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MorphoSys – gute Nachrichten untermauern charttechnischen Ausbruch!
Die Investoren honorierten die jüngsten Nachrichten des Biotech-Unternehmens MorphoSys mit weiteren kursaufschlägen. Der Konzern, der sich auf die Erforschung von Antikörpern spezialisiert hat, verstärkte sich mit dem Kauf des britischen Konkurrenten Serotec.
MIT DER BISHER größten Akquisition in der Firmengeschichte will der Konzern, Firmenlenker Simon Moroney zufolge, sein Wachstum in der Forschungsantikörpersparte beschleunigen. Zur Begründung des rund 30 Mio. Euro teuren Deals verwies MorphoSys ferner auf die Führungsposition in diesem Markt, die man nun erreicht hat. So wird die Gesellschaft durch den Kauf ihre Umsätze in der Sparte mehr als verdreifachen und etabliert sich als größter europäischer Anbieter in dem Segment, hieß es. Serotec besitzt ein starkes Vertriebsnetzwerk mit Töchtern und eigenen Vertriebsorganisationen in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Skandinavien und den USA. Bereits vor einem Jahr hatte MorphoSys mit dem Kauf der britisch-amerikanischen Biogenesis-Gruppe für 7,5 Mio. Euro erste Schritte unternommen, um seine Forschungsantikörpersparte zu stärken. Und auch nach der jüngsten Übernahme schloss das Unternehmen weitere Zukäufe nicht aus.
Grundlagen für neue Medikamente
MorphoSys entwickelt Technologien zur Herstellung synthetischer Antikörper, die bei der Suche nach neuen Zielmolekülen eingesetzt werden. Dadurch kann die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigt werden. Die Gesellschaft, gegründet 1992, hat sich ein gutes Portfolio innovativer Technologien aufgebaut. Zu nennen ist insbesondere die Kombinatorische Antikörper-Bibliothek Hu-CAL, die weltweit von Wissenschaftlern zur Herstellung von menschlichen Antikörpern genutzt wird. Es gibt etliche Partnerschaften mit internationalen Pharmakonzernen, darunter Bayer, Bristol-Myers Squibb, Roche, Pfizer, Schering und Xoma. Eine neue Zusammenarbeit kam jüngst mit Chemicon hinzu, einer Geschäftseinheit des US-Biotech-Konzerns Serologicals.
Konzentration auf eigene Forschung
Die für seine Partner durchgeführten Dienstleistungen lässt sich MorphoSys in der Regel mit einer Grundvergütung bezahlen. Hinzu kommen mögliche Leistungen beim Erreichen bestimmter Ergebnisse, so genanter Meilensteine. Anschließend will man dann durch Tantiemen an den Erlösen der neu entwickelten Präparate partizipieren.Darüber hinaus hat sich die Strategie des Konzerns ein wenig geändert. So will MorphoSys künftig nicht nur Einnahmen durch die Bereitstellung seiner Technologien und Dienstleistungen generieren. Vielmehr sollen künftig auch eigene Antikörperprodukte erforscht und vermarktet werden. Bei der firmeneigenen Produktentwicklung wird sich der Konzern dabei auf die Indikationen Entzündung, Krebs und Infektionen konzentrieren. Firmenlenker Simon Moroney ist ferner überzeugt, dass synthetische Lösungen zur Herstellung von Antikörpern, wie die Technologie von MorphoSys, die Methoden mit Tierversuchen für alle Anwendungsbereiche vollständig verdrängen werden.
Positiver Einfluss auf Ergebnisse
Der jüngste Kauf von Serotec könnte zudem ein weiterer, wichtiger Schritt sein,die eigenen Wachstumsziele zu forcieren. Die Gesellschaft soll nach Abschluss der Transaktion als 100-prozentige Tochter des Konzerns in die bestehende Forschungsantikörpersparte integriert werden. Diese besteht bislang aus den Einheiten Antibodies by Design und Biogenesis. Künftig soll das Segment dann unter der Dachmarke Antibodies Direct operieren. Neben dem Ausbau der strategischen Position, von dem sich MorphoSys erhebliche Vorteile verspricht, soll die Neuerwerbung zudem sofort positive Auswirkungen auf die Ergebnisse haben. Die Briten wirtschaften den Angaben zufolge seit Jahren profitabel. Im Jahr 2004 stand einem Umsatz von 5,06 Mio. GBP ein Überschuss von 0,37 Mio. GBP gegenüber. Zunächst dürften sich die positiven Effekte angesichts der Kosten für die Akquisition aber zunächst bei den Umsätzen von MorphoSys widerspiegeln. Im laufenden Geschäftsjahr dürfte Serotec nach Ansicht des Vorstands grob geschätzt 11 Mio. Euro zu den Konzernerlösen beitragen. Ab 2007 werden dann auch positive Effekte auf den Gewinn erwartet.
Synergieeffekte möglich
Bei den Analysten kam der Zukauf sehr gut an und einige sprachen von einer sowohl finanziell als auch strategisch sinnvollen Transaktion. Zudem dürften einige Synergieeffekte möglich sein. Hier hielt sich der Vorstand von MorphoSys mit Details allerdings noch zurück. Er stellte genauere Angaben bei Vorlage der Bilanz 2005 am 24. Februar in Aussicht. Begleichen will der Konzern den Kaufpreis von rund 20 Mio. GBP (rund 29,3 Mio. Euro) mit Barmitteln von 14 Mio. GBP. Der Rest soll durch die Ausgabe von 208.560 neuen Aktien im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung abgegolten werden.
Potenziale abschöpfen
Trotz der jüngsten Vergrößerung der Sparte Forschungsantikörper, in dem MorphoSys Antikörper für nicht-therapeutische Einsatzbereiche, vor allem im Bereich der Forschungsanwendungen entwickelt, bleibt der Bereich der therapeutischen Antikörper jedoch der größte und viel versprechendste. Hier entwickelt die Gesellschaft Antikörper für die eigene Medikamentenentwicklung sowie für Partnerfirmen. Der Ausbau der Sparte Forschungsantikörper untermauert jedoch die Bemühungen, sowohl die langfristigen als auch die kurzfristigen Potenziale der eigenen Technologien abzuschöpfen.
Positives Sentiment hält an
Bei den Investoren kommt diese Strategie,verbunden mit den Wachstumsaussichten, sehr gut an. Die jüngsten guten Nachrichten untermauern dabei das positive Sentiment zur Aktie, das schon seit einigen Monaten anhält. Zuletzt positiv überrascht hatte MorphoSys im Dezember mit einer erneuten Anhebung der Prognosen für das Gesamtjahr 2005. Seinerzeit stellte die Gesellschaft einen Umsatz von 31,5 Mio. Euro in Aussicht und erwartete einen Überschuss von 3,5 Mio. Euro. Grund für die Anhebungen war die Verlängerung der Kooperation mit Bayer. Es folgte im Dezember ein neuer fünfjähriger Lizenzvertrag mit dem US-Pharmakonzern Merck & Co. Die Aktie von MorphoSys konnte nach diesen positiven Nachrichten die Konsolidierung seit November 2004 in Form eines Dreiecks nach oben auflösen. Es wurde damit ein strategisches, langfristiges, charttechnisches Kaufsignal generiert. Nach den guten Meldungen der vergangenen Woche hat sich zudem auch aus kurzfristiger Sicht ein entsprechendes Long-Signal gebildet. Weiter anziehende Notierungen bis in den Bereich von 50 Euro sind innerhalb der nächsten zwölf Monate nun nicht unwahrscheinlich.
OPTIONSSCHEIN-TRADING
Investoren, die sich der Risiken bewusst sind, können versuchen, mögliche Kursbewegungen mit Derivaten zu hebeln. Auf den Basiswert MorphoSys ist die Auswahl jedoch nicht gerade üppig. Für den längerfristigen Einsatz kommt jedoch der OPEN END TURBO LONG der Société Générale infrage. Ausgestattet mit einer theoretisch unbegrenzten Laufzeit, hat das Zertifikat einen großen Puffer zwischen aktuellem Aktienkurs und Knockout-Marke, allerdings nur einen relativ kleinen Hebel. Er sollte jedoch ausreichen, um bei steigenden Kursen gute Gewinne zu erwirtschaften. Zudem kann auch ein Optionsscheininvestment in Erwägung gezogen werden. Allerdings sind die angebotenen Scheine angesichts einer hohen impliziten Volatilität recht teuer gepreist. Interessant ist dennoch der Call der Deutschen Bank.
MorphoSys AG: DE0006632003, WKN-DE: 663200 Kurs Xetra 13.01.01: 44,16 Euro 52-Wochen-Hoch: 44,98 Euro 52-Wochen-Tief: 27,40 Euro Empf. Stopp-Loss: 40,40 Euro Unser Anlageurteil: „langfr. Kauf“ Derivate auf MorphoSys WKN Emittent Typ Basispreis Knockout Laufzeit Hebel/Omega SG24UN Société Générale Long-Zertifikat 31,36 Euro 36,00 Euro open end 3,43 DB3742 Deutsche Bank Call OS 40,00 Euro -19.06.07 2,66
xxxxxxxxxxxxxxxxxxx Kater, ich drücke niemand ein KUV von 8 aufs Auge. Es wird nur vielfach für wachstumsstarke und Chancenreiche Biotecs als fair angesehen. Bei GPC liegt es sogar um 25, stimmts? Ist ja nur ne Richtmarke. Und warum soll so viel gezahlt werden? Vielleicht weil in 6 Jahren die aktuelle Marktkapitalisierung der Jahresgewinn sein könnte? Sei froh das du nicht kaufen musst, Kater. ;) Grüße ecki |