Enttäuschende Kursentwicklung gepaart mit mangelhafter Kommunikation des Unternehmens
Der heutige Tag (25.1.) hat mit einer deutlichen Erholung der Aktienkurse quer durch alle Branchen geendet. Obwohl die IIA von einem gigantischen Rückkaufprogramm begleitet wird, konnte sie mit Mühe noch ein rotes Vorzeichen vor dem Kurs abwenden. Warum dem so ist, darüber habe ich mir einige Gedanken gemacht. Vorab, egal ob ernsthafter Investor der mit der Immofinanz Gewinn machen möchte oder kleiner Mitarbeiter, der sein Unternehmen hier gut darstellen möchte, die Kursentwicklung ist wohl für alle nicht zufriedenstellend. Ein gigantisches Rückkaufprogramm mit 9,7 Mio. Aktien. Bisher wurden ca 4,3 Mio. Aktien zurückgekauft und dafür unglaubliche 94 Mio aufgewendet, ein Vielfaches der bisher durchgeführten Rückkaufprogramme. Der Kurs liegt derzeit bei 22,66 Euro, bei einem im letzten Quartalsbericht genannten (verwässerten) EPRA NAV von 27,24. Übrigens wurde vom Immofinanz Vorstand erwähnt, die Rückkäufe würden den Aktionären zu Gute kommen...wie das geschehen soll ist jedoch fragwürdig, eine Erhöhung des NAV ist völlig uninteressant, denn wie wir aus der Vergangenheit wissen, hatte der NAV keine Auswirkung auf die Kursentwicklung. Auch ein kurzfristiger Anstieg des Kurses durch Rückkäufe bringt den Investoren nichts, bringen würde es nur etwas, wenn man die gekauften Aktien den Aktionären überträgt. Warum finde ich die Kursentwicklung besorgniserregend? Der Kurs vor der Dividende im Mai lag bei 2,20 Euro (also 22 Euro). Wir liegen also gerade einmal 3% über dem damaligen Wert, dafür wurde eine gigantische Summe aufgewendet. Das Besorgniserregende ist jedoch wie man auf das Kursniveau von 22,66 gekommen ist. Wer sich die täglichen Rückkäufe der Immofinanz ansieht und diese mit den Gesamtumsätzen an der Wiener Börse vergleicht, dem wird Angst und Bange, denn dieses Kursniveau wurde lediglich durch gewaltige Käufe der Immofinanz erzielt. Hier als Beispiel die letzten Tage:
Datum Umsatz Börse (Einfachzählung) Käufe Immofinanz 15.01. 146619 41257 16.01. 94137 25743 17.01. 239247 56000 18.01. 240531 57000 21.01. 131110 59000 22.01. 134405 56000 23.01. 132392 55000 24.01. 154037 55500
Tatsache ist, ohne Rückkäufe würde die Aktie weit unter 20 Euro notieren, Interesse der Anleger praktisch nicht vorhanden…. Aber warum besteht kein Interesse an Aktien der Immofinanz? -Vieles hat mit der Vergangenheit der Immofinanz zu tun. Wer die Kursentwicklung der letzten 10 Jahre beobachtet hat, dem wird klar, da haben sich unzählige Groß- und Kleininvestoren die Finger verbrannt und gebranntes Kind scheut das Feuer. -Die gewaltigen Verluste verursacht durch Fehlentscheidungen des Herrn Z. der ein Vermögen in Russland verbrannt hat, nichts von einem Risiko als angeblicher Topmanager gewusst hat und der dafür noch Boni bezogen hat, für seriöse Anleger ein absolutes no go. -Vorstand und Aufsichtsrat der fast nur aus Sesselklebern besteht, trotz Erfolglosigkeit noch immer in Amt und Würden ist, den Russland deal nicht rechtzeitig beendet hat und bei Boni Zahlungen sehr großzügig ist, Anleger hingegen mit Verlusten vorlieb nehmen mussten -Das Geschäftsmodell: STOP SHOP, VIVO und my hive dürfte offenbar von internationalen Anlegern nicht als das Zukunftsmodell gesehen werden -Die propagierten Interessenten aus dem englischsprachen Raum sind nach wie vor nicht vorhanden, trotz optisch höheren Kurses (reverse stock split) -Die Kennzahlen….deutlich verbessert, doch im Vergleich mit Konkurrenzunternehmen nicht gut genug -Die mangelhafte Kommunikation bezüglich S Immo. Zuerst die vollmundige Ankündigung von Z. bezüglich CA Immo, dann die ewige Hinhaltetaktik und dann die Beendigung der Gespräche. Nun von Dr. Schumy die Ankündigung bezüglich Zusammenschluss mit der S Immo oder wie zuletzt wurde nur mehr von möglicher Zusammenarbeit gesprochen. Eine never ending story. Anleger haben panische Angst was die Immofinanz daraus machen wird. Ein Angebot an die S Immo Aktionäre, ein Aktientausch oder was auch immer. Tatsache ist, alle Investoren die in Aktien investiert waren, an der die Immofinanz interessiert war, haben herbe Kursverluste erlitten. Das war damals bei der CA Immo der Fall und auch die BUWOG konnte sich erst entwickeln, nach dem die Anteile gänzlich abgestoßen wurden. Übrigens Herr Dr. Schumy, sie haben gerade erst Anlegerklagen bezüglich Umtausch Immoeast-Immofinanz mit großem finanziellen Aufwand beendet, hoffentlich blüht uns das nicht wieder. Wie man es richtig macht, haben VONOVIA und BUWOG gezeigt, keine jahrelangen Ankündigungen sondern Fakten auf den Tisch und Deal erfolgreich abgewickelt. Das was sich aber hier abspielt, klingt extrem laienhaft. Vor allem, Aktionäre (also Eigentümer) so im Unklaren zu lassen ist besorgniserregend und zeigt auf, wir haben keine ernsthaften Kernaktionäre die ihre und unsere Interessen mit Vehemenz durchsetzen. -Die Verkäufe hinsichtlich BUWOG und CA Immo. Die BUWOG Anteile wurden verschleudert, die CA Immo Anteile viel zu billig verkauft. 29,50 Euro bei einem damaligen NAV von 29,90 inkl. 4 golden shares die auch bares Geld wert sind und praktisch verschenkt wurde. Übrigens selbst der seriöse „Der Börsianer“ ist davon ausgegangen, sollte der Verkauf unter 30 Euro stattfinden, dann müsste Dr. Schumy seinen Platz räumen. Niemand hat mit einem Verkauf unter 32 Euro gerechnet. Der Kurssturz war vorprogrammiert. Meiner Ansicht nach, kam deshalb der gewaltige Rückkauf, schlichtweg um die eigene Haut zu retten. Der Verkauf ist völlig unverständlich, keine zusätzlichen liquiden Mittel notwendig gewesen, kein Druck zu verkaufen. Ein absolut werthaltiges Investment, noch dazu Verkauf an Starwood, der beim damaligen Angebot ja nicht gerade positiv über die Immofinanz geredet hat. Eine 26%ige Beteiligung an der CA Immo und eine Beteiligung von 29% an der S Immo wäre ein extrem werthaltiges und einträgliches Investment gewesen. Aber warum wurde dann verkauft? Meiner Ansicht nach, weil durch diese beiden Investments Immofinanz erheblichen Einfluss auf beide Unternehmen gehabt hätte und damit ein Übernahmeziel gewesen wäre. Und was wollen Aufsichtsrat und Vorstand sicherlich nicht? Richtig, übernommen zu werden. Siehe CA Immo, wo Starwood gleich ordentlich umgerührt hat, damit wäre die sichere Einnahmequelle ohne entsprechende Leistung erbringen zu müssen, versiegt. - Die vollmundige Ankündigung mit dem CA Immo Verkauf hätte man einen ROI von 30% erzielt, ohne jedoch hinzuweisen, mit dem S Immo deal liegt man fast 20% im minus... -Die 500 Mio Anleihe, deren Zweck noch nicht wirklich durchschaubar ist. Laut Auskunft hat die Immofinanz liquide Mittel in der Höhe von ca. 700 Mio, davon sollen knapp über 200 Mio für den Aktienrückkauf verwendet werden (wurde auf der Gewinnmesse so präsentiert und macht mich stutzig, denn dann traut man dem eigenen Kurs nicht viel zu bei einem Kauf von 9,7 Mio Aktien). Die Anleihe dient angeblich für die Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten, sowie für allgemeine Unternehmenszwecke (was das auch immer bedeutet). Das macht mich wiederum stutzig, sollten tatsächlich Verbindlichkeiten damit getilgt werden, wo doch noch ca. 500 Mio zur Verfügung stehen und auf der letzten Hauptversammlung betont wurde, die Finanzierungskosten liegen bei unter 2%, die gegenwärtige Anleihe liegt aber bei 2,625, also eine deutliche Verschlechterung.
Kein Wunder also, wenn sich die Anleger aufgrund vieler offener Fragen zurückhalten, die Kommunikation ist leider sehr bescheiden. Lassen wir uns überraschen, ob es doch noch zu einem positiven Ende kommt, böse Zungen könnten jetzt behaupten, wenn die S Immo die Immofinanz übernimmt. Mich verwundert so und so wie Vejdovszky von der S Immo seinen Anlegern durch das Interesse der Immofinanz einen derart herben Kursverlust zumutet. Wie gesagt, alles nur meine persönliche Meinung. |