitalbeschaffung durch fallende Kurse erschwert, ist Kritik gerechtfertigt. Das hat nichts mit Naivität zu tun.  

10.04.24 15:07

738 Postings, 1247 Tage Dividendius@Cutter_Slade2

Danke für Deine Klarstellungen, über die ich mich freue. Auch über Deine Aufrichtigkeit. Respekt ! Auch ich schätze dieses Forum - diesen Thread - sehr, sowohl inhaltlich als auch in der Interaktion und freue mich, dass Du das auch so siehst.

Ein Punkt, den Du zuletzt angesprochen hast, hat sich hier in den Jahren schon öfter ergeben, dass der CEO in erster Linie am operativen Fortschritt (salopp gesagt) interessiert ist, und nicht unbedingt sehr an der Entwicklung des Börsenkurses. Da ich selbst längstfristig orientiert bin, stehe ich dem NICHT "prinzipiell" ablehnend entgegen und denke schon auch so wie Du, dass vor allem die Herren Androsch und Dörflinger ihren Schwerounkt in der Entwicklung des Unternehmens sehen.  Und solange es aufwärts geht, wird man hier wenig einzuwenden haben. Bloß: es geht schon seit einiger Zeit nicht mehr aufwährt .... Bargaininvests Einwand hat zudem großes Gewicht, der Vorstand sollte schon auch die Börsenkurse im Auge haben (und zwar ganz besonders, aber nicht nur in Zeiten einer angedachten KE), da die Investoren rasch ausbleiben würden, wenn man das Gefühl hat, der Kurs ist "nicht so wichtig" und man könnte sogar mit Übernahmen rechnen müssen. Nicht zuletzt verwaltet der Vorstand mit dem Unternehmen letztlich auch das hierauf entfallene Vermögen aller Anteilseigner und sollte damit sorgsam umgehen.

Ich glaube aber, man steht hier - insbesonders bei der momentanten Sensibilisierung gegenüber  Glassubstraten als Technologie der Zukunft - an einer Weggabelung. Investoren, die daran glauben, dass Glassubstrate künftig DIE zentrale Bedeutung in "unserem" Segment haben, und die zuletzt genannten Entwicklungen verfolgen (siehe dazu auch Ciceros eben geposteten Bericht), die investieren heute schon in die "Produzenten von morgen".  Da ist es dann eine Frage, ob AT&S zu diesen dazugehört - und da pflichte ich, Bargaininvest und KeinBörsenguru (und sicherlich vielen anderen) jedenfalls bei, dass es notwendig wäre, wenn sich AT&S "öffentlich" positioniert, wie man zu dieser Technologie steht. Wie sollte sich der Börsenkurs maßgeblich erholen, wenn das Vertrauen in das Unternehmen schwindet und zwar nicht hinsichtlich der derzeitigen Substratqualität, sondern zur künftigen.

Ob börserechtlicher Informations-"Anspruch" oder nicht, das ist wenigstens Imagepflege, die (je nach Kursentwicklung) Millionenbeträge an Börsenwert ausmachen kann. Das ist letztlich nicht nur hinsichtlich einer KE wichtig, sondern, wie zuletzt Bargaininvest und früher auch Cicero (und andere) schreiben, auch für die bestehenden oder künftig nötigen Kreditlinien und noch mehr deren Konditionen extrem wichtig.

Dein Argument, der Kurs sei von € 55 auf € 16 zurückgekommen, weil man davor auch von € 16 gestartet sei, müsste man ein wenig relativieren:

Vom Ansatz her könnte man Dir am ersten Blick ja zustimmen - zu bedenken ist aber, dass beim Start von € 16 Chongquing längst noch nicht so ausgelastet oder auch nur Kapazitätsfähig war wie heute, und dass von Kulim und den insgesamt zu generierenden Umsätzen / Gewinnen damals noch keine Rede war. Auch wenn der Covid / Homeoffice - Boom sicherlich eine bedeutende Rolle gespielt hat, ist das Unternehmen heute auf jeden Fall weiter als vor dem großen Anstieg - sodass ein Rückfall auf dieses Niveau eigentlich "schlechter" zu bewerten ist, als eine "bloße Rückkehr".

Wir haben hier ja alle möglichen Ursachen diskutiert. Dass sich Shortseller so massiv auf AT&S eingeschossen haben, das wird auch nicht von ungefähr kommen. Darum halt auch die - meiner Ansicht nach - von vielen hier vorgebrachte berechtigte Kritik am Vorstand speziell CEO, dass dieser wohl einen höheren Börsenkurs nicht "erzwingen" kann und dass der Börsenkurs (in "normalen Zeiten") auch nicht das oberste Anliegen des Vorstandes ist. Die Miteigentümer quasi "links liegen zu lassen" und die Marktteilnehmer über künftige Fähigkeiten des Unternehmens  im Trüben fischen zu lassen, sollte aber ebenso wenig praktiziert werden. Die Imagepflege - insbesonders wenn man ganz weit oben im Bereich der Marktführerschaft dabei sein will - ist ebenso Verpflichtung des Vorstandes, wie die operative Tätigkeit. Finde ich. Und insoweit die Kursentwicklung auch hier Wurzeln hat, dann dürften auch einige maßgebliche Investoren das auch so sehen. Hier müsste dringend eine Aktivität seitens des Vorstandes erfolgen.
 

10.04.24 23:57
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66 Postings, 1623 Tage Cutter_Slade2Kommunikation und Ursachen des Kursniveaus

Vielleicht nochmal vorab: auch ich könnte mich als "Kommunikationsgeschädigter" verstehen, da ich im Rahmen der sinngemäßen "wir-können-ein-Mehrfaches-dessen-verkaufen-was-wir-produzieren"-­Aussage und angesichts der Unternehmensplanungen meine bis dato akzeptabel hohe Position auf einen völlig unvertretbaren Depotanteil erhöht hatte und insofern AT&S meine mit großem Abstand höchste Verlustposition ist.

Könnte. Ich tue es aber nicht, da ich neben der Tatsache, dass für meine Positionsgrößen immer noch ich verantwortlich bin, egal was jemand sonst erzählt, das Kommunikationsverhalten für den Kursverlauf überhaupt nicht für ursächlich halte. Vielleicht für ein paar Euro seit der durchgestochenen KE-Sache, für die Gerstenmeier selber nichts kann, aber nicht insgesamt. Klar, wie ich schon ausdrückte, agiert er hier sehr suboptimal, aber vor allem haben wir doch hier – und da müssen einige vielleicht auch mal ihre rosaroten Brillen ablegen – AKTUELL doch folgendes Unternehmen vor uns.

         -§mehrfach nach unten korrigierte Planzahlen / forecasts
         -§trotz massiver Kosteneinsparungen aktuell gerade mal ausgeglichenes Quartalsergebnis (Q4 inklusive)
         -§niedriger cashflow bei hoher Verschuldung
         -§niedrige Eigenkapitalquote
         -§gerissene Bank-covenants mit Nachverhandlungen bzw. waivern
         -§stark unterausgelastete Kapazitäten in China, leer stehendes Fabrikgebäude in Kulim
         -§2 Hauptabnehmer mit Problemen (Intel, Apple)
         -§aktuell Verschiebung der prognostizierten Markterholung für Substrate / Server jedes viertel Jahr um ein weiteres viertel Jahr
         -§hab ich was vergessen ?

Vor diesem Hintergrund / mit Blick darauf hält sich doch wohl jeder seriöse Investor mit größeren Taschen - unbestreitbare Chancen hin und her – mit größeren Investments zumindest über den Aktienmarkt zu Recht zurück und sagt sich / dem Vorstand: erstmal zeigen bzw. erstmal signifikante Signale für einen Trendwechsel am Abnahmemarkt abwarten.
Anders wäre das vielleicht, wenn diese potentiellen Investoren dann im Zuge einer KE mit Bezugsrechtsausschluss einen tieferen Einblick als wir erhalten würden (mit Bezugsrechtsausschluss neben der bekannten Rechnung, die für „Bestandsaktionäre“ kaum was übrig lassen würde, auch schon deshalb, weil man ansonsten keine unterschiedlichen Informationsstrategien rechtfertigen könnte).
Da ist die Kommunikation hinsichtlich des Beitrags zur Kursentwicklung doch nur das I-Tüpfelchen.

Und nochmal was zur Kommunikation zu den Substraten: ich habe völliges Vertrauen, dass die Nr. 3 oder 4 oder so der Welt bei den technologisch führenden Sachen zumindest dabei ist. Dafür brauche ich keine Kommunikation.
Das mag naiv klingen, aber wenn ich dieses Vertrauen in den Vorstand nicht hätte, dann nützt Kommunikation sowieso nichts, weil ich ihm dann auch nicht vertrauen würde, wenn er mir erzählt, man wäre (ganz vorn) dabei.  
Ob und wie weit und erfolgreich er dann dabei ist, kann ich dabei sowieso nicht beurteilen (und alle  anderen hier auch nicht), also kann der Vorstand gar nicht so kommunizieren, dass alle Zweifel ausgeräumt werden.
Diese Zweifel kann ich nur über Positionsgrößen und angenommenes CRV und hier insbesondere das „R“ steuern und nicht darüber, ihn aufzufordern, er möchte mir doch bitte via Kommunikation meine Sorgen nehmen.
Ansonsten liest doch In der nächsten Woche irgendeiner irgendetwas anderes in irgendeinem Beitrag und die Zweifel fangen wieder von vorn an.
 

13.04.24 06:52

1937 Postings, 3016 Tage cicero33#Cutter_Slade:

Ich gebe dir schon recht mit deinem Posting. Einen Punkt sehe ich allerdings als nicht richtig an:

-§gerissene Bank-covenants mit Nachverhandlungen bzw. waivern

Es bestehen mit den Banken keine Covenants, lediglich StepUps!
Wenn es keine Covenants gibt, kann es dazu auch keine Nachverhandlungen geben. Ob es bezüglich der StepUps Nachverhandlungen gibt, weiß ich nicht. Woher beziehst du dein Wissen dahingehend?
 

13.04.24 08:50

97 Postings, 155 Tage BargainInvestmentsCicero

Ich meine aber auch, dass sie mit den Banken in Gesprächen sind bzw das bei der letzten Präsentation bzw Call so erwähnt haben. Ob das jetzt echte covenants oder step ups oder was auch immer sind, spielt im Ergebnis keine Rolle. Fakt ist, dass bei dieser Finanzierungsstruktur die Banken ein gewichtiges Wort mitreden dürfen. Da gebe ich unserem Mitposter recht, wenn er feststellt, dass das viele Marktteilnehmer abschreckt.  

13.04.24 14:06

66 Postings, 1623 Tage Cutter_Slade2covenants oder nicht

Ich glaubte das so gelesen zu haben. Jetzt, wo du nachfragst, bin ich mir aber nicht mehr sicher. Vielleicht waren es doch nur die Anleihe-step-up-Klauseln, an die ich mich erinnerte. Muss ich noch mal nachschauen, allerdings weiß ich nicht mehr, wo genau ich das aufgeschnappt haben könnte.

@BargainInvestments: ich würde den Begriff "aufgeschreckt" nicht zwingend verwenden, das ist (wäre) übliches Bankprocedere.  Das muss nicht "kritisch" sein, es können auch einfach nur Ausnahmesituationen sein, aber formell muss man so was natürlich regeln.  

13.04.24 14:08

66 Postings, 1623 Tage Cutter_Slade2Meinte natürlich "abschreckt"

Abschrecken nur deswegen nicht zwingend, aber im Gesamtbild natürlich nicht so gut.  

13.04.24 14:17

66 Postings, 1623 Tage Cutter_Slade2Nicht-covenants

Also in den Berichten Q1, H1 und Q3 stands schon mal nicht (zumindest über die Stichwortsuche nicht gefunden).

Wohl doch ein Fehler von mir...  

13.04.24 14:31

738 Postings, 1247 Tage DividendiusQuo vadis, AT&S - eine Frage der Perspektive

Wenn ich kurz sinniere, wie sich AT&S in näherer Zukunft entwickelt (könnte), dann lande ich meist im Bereich einer gewissen Volantilität der Perspektive. Könnte mir vorstellen, dass das auch größeren Investoren so geht, deren Entscheidungen (ganz im Unterschied zu mir) tatsächlich etwas am Börsenkurs bewirken.  Und das könnte auch derzeitige und / oder künftig zu generierende Kunden von AT&S so gehen. Nicht zuletzt auch bei Überlegungen der mitfinanzierenden Banken eine Rolle spielen, wie gerade eben von Cicero, Bargaininvest und Cutter_Slade2 angesprochen.....

Es läge eigentlich am Vorstand, hier wirksam zu werden, positive Perspektiven glaubhaft und nachvollziehbar wachsen zu lassen.

Was wir haben ist ein Umsatzziel von 3,5 Mrd. Ausgegeben vom CEO, allerdings nun schon vor längerer Zeit. Bedingt durch die Marktsituation mehrmals nach hinten verschoben, aber eine Guidance, die bei den spärlichen Berichten des Vorstandes immer wieder bestätigt wird, wenngleich leider nur recht "vage" begründet. In vergangenen Jahren (außer dem letzten...) hatte man ein "bestätigendes" Marktumfeld, absolut wie auch im technologischen Segment, welches die Einschätzung des CEO gestützt hatte; und dazu jährliche Ergebnisse, die in der Regel noch besser waren, als die davorliegenden  konservativen Prognosen des CEO - sprich: großes Vertrauen in die Erreichbarkeit der Ziele. Das ist aber heute nicht mehr so !! Derzeit sind wir konfrontiert mit relativ großem Schweigen aus dem Unternehmen und schlechten Betriebsergebnissen. Ein gutes Zeichen ..... ??

Derzeit überwiegt für mich die Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft, weil schon alleine die Einschätzung einer künftigen Marktposition der Hauptkunden schwierig ist. INTEL könnte auf längere Sicht von NVIDIA (und anderen ?) abgehängt sein. Die KI Phantasie ist unbestritten real, aber es ist unsicher, WER davon profitiert. Sind es Unternehmen, für die AT&S zuliefert, oder "andere", wo am Ende AT&S dann nicht im Zentrum dieser Strömung mitschwimmt, sondern ev. auf einer Sandbank gestrandet ist oder auch nur in einen weniger mächtigen Seitenarm des Flusses abzweigt. Ich sehe hier keine Signale, die in Bezug auf AT&S eine Richtung erkennen lassen. INTEL fällt zurück, AMD prüft ergebnisoffen auch andere Zulieferer. AT&S lässt nicht erkennen, wie man sich selbst in Bezug auf eine künftige möchlicherweise bestimmende Technologie ("Glassubstrate") positioniert sieht. Etc...

Die Thematik der (vielleicht auch nicht mehr) im Raum stehenden KE, die Frage USA vs China,  und die Belastung des Zinsniveaus samt (betriebsspezifischer) Kostenentwicklung bedingt durch Inflationsentwicklungen, spreche ich gleich gar nicht vertiefend an. Umso weniger, als die Zinsen in nun absehbarer Zeit, zumindest auf Jahressicht, signifikant sinken werden und eine allfällige KE ebenfalls zumindest bei der nächsten HV an Informationsgehalt gewinnen "muss".

In Summe sind das alles "Perspektiven", vom Unternehmen nicht ausgreichend "gepflegt", die Investoren zurückhaltend werden lassen können. Im Investment ebenso, wie in der Beantwortung der Frage, wie wahrscheinlich es ist, dass AT&S das vor langer Zeit ausgegebene Umsatzziel von 3,5 Mrd. auch tatsächlich erreichen kann, und speziell in welchem Wirtschaftsjahr und - nicht zuletzt: welche Gewinne bei einem solchen Ziel dann noch "übrig" bleiben.

Dass sich AT&S auf einem technologischen Terrain befindet, das gewaltiges Wachstumspotential hat (Digitalisierung, KI, Speicherkapazitäten, Leistungssteigerungsbedarf in Rechenzentren wie auch in der Mobiltelefonie, ect....), ist natürlich extrem positiv. Aber das reicht nicht mehr aus um zu subsummieren, dass dann auch AT&S quasi "automatisch" profitieren wird. Weil AT&S nicht alle zukünftig großen Player beliefert. Und, weil AT&S selbst wenig dazu sagt, wo es technologisch positioniert sein wird. Es reicht ja nicht, einfach nur Werke zu bauen.

Ich glaube nach wie vor an AT&S, diese Aktie begleitet mich ja nun schon einen Großteil meines Börsenlebens. Ich werde sie auch weiter halten. Aber: der große Unterschied zu früher ist, dass ich mich mit dieser Aussae erheblich weniger wohl fühle, als in vergangenen Zeiten. Wäre ich jemand, der darüber nachdenkt, z.B. 100.000 Aktien von AT&S kaufen zu wollen (und zu können) - ich würde es derzeit nicht tun !

Es ist eine Frage der Perspektive - die ist nicht klar. Ich fürchte, für mehr Klarheit wird man bis zur kommenden HV warten müssen. Damit auch auf signifikant bessere Kurse. Wobei ich hier Kurse deutlich über € 25 meine (lieber noch über € 30,00 um wenigstens auf ein perspektivisches Niveau von INTEL aufzuschließen). Und das ist eigentlich sehr schade. AT&S hat sich mehr verdient.  

13.04.24 14:38

66 Postings, 1623 Tage Cutter_Slade2Hybridanleihe

Bei der Hybridanleihe habe ich jetzt auf die Schnelle auch nichts gefunden, wobei ich die Bedingungen nur überflogen habe...

Weiß der Geier, was sich da in meinem Kopf vermischt hat...

Nochmal zum Thema covenants: Grundsätzlich wären das alles covenants, aber cicero meint das sicher im engeren Sinne: wenn ich vorher Bedingungen vereinbare, deren Verletzung bereits vertraglich geregelt ist (mit Zinsaufschlag), also "implizit erlaubt", ist das was anderes als Bedingungen, die ich vertraglich einzuhalten habe und bei deren Verletzung dem Gläubiger ein Nachbesicherungs- oder gar Kündigungsrecht zusteht und erst bei Verletzung klar wird, wie's weitergeht. und ob es vielleicht doch einen waiver gibt.  

14.04.24 06:15

1937 Postings, 3016 Tage cicero33Hard covenants oder Step-Ups

#Cutter_Slade:

Genau, ich habe das so gemeint, und so versteht man das gewöhnlich auch "Bedingungen, die der Schuldner erfüllen muss und, wo den Banken ein Nachbesicherungs- oder Kündigungsrecht zusteht"!
Bei einer der letzten HVs habe ich die Frage gestellt, ob es Covenants gibt. Die Antwort war "Keine Covenants, aber Step-Ups!

#Bagain:

Ja, dessen bin ich mir bewusst. Die Banken sind natürlich eingebunden in die Verhandlungen und spielen, wie du richtig schreibst, bei der zukünftigen Finanzierungsstruktur eine wichtige Rolle.
Ich finde aber trotzdem, dass man hier genau sein soll. Hard covenants sind nun mal (im Vergleich zu Step-Ups) bedrohlicher für den Fortbestand eines Unternehmens. Der Unterschied in den beiden Instrumenten gibt auch den Grad an, wie sehr ein Unternehmen mit dem Rücken zur Wand steht und das fließt dann wieder auch in die Verhandlungen mit ein.  

14.04.24 07:39

97 Postings, 155 Tage BargainInvestmentsCicero

Jein. Steigende Zinsen drücken gleich mal auf den Cashflow, was in der Konstellation, in der sich AT&S befindet (temporäre Cashflow Lücke wegen fehlender Auslastung), genauso blöd.  

14.04.24 07:49

97 Postings, 155 Tage BargainInvestmentsNachtrag

Blöd ist, sollte das dann heißen.

Alles in allem ist der Versuch, das auseinander zu halten, insofern Makulatur, weil die genauen Konditionen nicht bekannt sind. Je nach Definition ist ein step up bzw eine höhere Kreditmarge ebenfalls unter dem Begriff covenant angeführt.  

14.04.24 11:55

66 Postings, 1623 Tage Cutter_Slade2covenants und waiver

Also grundsätzlich bezeichnen wir auch mit reinen Zinsaufschlägen verbundene Bedingungen bei uns im Großkundengeschäft (also bei den für uns großen Kunden) als covenants, auch wenn es in der Literatur engere Definitionen gibt.

Man muss aber auch ergänzend berücksichtigen, dass waiver geübte Bankpraxis sind.  Covenants sollen den Gläubiger schützen, indem bestimmte finanzielle Relationen eingehalten werden müssen oder der Kreditnehmer bestimmte Verpflichtungen einzuhalten hat, aber man kann nicht alles vorhersehen.

2021 /2022 haben wir reihenweise waiver vereinbaren müssen, selbst bei "guten" Unternehmen.
Und in solchen Phasen wie jetzt bei AT+S - temporär hoher Kapitalbedarf bei temporärer Marktschwäche und temporär schwachem cf, aber ansonsten akteptablen Bilanz- und Verschuldungsrelationen und erwartbarer Verbesserung - sollten waiver grundsätzlich nicht das Problem sein.

PS: Wieso schreibt onvista bei mir eigentlich nie AT & S richtig...?  

14.04.24 14:07

66 Postings, 1623 Tage Cutter_Slade2waiver

Kleine Korrektur: hätte heißen müssen "hätten auch waiver grundsätzlich nicht das Problem sein sollen", weil es in AT&S Fall ja keine waren / gab.  

16.04.24 13:50

504 Postings, 567 Tage KeinBörsenguruEs verfestigt sich der Eindruck..

..dass die Firma nur mehr noch dann an die Öffentlichkeit geht, wenn ihr gar nix anderes mehr übrig bleibt.
ATS ist somit wieder in der Rolle des Getriebenen, nicht des Treibers.  

17.04.24 05:44

1937 Postings, 3016 Tage cicero33Positive Sichtweise

Versuch es mal positiv zu sehen!

Wem wird in der Regel geschmeichelt und wer wird umgarnt?

Na dem, von wem man etwas braucht!

Sieht so aus, dass sie von uns Klein- und Streubesitzaktionären nichts brauchen, weil sie eh die Neo-Großaktionäre haben, mit denen sie verhandeln.  

17.04.24 18:39

1502 Postings, 5334 Tage HandbuchRe: #4488

Was soll daran positiv sein? In der Regel geht es für die Kleinaktionäre nicht gut aus, wenn man sich mit schlechten Karten in die Hände der großen Geldhäuser begibt.

Wäre doch geil für die bestehenden Aktionäre, wenn eine massive KE unter Ausschluß des Bezugsrechts zu 15 Euro erfolgt oder?  

17.04.24 22:41

738 Postings, 1247 Tage Dividendius@Handbuch

... wobei die traurige Situation darin besteht, dass man ein Bezugsrecht bei einer KE zu EUR 15 nicht braucht, weil man ja eh bald zu diesem Kurs b5ald ganz normal über die Börse zukaufen kann....

Nachsatz: ich glaub nicht, dass eine KE zu diesen oder ähnlichen Kursen kommt. Würde man davon ausgehen, dass man das Kapital wirklich benötigt, das eine KE bei EUR 30 eingebracht hätte (und da war Androschs Ansage "sicher nicht zu diesem Kurs", dann geht sich das mit EUR 15 nicht mehr aus.

Hr. Gerstenmayer wird jetzt auf Tauchfahrt sein. Nicht nur in der Kommunikation, sondern auch operativ  bis zum "Anspringen der Nachfrage = Umsätze".  

18.04.24 05:29

1937 Postings, 3016 Tage cicero33#Handbuch

Bei meinem Posting war viel Sarkasmus mit dabei.

Du hast natürlich recht. Das wäre für die Aktionäre das denkbar schlechteste Szenario.
Ich halte es aber dennoch für unwahrscheinlich, dass es dazu kommt. Diese massive Verwässerung würde auch Androsch und Dörflinger treffen und das werden sie nicht zulassen. AT&S ist ihr Lebenswerk.  

18.04.24 08:49

1502 Postings, 5334 Tage Handbuch@#4490

"Hr. Gerstenmayer wird jetzt auf Tauchfahrt sein. Nicht nur in der Kommunikation, sondern auch operativ  bis zum "Anspringen der Nachfrage = Umsätze"."

Das macht er doch nun schon seit Monaten. Das Schlimme daran ist, dass er durch seine "geniale Führung" in den letzten 2 Jahren AT&S in eine Situation gesteuert hat, in der er aktuell wohl auch nicht viel anderes machen kann.

Die aktuelle Situation geht voll auf seine Kappe, wobei man den AR da nicht außen vor lassen darf. Er hat das Ganze schließlich zugelassen...  

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