Warum soll man nicht einen Teil des Geschäfts um 10xEBITDA verkaufen, wenn dieser Teil des eigenen Unternehmens an der Börse mit nur 5xEBITDA bewertet wird? Natürlich stellt sich die Frage, wie es möglich sein kann, einen Käufer zu finden, der 10xEBITDA bezahlt, wenn er statt dessen diesen Teil an der Börse um 5xEBITDA bekommen würde. Nur damit kauft sich der Interessent ja nicht nur den Teil, der ihn interessiert, sondern auch den Rest von Kontron, was der Käufer möglicherweise weder will noch aus diversen Gründen kann.
Zugegebenermaßen erreicht die Bewertung von Kontron kafkaeske Dimensionen, wenn jene Teile der Kontron mit unterdurchschnittlicher Profitabilität Käufer zu einem EBITDA Multipel finden, welches über dem EBITDA Multipel liegt, mit dem das gesamte Unternehmen mit eben höherer durchschnittlicher Profitabilität an der Börse bewertet wird.
Noch einfacher: Gelänge es dem Vorstand, das gesamte Geschäft von Kontron um 35 Euro zu verkaufen, warum sollte er das nicht tun? Abzüglich von Rechtsformkosten könnte der Vorstand damit eine Dividende von 35 ausschütten und das Unternehmen dann auflösen. Genau diesem Grundgedanken folgt diese Überlegung doch, oder? |