ist eigentlich nicht anzustreben, genauso wenig wie ein Schuldenabbau, denn ein Schuldenabbau bedeutet im Klartext Abbau von Geldvermögen, wenn man mal davon ausgeht, dass der private Sektor keine höhere Schulden macht. Ja und da kann ja jeder mal darüber nachdenken, wie man Geldvermögen abbaut? Im Regelfall durch Pleiten oder Enteignungen, welche im Regelfall mit etwas Verzögerung folgen.
Beispiel Internetkrise 2000, auch hier erzielte z.B. die USA deutliche Haushaltsüberschüsse, die Folge war eine heftige Krise.
Beispiel Finanzkrise 2008, auch hier erzielte man im Vorfeld sehr gute Haushaltsergebnisse mit geringer Neuverschuldung, die Folge war auch hier wieder eine heftige Krise.
Momentan stehen wir einmal mehr an einem solchen Punkt, die Haushaltsergebnisse sind super und es scheint, dass ringsum die Finanzwelt wieder im Lot ist. Die Folge wird wohl auch diesesmal eine heftige Krise sein, weil die scheinbar tollen Haushaltsergebnisse oder gar Haushaltsüberschüsse nix Anderes bedeuten als dass Geld keine Renditen mehr abwirft, Unternehmen keine Gewinne mehr erwirtschaften können, usw. Zwar müsste man meinen, dass wir dann bereits schon in der Krise stecken müssten, doch der ausgleichende Effekt verzögert sich, weil der private Sektor in Folge der guten Konjunktur und Rahmenbedingungen investiert, somit die Verschuldung im privaten Sektor deutlich zunimmt und damit auch "noch" Gewinne erwirtschaftet werden können. Doch wie es eben so ist, geht jede Investitionswelle auch wieder vorbei und sind die Kapazitäten einmal erweitert, so braucht es neue Impulse, um erneut kräftig zu investieren. Doch die Impulse bleiben aus, weil der Staat keine neuen Impulse gibt, stattdessen den ausgeglichenen Haushalt hält, damit Nullwachstum hält und man erlebt eine Ausbildung eines Tops und Stagnation des Wachstums. Dies wiederum führt dazu, dass hochverschuldete Unternehmen anfangen ihre wenigen Reserven aufzuzehren, weil sie in ihrer Kalkulation ein gewisses Maß an Wachstum einkalkuliert haben. Sind die Reserven aufgezehrt, so geht es an die Substanz um Kredite bedienen zu können und Liquide zu bleiben. Doch da auch andere Unternehmen in Schieflage geraten, fällt es schwer neue Reserven zu generieren und so findet eine Pleitewelle ihren Anfang und Geldvermögen wird schlussendlich vernichtet, damit die Gesetze der Mathematik, d.h.
Geldschulden = Geldvermögen
eingehalten werden.
Insofern müsste man seitens der Regierung eine stetige Neuverschuldung von sagen wir mal 2 bis 3% des BIP anstreben, wenn man dieser Pleitewelle evt. entgehen will.
D.h. man müsste jetzt anfangen, kräftig in Infrastruktur, Bildung, usw. zu investieren, was gar über die Einnahmen hinaus geht. Nur so könnte Geld weiterhin eine Rendite abwerfen, wären Renten sicher und könnte die Pleitewelle wesentlich gedämpft werden.
Doch solange man Geldschulden und Geldvermögen als zwei verschiedene Paar Schuhe betrachtet und dem Irrglaube erliegt, dass man Wachstum ohne neue Schulden erreichen kann, wird man es immer wieder versuchen, sich dafür feiern und anschließend die kalte Dusche kassieren, wie man es in den letzten 20 Jahren mittlerweile schon 2mal erleben konnte.
Und einer jeden Krise wird wohl wieder ein heftiges Konjunkturprogramm folgen, welches den Geiz der heutigen Zeit mit etwas Verzögerung wieder ausgleicht. Leidtragende dieses Schweinezyklus sind letztendlich die Arbeitnehmer und die Unternehmen, weil sie permanent aus ihrem Rythmus gebracht werden und hohen Aufwand betreiben müssen. Das ist wie bei einem Radrennen, je höher die Welligkeit des Streckenprofils, desto anstrengender.
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