so, nun wieder mal von mir ein paar Anmerkungen zu den Ereignissen der letzten Tage....
Wir haben (wahrscheinlich) eine Vereinbarung welche keine Seite so richtig glücklich macht, aber jeder findet seine Interessen in dieser Vereinbarung wieder und man kann daher damit leben - also ein klassischer Kompromiss.........welcher somit auch das Schlimmste, den ungeordneten Staatsbankrott verhindert hat.
Über das Positionspapier von Herrn Schäuble gibt es viel Negativschelte, jedoch fast ausschließlich von Personen die weniger in der Materie stecken, die Personen, welche den Verhandlungen beiwohnten z.B der Luxemburgische Finanzminister sah dies durchaus als legitime Verhandlungstaktik, da ja auch die Gegenseite wochenlang gepokert hatte (und auch sachfremde Argumentation nutzte wie Z.B. Flüchtlingsproblematik, Nato, Finanzkollaps wenn GR pleite geht).
Ich hatte gestern Abend das Interview von Herrn Tsipras bei NTV gesehen und war doch positiv überrascht, wie abgeklärt er die Lage betrachtet hat und auch eigene Fehler einräumte. Er hatte auch klar dargestellt, dass einige Reformen (Rente, Verwaltungsumbau) auch ohne das Hilfspaket gemacht werden müssen und das die eine oder andere Einsparung perspektivisch auch variabel gegen andere Haushaltstitel auswechselbar ist. Ich würde mir wünschen, dass er das Paket durchs Parament bekommt und eine Regierung unter Mitwirkung der derzeitigen Opposition aufstellt, sodass in den nächsten 3 Jahren in Ruhe und konstruktiv gearbeitet werden kann.
Leider hatte ich heute morgen wieder einmal ein Interview im DL-Funk mit Giorgios Chondros, einem linken Syriza Politiker gehört, welcher unablässig verbal auf Schäuble einprügelte, einen Schuldenschnitt und Geld für Investitionen (ntrl. geschenkt) verlangte. Es war kein Wort zu vernehmen, dass auch GR was dazu beitragen will/muss - da kann man einfach nur sagen, er ist im Gegensatz zu seinem Chef noch nicht in der Realität angekommen und er ist leider nicht der einzige Syriza Politiker ...................Her Tsipras dagegen prangerte gestern unter anderem auch das unsolidarische Verhalten von Teilen der griech. Bevölkerung an, welche in den letzten Jahren ca. 250 Mrd Euro ins Ausland gebracht hatten..........das lässt hoffen, das auf dieser Schiene auch mal was gemacht wird (einmalige Besteuerung)..........ich denke, wir haben in dieser Woche noch einige parlamentarische Hürden, welche aber genommen werden und dann wird in 1 oder 2 Wochen auch wieder in Athen die Börse öffnen....... |