fand ich bisher auch nicht ganz überzeugend. Bitte um nachsicht, wenn ich was falsches sage. Sind die Cashflows tatsächlich so gut? RPX kauft Patente mit denen sie den Pool ihrer Abonnenten schützt. Die Einnahmen rühren also von den Zahlungen der Abonnenten her. Von diesen Einnahmen muss RPX aber laufend neue Patente kaufen. Dieser Geldabfluss mindert dann aber nicht den operativen Cashflow, da diese neu hinzuerworbenen Patente Anlagevermögen sind. Diese Patente werden dann wieder abgeschrieben und mindern den Gewinn. Die Frage wäre dann wie lange nutzen die abgeschriebenen Patente noch. Patente laufen ja irgendwann aus. Wieviel Cash muss RPX in die Hand nehmen um neue Patente zu kaufen, um für ihre Abonnenten interessant zu bleiben. Was ich damit sagen möchte, man kann hier nicht nur den operativen Cashflow betrachten. Der stetige Cashabfluss für neue Patente ist auch zu beachten und zwar in erhöhtem Maße. Im Grunde muss man die Abschreibungen auf die Patente als Cashabfluss werten, nur so kommt man zu dem richtigen nutzbaren Cashflow.
Ich denke das Problem des Geschäftsmodelles ist es, dass man stetig viel Cash für neue Patente ausgeben muss, um interessant für die Abonnenten zu bleiben. Hier von einem cashflowstarken Wert zu sprechen und die Tatsache der Notwendigkeit neue Patente zu kaufen ignorieren ist aus meiner Sicht ein Denkfehler.
Aktuell habe ich den Eindruck, dass sich das geschäftsmodell eben nicht so überragend rechnet, wenn man die Abschreibungen auf die Patente mit einbezieht und die Tatsache, dass stetig neue Patente gekauft werden müssen, die irgendwann wertlos werden, wenn sie ablaufen.
Insoweit ist eine angemessene Bewertung doch nur auf Basis des Gewinnes möglich. Und der stagniert.
Habe mir jetzt nicht nochmal die Bilanzen angeschaut. Meine Gedanken zu RPX sind schon etwas her. Aus meiner Sicht reduziert sich der Kassenbestand in der Bilanz jährlich. Also der Cash nimmt stetig ab. Zum einen durch Aktienrückkäufe, zum anderen durch Patentkäufe. Es ist also doch nicht so , wie Katjuscha hier darstellt, dass zwar die Gewinne stagnieren, dafür aber die Cashflows auf einem extrem hohen Level bleiben und dann in Dagobert Duck Manier die Geldspeicher überquellen. Selbst ohne Aktienrückkäufe wird das meiste das an Cash eingeht doch wieder für Patente ausgegeben. Nnach meiner Erinnerung wird sogar mehr für neue Patente ausgegeben als durch Cashzuflüsse reinkommt. Und im Grunde sind die Anschaffungen für neue Patente Ausgaben. Man könnte sie sich bildlich auch als sofort abzugsfähige Ausgaben vorstellen. Man weiß als Außenstehender doch gar nicht, ob sich das Geschäftsmodell überhaupt rechnet. Die Frage ist doch immer wieviel Cash muss RPX für neue Patente ausgeben um für seine Abonnenten attraktiv zu bleiben. Mit Ablauf der Patente sind diese eben wertlos. Aktuell muss man dann doch befürchten, dass RPX ein Stück von der Substanz lebt. Einfach weil die laufenden Einnahmen eben nicht ausreichen um neue Patente zu kaufen. Ein Teil der Neukäufe wird auch von der Cashsubstanz finanziert. Daraus folgernd stellt sich die Frage, ob wirklich so viel geld für Aktienrückkäufe da ist. Scansoft sind die Aktienrückkäufe zu langsam. Aber vielleicht ist RPX die Problematik bewusst, dass sie eben auch Cash für neue Patente brauchen und deshalb kaufen sie so langsam Aktien zurück. Deshalb sind die Analysen zur Aktie recht mäßig.
Interessant wird das Geschäftsmodell doch erst, wenn man nicht mehr ein Großteil der Geldzuflüsse in Patentkäufe stecken muss. Dann bleibt wirklich Cash übrig. Aber so doch nur ein Scheinbild, da die Cashabflüsse geschönt werden, da sie sich ja nur über die Abshreibungen der Patente zeigen. Insowet finde ich die betrachtung des operativen Cashflows ohne die Abschreibungen auf die Patente irreführend. Auch müsste man den Bedarf an neuen Patenten wissen, da ja die alten mit Auslauf der Patente wertlos werden. |