Mein Skiurlaub war super, naja eigentlich viel zu viel Schnee in Südtirol, aber nun wird es bei Jinko echt interessant auf dem Kursniveau. Zumal es ja nun endlich raus ist mit den US Importzöllen und der Trump seine America First-genda voll durchzieht mit importzöllen für Module und Waschmaschinen und in ein paar Wochen dürfte das dann mit Stahl und Aluminium fortgesetzt werden. Problem ist halt, dass das in den USA zu höheren Preisen führen wird sprich die Inflation wird anziehen, und dass es durchaus zu Handelskriege kommen wird, denn viele Länder werden auf diesen einfach gestrickten Trumpschen Nationalismus reagieren müssen. Südkorea ist z.B. schon mehr als erbost auf Trump und in China wird derzeit die Gegenmaßnahme diskutiert, dass man für US Fleisch weitaus höhere Vorschriften verlangen wird.
Tja nun ist so gekommen wie man eigentlich fast erwarten konnte nach der der langen, zähen Seitwärtsrange zwischen 24/25 $ und der Bad News aus den USA mit den Importzöllen. Die konnte man zwar genau so erwarten, aber wie fast immer bei Solar, die Aktien reagieren meist erst dann, wenn die Bad News kommt.
Für Jinko ist der US-Markt mal mit Sicherheit nicht entscheidend, aber es stellt sich halt nun die Frage hat man die rd. 400 Mio. $ für die Malaysia-Produktion nun in den Sand gesetzt oder nicht. Denke nicht, denn jetzt wird Jinko wohl 50 bis 60% der Malaysia-Produktion mit 1,5 GW gen EU umlenken (z.B. Spanien, das in diesem Jahr wie Phoenix aus der Asche kommen wird, Deutschland und die Niederlande), hat man ja teilweise schon im 2. Hj. 2017 getan, denn die sind ja zollfrei und ohne Mindestmengen in der EU zu verkaufen aus der Malaysia-Produktion. Das Problem ist nun halt, dass die einigermaßen guten Margen (Bruttomarge in den USA deutlich höher wie die Gesamtbruttomarge), die man in den USA erzielt hat im 2. Hj. 2017, nun nicht mehr da sind.
Selbst wenn Jinko überhaupt nichts mehr verkaufen sollte in den USA wird Jinko in diesem Jahr weiter wachsen. Schon ganz alleine, weil Jinko das riesige 1,2 GW Solarkraftwerk in Abu Dhabi in diesem Jahr mit rd. 800 MW beliefern wird. Ca. 200 MW gingen dort schon in 2017 hin. Damit dürfte schon gut 50% des US Absatzes kompensiert sein. Dazu kommt dann noch, dass Jinko kräftig am starken Wachstum in Lateinamerika antizipieren wird, vor allem aus Mexiko (dort hat z.B. Jinko selbst 2 eigene Prjojekte, die von Solarcentury gebaut werden), Brasilien und Argentinien (hier hat Jinko auch 2 eigene Projekte zum umsetzen). Jinko ist in Chile, Brasilien und Mexiko die ganz klare Nr.1. Dazu kommen dann noch Australien und Ägypten als ganz kräftig wachsende Endmärkte. Denke mal, dass der Absatz von Jinko bei einer solch sehr guten Verfassung des globalen Solarmarktes kein allzu großes Problem sein sollte. Das Problem ist halt, dass man als Nr.1 der Branche nicht dem US Markt, der mindestens die Nr. 3 bleiben wird trotz der Importzölle, fern bleiben kann. Heißt also man wird wohl wieder kräftig investieren müssen und diesmal dann wohl in den USA. Ist natürlich nicht schön.
Apropos hohe Schulden. Kann mir mal einer ne Zahl nennen wie hoch denn die Finanzverbindlichkeiten wie auch der Cash bei Jinko sind inkl. der 100 Mio. $ schweren KE.. Hohe Schulden ist ja dann schon etwas relatives. Zumal man dann auch noch davon ausgehen kann, dass Jinko in Q4 einen operativen Cash Flow von gut 100 Mio. $ erzielt hat.
Entscheidend wird sein in wie weit die Jinko-Strategie fruchten wird. Also Umstellung bei den Multis auf Drahtdiamentsägen und komplette Umrüstung der Zellfertigungslinien auf PERC. Sollte dann schon alleine für gut 5% an Produktionskostensenkung reichen. Dazu noch die massive Ausweitung der Mono Wafer- und Zellfertigungskapazitäten auf gut 3,5 GW. Bekommt man hier recht schnell die Fertigungskosten in den Griff, dann sollte sich das spürbar an den Margen bemerkbar machen. Diese massive Ausweitung hat ja Jinko im letzten Jahr schon etwas Marge gekostet.
Ich bin hier sehr optimistisch. Zumindest bis in den Sommer hinein. Weiter als 6 Monate bei Solar zu schauen macht für mich keinen Sinn. Zumal meiner Einschätzung auf dem Kursniveau das Chancen/Risikoverhältnis ganz ok ist. Sollte es jedoch unter die 20 $-Marke gehen, dann sollte man doch lieber auf eine Bodenbildung warten. Wer ganz auf Nummer Sicher gehen will wartet halt ab bis die Aktie wieder über die 200er geht. Liegt aktuell bei 23,29 $ und handelt dann ganz strigend auf sie. So habe ich das letztes Jahr gemacht. Bin bei der Überschreitung der 200er im April zu rd. 16 $ rein und dann zwischen 26 bis 28 $, als Jinko dort sich dreimal den Kopf angestoßen hat, raus. Wenn man bei Jinko die Wellen einigermaßen mitreitet und das mit einem einigermaßen strigenden Moneymanagement, dann kann man mit Jinko richtig gutes Geld verdienen. Bei mir war es so die letzten Jahren und wenn ich so schaue welche meine besten Aktien die letzten 5 Jahren waren bezüglich Gewinne, dann ist Jinko bei mir die Nr. 2 nach absoluten Gewinnen hinter Washtec und noch vor Norcom. Dass Jinko keine leichte Aktie ist und dass man sich die Aktie nicht einfach so unters Bett legen kann sollte aber schon auch klar sein. Dazu braucht es nur ein Blick auf den Chart. Jinko muss man traden. Nicht unbedingt Daytraden, aber muss man halt bei bestimmten Marken handeln und gegebenfalls auch mit kleinen Verlusten die Handbremse ziehen. Ich hatte seit gut 3 Monaten keine Jinko mehr im Depot, aber gestern habe ich die erste Posi gekauft. Sobald es über die 200er geht würde ich kräftig aufstocken. Sollte es unter die 20 $ gehen, dann würde ich meine Anfangsposi wieder verkaufen.
Die Aussichten für Solar zu Anfang eines Jahres sind nach meinen Einschätzungen noch nie so gut gewesen wie aktuell. Vor allem weil es keine Überkapazitäten im Markt gibt und bei Jinko speziell glaube ich, dass die Jinko Strategie fruchten wird inkl. dem Aufbau des internationalen Projektgeschäftes und somit es zu deutlichen Kostensenkungen kommen wird. Genau das war ja das Problem im letzten Jahr, denn Jinko konnte ihre Produktionskosten in 2017 nur marginal senken. Kam von den hohen Zellpreisen, Jinko muss immerhin gut 50% der Zellen zukaufen, und von den hohen Polysiliziumpreisen. Die Zellpreise kommen jedenfalls schön runter und das wird Jinko helfen und die Polypreise werden trotz einer gewissen Knappheit nicht weiter höher gehen, denn das könnten die reinen Zellproduzenten überhaupt nicht mehr verkraften. |