Anti-FDP mit Karsli und Möllemann?

D er ehemalige FDP-Vize Jürgen Möllemann hat seinen Urlaub auf Gran Canaria abgebrochen und schmiedet angeblich gewagte Pläne. Der „Reutlinger General-Anzeiger“ berichtete am Dienstag, dass der parteilose nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Jamal Karsli mit Möllemann eine neue liberale Partei gründen wolle. Die Zeitung zitiert Karsli mit den Worten, die neue Partei solle „den Liberalismus vertreten und dabei eine entstandene Lücke in der deutschen Parteienlandschaft nutzen“. Er habe Möllemann, mit dem ihn „ein enger und freundschaftlicher Kontakt“ verbinde, aufgefordert, mit ihm die Gründung in die Wege zu leiten. In der kommenden Woche solle es ein erstes Gespräch zur weiteren Planung geben.

Der von den grünen zur FDP übergetretene Karsli hatte im Mai dieses Jahres bundesweit Aufmerksamkeit erregt, als er Israel „Nazi-Methoden“ vorwarf und über eine einflussreiche „zionistische Lobby“ in Deutschland klagte. Nach seinem Austritt bei den Grünen wurde er vom damaligen Landesvorsitzenden Möllemann in die Landtagsfraktion aufgenommen. Dies hatte zu einem heftigen innerparteilichen Machtkampf zwischen Möllemann und Parteichef Guido Westerwelle geführt, der schließlich mit einer Niederlage Möllemanns und dem Verzicht Karslis auf die Mitgliedschaft in der FDP und in der liberalen Landtagsfraktion endete.

Urlaub abgebrochen

Nach informationen der „Bild"-Zeitung hat Möllemann inzwischen seinen Genesungsurlaub auf Gran Canaria abgebrochen und die
Insel mit unbekanntem Ziel verlassen. Der an Herzrhythmusstörungen erkrankte FDP-Politiker werde dem Rat seiner Ärzte folgen und eine Kur antreten, hieß es.

29.10.02, 8:32 Uhr


 

Ich mag Leute mit irrem Blick. Seine Aktionen zeigen, dass er wirklich keine Schlaftablette ist. 1000 mal lieber Mölli als Westerwelle oder Merkel. Allein schon wegen des hohen Unterhaltungswerts. Von Intelligenz will ich gar nicht erst anfangen. Da schlägt er die Erwähnten mühelos und um Längen.

Tja - wenn die Selbstüberschätzung nicht wäre. Ein wenig öffentlich zur Schau gestellte Selbstkritik und Bescheidenheit wären sicher gut angekommen. Man hätte ihn am Ende noch für weise gehalten. Er wäre unangreifbar geworden.

Jetzt glaube ich, meint er, Gran Canaria sei sein Elba. Für einen kleinen Napoleon hat er sich ja immer schon gehalten. Demnächst schreiben die Zeitungen, Mölli nähert sich NRW und führen alle Stationen auf, bis es heisst, Mölli ist in Düsseldorf eingetroffen, wo ihm die versammelte FDP-Führung huldigte. Ob er schon überlegt, wo sein St. Helena ist ?

 

wärend des 2. weltkrieg hätte man das was die a" teroristen" machen nicht teror sondern PARTISANNEN kampf genannt.

mfg altmeister  

Ist doch nichts einfacher, als eine Meinung, die man nicht teilt, als "dumm" abzutun?
Ausgerechnet Du beklagst Dich hier ständig über Dir nicht differenziert genug erscheinende Sichtweisen mancher Arivaner und dann solche Postings?

In der ganzen Möllemann-Geschichte habe ich jedenfalls eines dazu gelernt:
Wie in Deutschland Meinung gemacht wird!

Ausgehend von den betreffenden Ausssagen des Herrn Karsli, die ich Wort für Wort so unterschreiben würde, weil sie nichts anderes sind als die Wahrheit, entrüstet sich zunächst die Vertretung einer Minderheit, die sich offenbar für die Interessen Israels zuständig fühlt.
Als Karsli Rückendeckung von Möllemann bekommt und Friedman angreift, erleben wir dann, wie objektiv und frei die Presse bei uns berichtet.
Aus "angeblichen antisemitischen Äußerungen " wird schon Tage später das "angeblich" gestrichen und keiner interessiert sich mehr, was überhaupt gesagt wurde.
Möllemann gehört jetzt nicht mehr zu den "Anständigungen" und wir können täglich feststellen, wie seltsam einig sich die Medien sind.
Kritik an Israel und den Statthaltern hierzulande zu üben, hat politisch noch keiner bei uns überlebt.
Das schaffte auch Möllemann nicht.

Ich bin jedenfalls keineswegs stolz auf die Meinungsfreiheit in unserem Land und unterscheide mich auch hier gerne von Dir.

Dümmliche Grüße
Rheumax






 

Könnt ihr euch noch erinnern?

Rheumax: Böser Wille? Absichtliches falsch verstehen?



Grüße

Apfelbaumpflanzer  

deuten?
Oder auf Hubschrauber, aus denen erst vor Tagen mit Raketen in Zivilistenmengen gefeuert wurde?  

 

 

 

ich halte mein allererstes Posting in diesem Thread allerdings für differenziert.

Als danach nur noch undifferenziertes Zeug kam, habe ich mir die Frieheit genommen, das dümmlich zu nennen.

Das Foto war für die verharmlosende Aussage Partisanen von Almeister. Partisanen in München bei den Olympischen Spielen?



Grüße

Apfelbaumpflanzer  

http://rhein-zeitung.de/on/01/03/07/topnews/synagog.html  

Ich bin leider nicht in der Lage, Dein "differenziertes  Posting" in diesem Thread aufzufinden.
Und dies, obwohl man den ganzen Thread - so oft man will - nachlesen kann!

Das Allererste, was ich hier von Dir lese, ist diese arrogante und abqualifizierende Posting, dessentwegen ich Dich hier schon angesprochen hatte.

Aber vielleicht sollte ich mal meinen Optiker aufsuchen..  

Ein allgemeineres Beispiel dafür, wie unsere Sprachgewohnheiten Wahrnehmungen produzieren, ist der Vorgang, den wir "Projektion" nennen. "Projektion", wie der Ausdruck von Semantikern wie KORZYBSKI und HAYAKAWA verwendet wird, bedeutet, daß wir unsere eigenen Gefühle und Wertungen auf Gegenstände in der Außenwelt übertragen. Wir sagen zum Beispiel: "John ist dumm", oder "Helen ist klug", so als ob "Dummheit" und "Klugheit" Eigenschaften von John und Helen wären. Eine wörtliche Übersetzung von "John ist dumm" (das heißt die am meisten wissenschaftliche Bedeutung des Satzes) könnte etwa so lauten: "Wenn ich das Verhalten von John wahrnehme, bin ich enttäuscht, beunruhigt oder frustriert oder angewidert. Den Satz, den ich verwende, um meine Wahrnehmungen und die Bewertung dieser Ereignisse auszudrücken ist John ist dumm."
 

Stimmt. Da scheint wohl was in der Reihenfolge bei mir nicht zu stimmen.

Streiche Posting 41, war Quatsch.

OK, biete an:

- differenziertes Posting von mir: Nr. 15
- dümmliches Posting: Nr. 4




Grüße

Apfelbaumpflanzer  

seit 1972 ist viel wasser die rednitz runter gefloßen der held auf dem foto hat einen friedensnobelpreis bekommen  etc....


es grüßt ein dümmlicher altmeister
!  

 

In Deutschland haben wir diese Trennung und wir dürfen uns darauf berufen, wenn wir Israel - nicht die Juden und auch nicht alle Israeli pauschal - kritisieren. Das ist kein Antisemitismus, sondern das ist übliche Kritik einer Vorgehehsweise einer Regierung. Insoweit kann ich bei Möllemann keinen Antisemitismus finden.
Historisch gesehen, waren es Juden, die mit Hilfe England in Palästina (so hieß das Land vor ca. 50 Jahren mal) eingewandert sind und sich dort niedergelassen haben und einen Staat Israel gegründet haben. Diese Tatsache hat dann die Intifada, den Aufstande der Palästinänser zur Folge gehabt, dazu gehört auch der Anschlag von München (s. Oben Foto vom Hubschrauber).
Wir dürfen nicht vergessen, dass Arafat zwar die Intifada sozusagen angeführt hat, er war aber auch bereit, Frieden mit Israel zu schließen und ist dabei ettliche Kompromisse zu ungunsten der Palästinänser eingegangen. Zu dieser Zeit waren mehr als 50 % der Israelischen Staatsbürger für diesen Frieden, wieviele genau bei den Palästinänsern weiß ich nicht, es muss aber eine Mehrheit gegeben haben.
Mit dem Attentat auf Rabin 1985 durch einen Israelischen Fanatiker kam Netanjahu an die Macht und nahm Schritt für Schritt die Zusagen aus den Friedensvereinbarungen zurück mit der Folge, dass die Palästinänser Arafat nach und nach die Gefolgschaft versagten.
Israel ist selbst Schuld: Ein Land das Panzer und eine Armee hat muss sich nicht wundern, wenn der unterdrückte "Mitbewohner" (oder sollte man sagen "Gegner") zu den letzten Mitteln greift.

Ich heiße weder den Terrorismus gut, noch finde die Angrifft der Israelis verhältnismäßig. Das ganze hat für mich aber nichts mit Judenum zu tun, sondern ist Kolonialismus europäischer Machart aus dem 18. Jahrhundert. Insofern kritisiere ich die israelische Regierung. Das allein macht mich allerdings nicht zu Antisemiten und das würde ich auch nie tun, den als religiöser Mensche respektiere ich jede andere Weltreligion und das ist mir ernst und wichtig.

Insoweit finde ich Möllemann durchaus mutig, ob das alles politisch klug war, insbesondere das ohne Abstimmung mit seiner Partei, kann ich nicht sagen. Ich vermute allerdings, das dieses Flugblatt zumindest so sonst nicht erschienen wäre...

MgG
Glasnost  

in diesem Thread. Außer Apfelbaumpflanzer natürlich.
Und die dummen Moderatoren haben das nicht gerafft...  

ein halbes dutzend grüne für diesen beitrag!
weil genau so ist es!


mfg altmeister  

Auch die Moderatoren haben "Meinungsfreiheit". Wenn jemand einen Satz wie

"grunsätzlich hatte doch kasli verdammt nochmal recht mit seinen äußerungen über die menschenrechts verletzende politik israels.un auch mölles aussagen waren nichts als die wahrheit.
aber du siehst ja selbst wie die presse das zerlegt hat."

für intelligent hält, darf er das doch.

Ich zitiere auch gerne aus Nr. 47:

"Israel ist selbst Schuld: "

Da haben wir es doch:

1. Die Juden sind selbst schuld
2. Die zionistische Lobby

Und glasnost: es ist einfach immer nur die halbe Wahrheit.

Es stimmt einfach nicht, dass es in Palästina vor der Protektoratszeit keine Juden gegeben hat, wie du es suggerierst. Barak wollte doch auch Frieden und machte Zugeständnisse....
Und man könnte noch einiges differenzierter darstellen, aber ich habe keine Lust mehr, weil es sowieso niemanden interessiert. Auch das steht jedem frei.

Grüße




Grüße

Apfelbaumpflanzer  

Natürlich kann man die Regierung Israels kritisieren - überhaupt keine Frage. Aber darum geht es doch nicht, denn dem Möllemann ging es darum, Stimmung zu machen. Der wollte damit Vorurteile salonfähig machen und damit Stimmen kassieren. Am besten macht man das dann mit Personalisierung. Und wer eignet sich dafür besser als der m. E. recht arrogant auftretende Friedman.

Kurzum: Der Möllemann wollte einen in Teilen der Bevölkerung latent vorhandenen Antisemitsmus ausnutzen.


@Glasnost: Zur historischen Wahrheit - das letzte Freidensangebot, dass noch Clinton am Ende seiner Amtszeit mit Israel und den Palästinensern ausgehandelt hatte, wurde von den Arabern abgelehnt. Und dann ging der aktuelle Schlamassel los.  

Das Schlamassel ging eigentlich erst richtig nach dem Regierungswechsel in den USA los.
Unter Clinton hatte Israel nie so freie Hand!
Kennst Du das "Friedensangebot"?
Das wäre kein Staat für die Palästinenser geworden, der den Namen verdient gehabt hätte.
Sondern ein Flickenteppich, durchzogen von zahlreichen Korridoren unter israelischer Souveränität.  

na da kam ja in Taba noch mehr hinterher.

Aber jetzt mal im Ernst: was schlägst du vor, um

* einen lebensfähigen Staat für die Palästinenser zu kriegen
* ein sicheres (verteidigbares) Israel zu kriegen

?

Grüße

Apfelbaumpflanzer  

nisse seitens Israels erfordern, als sie aus der Position der Stärke, in der sich Israel befindet, realistisch sind und wie sie wohl auch innenpolitisch schwer durchzusetzen wären.
Ein echter Palästinenserstaat würde die Aufgabe sämtlicher Siedlungen auf dem Gebiet bedeuten. Ich meine nicht nur Siedlungen jüngeren Ursprungs, sondern z.B. auch Hebron.

Nur meine bescheidene, dümmliche Meinung.

Gruß
Rheumax


 

@ Apfelbaumpflanzer: so wollte ich das auch nicht darstellen, mir ging es um die Gründung des Staates Israel, den es vorher so nicht gab. Diese Gründung hätte ohne England nicht stattfinden können und ich hege darüber hinaus der Verdacht, dass Israel auch keine so starke Position heut hätte, wenn sie keine so starke Lobby in den USA hätten.
Grundsätzlich will ich signalisieren, dass ich Verständnis für manche Position der Palästinänser (wie übrigens auch der Israelis) habe, nicht aber alle Mittel gut heiße.

@ Karlchen: Auch richtig, allerdings waren da schon viele Zusagen aus der Zeit Rabins wieder zurück genommen worden.

Ich will mir hier nicht anmaßen, die Lage wirklich abschließend beurteilen zu können. Unsere deutsche Geschichte verbindet uns in besonderer Weise mit den Juden und ich bin auch heute noch geneigt, den Juden einen Bonus zu geben.
Aber ebenso wie ich etwas gegen Stammtischgeschwätz und Phrasen habe, habe ich auch etwas gegen Tabuisierung nach dem Motto, die Deutschen dürfen sich aus historischen Gründen da nicht einmischen. Dass wir an dieses Thema mit Fingerspitzengefühl rangehen sollten halte ich für unbedingt richtig, das sollten wir aber eignetlich generell tun.

Und ob das ein gutes Wahlkampfthema ist bezweifle ich einerseits eben wegen der Tabuisierung, andererseits ist das ein ebenso aktuelles außenpolitisches Thema wie der Irakkrieb von Busch und zu dem hat ja unser Kanzler im Wahlkampf auch sehr klar Stellung bezogen. (Über diese Scherben bin ich im übrigen nicht traurig, das ist ein Stück deutscher Souveränität.

Keep Sachlich,
Glasnost  

Ja.

Grüße

Apfelbaumpflanzer