Die Theorie mit der Zeitersparnis für Anadarko ist vermutlich die wahrscheinlichste (ich gebe dieser 80% Wahrscheinlichleit) Aber wenn ich es mir mal genau überlege: Für "nackte" Seismik-Ergebnisse gibt ein Grosskonzern 6 Netto-Hz-Bohrkonzessionen ab. Vermutlicher NPV zweistelliger Millionen-$ Betrag. Dafür "erkauft" sich Anadarko nur Zeitvorteile? Was bringen die? Mehrertrag, wenn ich auf sinkende Ölpreise setze, ok. Ausserdem macht Tekton die Arbeit, Anadarko zahlt nur, ok. Aber ist das soviel Geld wert?
Oder ist es anders? Hatte Tekton/DRAG evtl. einen anderen Seismik-Ansatz? Vielleicht durch die Erfahrungen bei Rhein-Petroleum? Oder haben Sie einen anderen, neuen (besseren) Auswertungsansatz der Seismiken? Oder sie bohren völlig anders? Oder eine Kombination aus allem? Dann machen Sommers offensive Äusserungen von der DRAG-HV evtl. auch Sinn. Laut User-Berichten soll er dort gesagt haben, dass er 1. sicher sei, dass bei den 80 Hz-Bohrungen kein "dry hole" dabei sei und 2. er (sinngemässs zitiert) "das Geheimnis der sweet spots gelöst habe".
Dann könnte ich mir auch folgendes vorstellen (Wahrscheinlichkeit vielleicht 20%) -Anadarko hatte bereits Erkenntnisse über den aktuellen Bohrplatz. Sie gingen aus Erfahrung/nach Ihrem Bewertungssystem von x BOE Reserve pro Bohrung aus. Tekton geht auf Anadarko zu, behauptet (und belegt in Ansätzen) ein besseres System gefunden zu haben und sagt: Wir holen x BOE + y BOE zusätzlich aus den Bohrungen heraus. Man vereinbart die aktuelle Kooperation zum "Beweisantritt". Bei gewünschtem Erfolg, arbeitet man häufiger in dieser Form zusammen oder verkauft das "System" an Anadarko.
Dann wäre es auch plausibel, dass man direkt nach den zwei Referenz-Bohrungen die "Kooperationsbohrungen" mit Anadarko durchführt. |