Sammelt hier jemand alte Nähmaschinen?
Mit Hilfe einer Nähmaschine werden zur Herstellung einer Naht innerhalb eines Gewebes zwei unterschiedliche Fäden miteinander verknüpft, wobei der so genannte Oberfaden zuvor mit einer Nadel durch das Gewebe geschoben wird. Jedoch gibt es verschiedene Stichtypen, z.B. auch nur mit einem Faden wie beim Einfachkettenstich. Bei Haushaltsnähmaschinen wird zumeist der Doppelsteppstich verwendet. Aber auch Overlock und Doppelkettenstich sind gebräuchlich. Der Antrieb einer Nähmaschine erfolgt heutzutage mit einem Elektromotor. Diese Bauart ist aber nicht zwingend notwendig, die gleiche Maschine kann auch per Pedal durch die Füße der nähenden Person angetrieben werden. Zum Nähen nutzt die Maschine spezielle Nähmaschinennadeln.
Die Grundform der Nähmaschine ist die Flachbettnähmaschine. Für besondere Arbeitsgänge sind entsprechende Nähmaschinenformen entwickelt worden, die wie folgt zu unterscheiden sind: Flachbett-, Sockel-, Säulen-, Freiarm- und Blocknähmaschine. Nach einem internationalen Katalog werden sechs Stichtypenklassen unterschieden, die in der DIN 61 400 aufgeführt sind.
Nähmaschinen Hersteller
Georg Michael Pfaff war Blechinstrumentenbauer und kam 1862 über die Reparatur von Nähmaschinen zum Bau von eigenen Nähmaschinen anfangs nach dem System von Howe, später Singer. Pfaff ist die einzige deutsche Firma, die heute noch Nähmaschinen (Industrienähmaschinen) herstellt.
Leopold Oskar Dietrich, Hermann Köhler und Gustav Winselmann gründeten 1871 in Altenburg (Thüringen) eine Werkstatt zum Bau von Nähmaschinen, die Vesta-Nähmaschinen-Werke.
1879 konstruierte Max Carl Gritzner aus Karlsruhe den zweimal umlaufenden Greifer ohne Brille. Seine Maschine hatte außer diesem Greifer einen Spulenkapsellüfter, einen umlaufenden Fadengeber und eine gesteuerte Fadenspannung. Allerdings erging es Gritzner wie vielen Erfindern, seine Idee wurde erst viel später populär, als die Amerikaner seine Erfindung übernahmen.
Die Maschinenfabrik Bernhard Stoewer in Stettin begann 1862 mit der Herstellung von Nähmaschinen nach dem System Wheeler & Wilson als zweite deutsche Firma nach Clemens Müller (1855) in Dresden. 1864 wurde von Bernhard Stoewer auch das System von Grover & Parker übernommen und 1865 wurden 11 Arbeiter und 4 Lehrlinge beschäftigt. 1872 firmierte das Unternehmen als Nähmaschinenfabrik und Eisengießerei von Bernh. Stoewer, Stettin. Die Zahl der Beschäftigten stieg auf 250 durch große Aufträge aus Skandinavien (nach System Singer als „Victoria“ bezeichnet) und Russland stieg die Zahl der Mitarbeiter auf 400. Im Jahr 1907 wurden 75.708 Nähmaschinen von Stoewer hergestellt, 1920 verließ die 1.500.000. Nähmaschine das Stoewer-Werk in Stettin. Im Jahr 1929 waren es nur noch 30.000 Nähmaschinen die fabriziert wurden, 1931 mußte die Liquidation beschlossen werden. Die Adolf Koch AG in Saalfeldübernahm die Maschinen, Vorrichtungen sowie Marken- und Vertriebsrechte . |