Also ich muß auch mal was zum Thema Apple los werden (sonst platze ich noch vor Aggression):
Eigentlich finde ich diese Computer richtig klasse was die Stabilität, das Design und den Workflow auf diesen Maschinen anbelangt. Lediglich aus Kostengründen arbeite ich nach wie vor an einem PC, der allerdings unter Win XP in Bezug auf Stabilität auch eine positive Entwicklung zu verzeichnen hat (Respekt an Microsoft).
Nun nutze ich den Rechner hauptsächlich für Musikproduktionen und hatte mich vor etwa 7 Jahren dzu entschlossen, Logic von der Firma Emagic als Sequenzersoftware zu verwenden (dieses Programm besitzt weltweit einen ausgezeichneten Ruf).
Aber eben diese Firma wurde nun von Apple heimlich, still und leise übernommen und was nun angekündigt wurde, stimmt mich äußerst nachdenklich:
Hier mal die Meldung (nachzulesen auch auf der Emagic-Hompage):
Apple übernimmt Emagic 01. Juli 2002
Cupertino, Kalifornien und Hamburg, den 1. Juli 2002 - Apple hat heute die Übernahme von Emagic, einem führenden Anbieter von professionellen Software-Lösungen zur computerunterstützten Musikproduktion, bekannt gegeben. Logic, das populärste Produkt von Emagic, wird aktuell von mehr als 200.000 Musikern weltweit eingesetzt. Emagic wird als komplett Apple gehörende Abteilung die Geschäfte weiterführen.
"Emagic hat den Standard für professionelle Musikproduktion gesetzt," sagt Sina Tamaddon, Senior Vice President of Applications von Apple. "Wir freuen uns, dass das Emagic-Team zu Apple stößt, um weitere beeindruckende Lösungen für Musiker zu entwickeln." Bislang stammen 65 Prozent der Umsätze von Emagic aus dem Verkauf von Macintosh-Lösungen. Die Produkte für die Windows-Plattform von Emagic werden ab dem 30. September 2002 nicht mehr angeboten.
Werde ich jetzt also gezwungen, wenn ich an zukünftigen Entwicklungen des Programms partizipieren möchte, auf einen Mac umzusteigen ? Ich denke schon.
O.k., ich bekomme ein kostenloses Upgrade auf die Mac Version und kann meine Windows-Version behalten, so dass man evtl. die nächste Zeit noch sehr gut überbrücken kann, aber bei irgendwelchen Produktinnovationen (die Software wurde bisher hervorragend gepflegt und angepasst), bleibt man als Windows-User irgendwann auf der Strecke.
Ergo muss ich mir also in absehbarer Zeit einen Mac zulegen, oder die Software wechseln oder halt immer weiter in den Rückstand verfallen, weil neue Entwicklungen nicht mehr für die Windowsplattform umgesetzt werden.
Ein Wechsel der Software schließe ich für mich persönlich einmal aus (ich arbeite schon zu lange damit und habe kein Lust mich wieder neu einarbeiten zu müssen, außerdem ist der Workflow aus meiner Sicht von der Konkurrenz unerreicht).
Ganz toll, finde ich das ! Aus meiner Sicht ein genialer Schachzug von Apple, weil davon sicher einige (viele) Leute betroffen sein werden (vor allem in Europa) und man somit auf einen erhöhten Absatz hoffen kann. Ich habe leider keine Ahnung, wie viele PC´s in den Studios noch im Einsatz sind (Mac´s sind da ja auch jetzt schon sehr verbreitet) und wie viele dabei mit Logic arbeiten, aber wenn bisher 65 % des Umsatzes mit Mac-Produkten bei Emagic gemacht wurde, dann dürften mind. 35 % auf der Strecke bleiben, oder sie müssen sich einen Mac zulegen, wenn sie weiter mit Produkten von Emagic arbeiten wollen.
Es wird immer über Microsoft hergezogen, weil deren Vormachtstellung auch häufig zu umöglichen Situationen führt, aber irgendwie steht Apple dem Kollegen aus der Software-Branche in nichts nach.
Der Mac war und ist ja schon immer die bessere Wahl gewesen, wenn es um Grafik-, Musik- oder Videoproduktionen ging (das bestreitet ja keiner). Wenn ich mir aber überlege, dass ich vor einem dreiviertel Jahr vor der Entscheidung stand Mac, oder neuer PC und ich mich aus Kostengründen für den PC (aus den feinsten Einzelteilen) entschieden hatte (selbst bei Selbstaufbau erreiche ich nicht annähernd die Kosten, die für einen Mac aufzubringen wären), fühle ich mich jetzt irgendwie ein wenig verÄpplet!
Ich finde diese strikte Entsagung von der Windows-Plattform jedenfalls ziemlich frech, auch wenn ich das aus betriebswirtschaftlicher und marktstrategischer Sicht durchaus nachvollziehen kann (Apple ist immerhin ein Computerhersteller, der eben solche verkaufen will. Da es bei Apple oft an der Software krankt, macht diese Übernahme durchaus Sinn – sichert man sich doch damit ein Nischenprodukt aller erster Sahne)!
Der dumme ist nur mal wieder der Anwender. Vielleicht bin ich ja auch der einzige, der damit ein Problem hat (es sei mir verziehen), aber ich habe vor kurzem ein Update auf eine Software erworben, die mich künftig zu einem Plattformwechsel zwingen wird – das ist keine schöne Vorstellung….
Gruß Emu
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