Ich weiß nicht, ob sie zuverlässigere Prognosen im Vergleich zu Umfragen bieten.
Denn letztlich spiegeln ihre Quoten (im Wesentlichen) auch nur gegenwärtige "Umfragewerte" wider. (Beispiel: Gewinnt Deutschland im Achtelfinale gegen Slowenien? Na klar. Soll heißen: Zwischen einem diesbezüglichen Umfrage-Ergebnis und den auf das Ereignis bezogenen Buchmacherquoten, sehe ich keinen wesentlichen Unterschied.)
Ich wette seit Jahren bei Buchmachern in aller Welt und somit (logischerweise) gegen sie.
Allerdings fast ausschließlich Fußball-Spiele oder Box-Kämpfe.
Von daher kann ich nur sagen, dass die (absoluten) Außenseiter-Wetten (mit ihrer entsprechend höheren Quote) mit Abstand die lukrativsten sind.
Allerdings darf man nicht blind auf Außenseiter setzen, sondern sollte sich schon fragen, warum ausgerechnet dieses Mal der Favorit straucheln könnte (z.B. warum Wladimir Klitschko als haushoher Favorit ausgerechnet seinen Kampf gegen Fury verlieren konnte/könnte).
Und diesbezüglich braucht man "harte" Fakten und kein Wischiwaschi à la "Ich habe irgendwie das Gefühl, er könnte heute verlieren." oder "Die Außenseiter-Quoten sind so toll."
Nee, so funktioniert das nicht.
Man braucht schon konkrete Anhaltspunkte, um eine Außenseiter-Wette einzugehen.
Von daher:
Was spricht für einen Brexit (= die Außenseiter-Wette)?
1) Das politische Abstimmungsverhalten des Volkes in einer so entscheidenden Frage vorab einigermaßen zuverlässig dingfest machen zu können, halte ich für extrem gewagt. => Soll heißen: Diesbezügliche Umfragen halte ich (aus Erfahrung) für wenig zuverlässig und auch die Buchmacherquoten spiegeln letztlich (im Wesentlichen) nur die Umfragewerte wider.
2) Große Tageszeitungen trommeln für den Brexit.
3) Die Briten sind überwiegend sehr nationalistisch eingestellt (singen die eigenen Hymne mit Inbrunst, lassen sich von Außen ungern etwas vorschreiben etc. pp.).
4) Die Briten haben zahlenmäßig eine relativ große "Unterschicht", die mit Sicherheit nicht an (vor der Abstimmung stattfindenden) Umfragen etc. teilnimmt und welcher auch der Sinn für übergeordnete (= komplexere) Gedankenspiele (= nachteilige Folgen) abgeht. Sie lieben (nur) Familie, Fußball (/Rugby) und ihr Land. Ihre wirtschaftliche Lage ist desaströs und als Reaktion darauf klammern sie sich nur noch umso mehr an obige Werte und machen - kurioserweise - dann auch noch die EU (= die Fremdlinge) für ihre wirtschaftliche Situation verantwortlich. 5) Etc. pp.
=> Es muss jeder selbst für sich entscheiden, ob er eine solche "Außenseiter-Wette" eingehen möchte. => Aber "entschieden", so wie es Umfragewerte, Buchmacherquoten und Aktienkurse suggerieren wollen, ist für mich in dieser Frage noch rein gar nichts. |