Leser des Bären-threads

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neuester Beitrag: 25.04.21 00:14
eröffnet am: 23.02.08 10:39 von: Rubensrembr. Anzahl Beiträge: 2692
neuester Beitrag: 25.04.21 00:14 von: Katharinaqtrv. Leser gesamt: 320110
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19.04.08 23:22

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtBeurteilung der aktuellen US-Banken-Situation

- Diskontfenster sind jetzt für alle Banken zugänglich.
- Zur Refinanzierung kann bei der Fed nunmehr auch der "Kredit-
 schrott" hinterlegt werden.
- Verschiedene Banken haben Kapitalerhöhungen/ausländische Betei-
 ligungen erreicht.
- Niedrigere Zinssätze verbessern die Ertragssituation.

Insgesamt ist die Situation der Finanzinstitute derzeit besser
als vor 4 Monaten.
Allerdings sind bestimmte Geschäftsfelder und Einnahmequellen der
Banken weiterhin weggebrochen.  

20.04.08 08:38

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtZwei Seiten einer Medaille

Die bisherigen Maßnahmen helfen nur den US-Finanzinstituten
und nicht den US-Hypothekenschuldnern/Konsumenten. Die Immo-
bilienkrise hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Banken,
sondern auch auf die Hypothekenschuldner/Konsumenten.

Diese können ihre Hypothekenschulden auch zukünftig nicht
bedienen, da die Zinssenkungen nicht an sie weitergeleitet
werden und somit besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass
auch künftig Zwangsversteigerungen vorgenommen werden müs-
sen, was wiederum Finanzinstitute durch neu erforderliche
Abschreibungen in Gefahr bringen könnte.

Bankenkrise und Hypothekenschuldnerkrise sind also zwei Seiten
einer Medaille. Es reicht deshalb nicht aus, wenn man
nur die Bankenkrise bekämpft, auch wenn das zu akzeptie-
ren aus Sicht der Globalisierungsclique nicht einfach ist.

Deshalb helfen eigentlich nur zwei mögliche Maßnahmen:
Aufkauf der faulen Kredite durch Fed oder Regierung;
oder Ausfallbürgschaften/Garantie für notleidende Hypo-
Kredite.  

20.04.08 10:22

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtSOS-Maßnahmen

Die bisher durchgeführten Regelungen der Fed sind SOS-Aktionen,
damit das US-Finanzsystem nicht zusammenbricht. Erst die o.a. zwei
möglichen Maßnahmen könnten zu einer dauerhaften Heilung des
Finanzsystems führen und gleichzeitig den US-Hypothekenschuldnern
helfen.  

20.04.08 11:05
3

2337 Postings, 5965 Tage rogersMan darf nicht vergessen, dass

die Federal Reserve ein privates Unternehmen ist (dessen Chef von der US-Regierung bestellt wird). Die Fed hat in erster Linie das Wohl der Banken im Blick, das Schicksal des Ami-Volks ist der Fed egal. Schaut euch mal die Übernahme von Bear Sterns an: Für einen Appel und ein Ei hat J.P. Morgan sich das Vermögen einverleibt. Die Inflation in USA galoppiert, was ein Betrug am arbeitenden Amerikaner ist, der wohl immer mehr und länger arbeiten muß (Drittjob!), um die steigenden Preise zu bezahlen (aber Hauptsache Leute wie Paris Hilton verdienen 150 Mio. Dollar im Jahr und brauchen kaum Steuern zu bezahlen). Die USA entwickelt sich immer mehr zu einem Dritte-Welt-Land: Jeder zehnte Amerikaner ist am Ende der Wirtschaftsboomphase auf Lebensmittelmarken angewiesen; als Präsidenten wollen sich nur noch 2 Millionärs-Familien abwechseln (Clinton und Bush).

 

20.04.08 11:16
2

4441 Postings, 6241 Tage Shenandoahpossible change of mind ahead?

Federal Reserve policy makers, sensing both renewed inflation dangers and a possible economic boost from government rebate checks, may be nearing a pause in interest-rate cuts after the fastest reductions in two decades.

In remarks this week, Fed Governor Kevin Warsh, San Francisco Fed President Janet Yellen and three other district- bank presidents voiced concerns about rising prices. Harvard University economist Martin Feldstein, who for almost 30 years has headed the group that decides the dates of recessions, called for an end to Fed rate cuts.

Investors are increasingly taking such talk, along with economic data and company earnings, as signs that the Fed will leave interest rates unchanged for the rest of the year after a quarter-point move on April 30. The central bank has already lowered rates three times this year, to 2.25 percent.

``We are close to the end of rate cuts,'' said Dean Maki, chief U.S. economist at Barclays Capital Inc. in New York. ``The economy will be improving. Also, the inflation pressures are only intensifying at this point.''

While Maki, a former Fed economist, is forecasting the Fed will stop for the rest of the year after a half-point reduction to 1.75 percent this month, the chance of a quarter-point move increases if financial markets improve, he said.

Chairman Ben S. Bernanke and the rate-setting Federal Open Market Committee next meet April 29-30 in Washington.

Stocks Rally

Stocks rallied and Treasuries dropped this week as investors reacted to earnings results that topped analysts' estimates and pared their anticipation of Fed action. The Standard & Poor's 500 Index advanced 4.3 percent, the most since February, stoked by results from companies from Citigroup Inc. to Google Inc. to Caterpillar Inc.

kann sein, das sich der trend wieder dreht bevor er drehte...:) nach ca. 1300 punkten anstieg im Dow, das sollte man nicht vergessen und dem erreichen wichtiger widerstände, kann nun der blick wieder auf die inflation gerichtet sein und ein auspreisen der rate cuts stattfinden. das könnte die maerkte vorerst stoppen...zudem auch in wenigen tagen der neue FED zinstermin ansteht...

 

20.04.08 15:49

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtDurchfraß

Wenn die Hypothekenkredite nicht bald durch die Regierung/Fed aufge-
kauft werden oder wenn hierfür keine Garantien/Ausfallbürgschaften
gegeben werden, wird sich die Krise weiter durchfressen von den
Hypothekenkrediten zu Kreditkartenkrediten, Autofinanzierungskrediten
und auf die Realwirtschaft überspringen. Das bedeutet zusätzliche
Unsicherheiten und weiter fallende Aktienkurse. Möglicherweise droht
den USA dann eine längerfristige Rezession oder sogar eine Depression.
Dann wird es noch schwerer sein, die Inflation zu bekämpfen.  

20.04.08 17:24
4

4620 Postings, 6413 Tage Nimbus2007Ath...

Ihr (Bären) überlest einfach die positiven Meldungen, weil sie euch nicht in den Kram passen. GE war zwar ein schlechter Start, aber wie sind denn die Zahlen der anderen UNternehmen ausgefallen, die bis jetzt berichtet haben? Wohl eher deutlich besser, als erwartet...und die Prognosen für 2008 wurden größtenteils auch nicth revidiert.

Man sollte eben Augen für beide Seiten haben, was eben die meisten an der Börse nicht haben...deshalb verlieren ja auch so viele. ;)

P.S. Siehe eure Gruppe "Stammbären unter sich"....welch Ironie.^^

20.04.08 17:47
2

159 Postings, 6440 Tage MilquetoastEigentlich

sollte dieser Thread ja eine Alternative zum Bärenthread sein, der ja wie gesagt eine geschlossene Benutzergruppe ist. Der Name "Stammbären unter sich" spricht übrigens für sich...

Hier wechseln sich nun aber mittlerweile nur Rogers und Rubensrembrandt miteinander ab, was naturgemäß etwas einseitig ist.  

20.04.08 18:29
1

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtPositive Meldungen ## 357, 358

Mein Rat: Beteiligt Euch stärker mit Postings, dann wird der
Thread insgesamt positiver und weniger einseitig.  

20.04.08 22:20
1

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtDer arme US-Finanzadel

10% der US-Amerikaner besitzen über 70% des Vermögens. Die unteren
40% besitzen 0,2% des Vermögens, dabei sollten sie sich aber auch vor
Augen halten, dass Vermögen auch Probleme mit sich bringt.

Das umfangreiche Vermögen des Finanzadels hat nämlich anscheinend
Schwierigkeiten, renditeträchtige Investitionen in den USA zu fin-
den. Denn die Kaufkraft der Bevölkerung ist wegen Überschuldung ge-
schwächt. Außerdem ist weitgehend Marktsättigung hinsichtlich von
Konsumgütern eingetreten. Innovationen, in die zu investieren es
sich lohnen würde, sind augenblicklich nicht vermehrt auszumachen.

Deshalb scheinen zumindest Teile des Großkapitals - immer auf der
Witterung nach Rendite - recht kurzfristig angelegt zu werden, mal
rein in die Rohstoffe, dann doch eher Treasuries, dann wieder Aktien,
dann vielleicht doch wieder Rohstoffe. Nur die Investition /Speku-
lation in Öl und Softcommodities ist vergleichsweise beständig, schein-
bar der neue Trend.

Die Preise für Öl und Nahrungsmittel steigen natürlich immens und
fachen die Inflation an, und dank Globalisierung zahlen weltweit alle
Verbraucher für die jahrzehntelange Geldmengenflutung der Fed.  

20.04.08 22:29

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtÜbrigens

einige zahlen dann nicht dafür, weil sie kein Geld haben, die
müssen dann verhungern. Aber das sind ja keine Amerikaner.  

21.04.08 01:33
4

446 Postings, 6036 Tage ÖlrieseMega-Deal geplatzt

Mega-Deal geplatzt

Die knapp sieben Milliarden Dollar schwere Übernahme der Kreditkartenfirma Alliance Data Systems durch den Finanzinvestor Blackstone ist gescheitert. Die US-Aufsichtsbehörden haben offenbar aufgrund der Kreditkrise zu hohe Haftungsverpflichtungen von Blackstone gefordert. Jetzt zieht Alliance Data gegen Blackstone vor Gericht.

New York - Der Kreditkartendienstleister Alliance Data Systems wird nicht wie geplant von Blackstone Chart zeigen gekauft. Das avisierte Geschäft im Wert von sieben Milliarden Dollar ist gescheitert. Blackstone habe die Verhandlungen mit den Regulierungsbehörden in die Länge gezogen und dadurch einen Abschluss des Geschäfts verhindert, behauptet Alliance Data Systems. Das Unternehmen habe den Finanzinvestor deshalb am Freitag auf 170 Millionen Dollar Vertragsstrafe verklagt.

© Getty Images
Übernahme gescheitert: Blackstone verhebt sich am geplanten Zukauf von Alliance Data Systems
Blackstone wies die Vorwürfe als haltlos zurück und kündigte an, sich energisch dagegen zur Wehr zur setzen. Das Unternehmen habe seine vertraglichen Pflichten vollständig erfüllt und "jede Anstrengung unternommen, um zu einer zufriedenstellende Lösung mit der Bankenaufsicht zu gelangen", erklärte ein Sprecher am Samstag. Leider habe dies jedoch nicht zu einem Abschluss der Übernahme innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens geführt, weshalb man den Fusionsvertrag für nichtig erklärt habe.

Die Zustimmung der Bankenaufsicht OCC war ein wichtiger Stolperstein bei der Übernahme gewesen. Nach früheren Angaben von Blackstone hatte die Behörde dem Konzern unerfüllbare Haftungspflichten auferlegt. Alliance gab an, Blackstone deshalb ein Entgegenkommen beim Übernahmepreis angeboten zu haben. Die Beteiligungsgesellschaft habe aber weitere Zugeständnisse gefordert. Alliance hatte im Januar schon einmal versucht, den Vollzug der Übernahme gerichtlich zu erzwingen, die Klage dann jedoch wieder fallengelassen.

Die Kreditkrise hat bereits die 20-Milliarden-Übernahme des Radiobetreibers Clear Channel Communications in Gefahr gebracht und mehrere andere Geschäfte scheitern lassen. Davon waren etwa der Audiogerätehersteller Harman International Industries, der Baumaschinen-Verleiher United Rentals und der Studentenkreditgeber Sallie Mae betroffen.

manager-magazin.de mit Material von reuters
-----------
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.“

21.04.08 15:14
3

2337 Postings, 5965 Tage rogersFür die Realwirtschaft der USA

ist die jetzige Krise schon ziemlich heftig. Schauen wir mal auf die harten Fakten: Das amerikanische BIP hängt zu 2/3 vom Konsum ab. Was sind nun die größten Einflußfaktoren auf den Konsum? Der Konsum hängt von der Entwicklung der Vermögenswerte (Aktien, Immobilien) und den Reallöhnen ab (siehe Chart unten). Aktien sind in den 80er und 90er Jahren stark gestiegen (Dow Jones von 1000 auf 12000), seit dem Jahr 2000 gibt es eine Seitwärtsbewegung. Dafür sind in den USA seit 2000 die Immobilienpreise stark gestiegen, bis 2007. Die Vermögenswerte der Amis sind seit 1982 (bis 2007) insgesamt deutlich gestiegen. Zusammen mit der Steigerung der Vermögenswerte haben auch die Schulden stark zugenommen, die neuen Schulden waren ja gedeckt durch gestiegene Aktien oder Hauspreise. Wie sieht die Entwicklung der Vermögenswerte seit 2007 aus? Aktien befinden sich in einer gemütlichen Seitwärtsbewegung (vielleicht sogar Baisse), Hauspreise sind derzeit im freien Fall (-10% p.a.). Rohstoffpreise steigen, aber nur wenige Amis profitieren davon über Zerties o.ä., die meisten leiden unter den hohen Benzinpreisen. Von den Vermögenswerten kann also kein Impuls für den Konsum in den nächsten Quartalen kommen (Novum seit 1982!). Dann bleibt nur die Reallohnentwicklung übrig: Wie man am Chart erkennen kann, sind auch die Reallohnsteigerungen seit einigen Monaten negativ und vorher überwiegend an der Nulllinie (beste Zeit war Ende der 90er Jahre). Woher sollen nun die Impulse für den Konsum in den nächsten Quartalen kommen? Neue Schulden? Ich glaube, dass einzige was die amerikanischen Unternehmen noch retten kann, ist der Cola-trinkende und Burger-fressende Chinese. Und natürlich die massive Abwertung des Dollars!  

21.04.08 15:15
1

2337 Postings, 5965 Tage rogersund hier der Chart zu den

Reallöhnen in den USA:  
Angehängte Grafik:
real-earnings-ab1965.gif (verkleinert auf 84%) vergrößern
real-earnings-ab1965.gif

21.04.08 23:34

51986 Postings, 5972 Tage Rubensrembrandtrogers,

super Zusammenfassung zur US-Konsumkrise, die sich wahrschein-
lich noch weiter verschärfen wird. Denn es sind umfangreiche
Mitarbeiterentlassungen im Bau-,Immo-, Finanz-, Automobil-,
Luftverkehr-, Handy- und Einzelhandelssektor zu erwarten. Es
ist höchst zweifelhaft, ob das durch (ausländische) Unterneh-
mensneuansiedlungen ausgeglichen werden kann.  

22.04.08 01:14
3

446 Postings, 6036 Tage ÖlrieseExtreme Korrelation zwischen Euro-Dollar & Ölpreis

FAZ.NET - ständig aktualisierte Nachrichten. Analysen, Dossiers, Audios und Videos
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Extreme Korrelation zwischen Euro-Dollar & Ölpreis

21. April 2008 Die Entwicklung des Ölpreises ist ein Phänomen. Beinahe täglich erreicht er neue Rekordwerte. Am Montag liegt das neue, im Tagesverlauf erreichte Hoch bei 117,4 Dollar je Barrel Öl der amerikanischen Sorte WTI.
Es kann darüber gestritten werden, wie logisch diese Entwicklung angesichts der konjunkturellen Schwäche in den Vereinigten Staaten und deren absehbare Wirkung auf das globale Wirtschaftswachstum sein mag. Selbst wenn jedoch Zweifel aufkommen mögen, sind zwei Punkte klar: Erstens zeigt der Trend weiterhin nach oben. Zweitens ist die statistische Korrelation zwischen dem Ölpreis und dem schwachen Dollar nicht nur sehr hoch, sondern sie hat in den vergangenen Jahren sogar zugenommen.

Kurzfristige Korrelation nähert sich 100 Prozent

Liegt der Korrelation zwischen dem Euro-Dollar-Kurs und dem in Dollar ausgedrückten Preis für ein Barrel Öl der Sorte WTI an der Terminbörse in New York auf Sicht von fünf Jahren bei 78,4 Prozent, so hat sie in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen: Auf Sicht eines Jahres liegt die Korrelation bei knapp 97 Prozent. Das heißt, der Kurs des Euro gegen den Dollar und der Ölpreis laufen parallel nach oben.

Das lässt mehrere Schlussfolgerungen zu. So ist verwunderlich, dass die Europäer und viele andere Staaten mit starken Währungen aufgrund der hohen Rohstoff- und Energiepreise Inflationsprobleme haben, während man das in den Vereinigten Staaten so nicht sehen kann oder will. Dabei sind die Dollarpreise für Energie deutlich stärker gestiegen als die Preise in Euro.

Dieser Effekt hat dazu geführt, dass die Einzelhandelsumsätze in den Vereinigten Staaten, bereinigt um die preisgetriebenen Transaktionen an den Zapfsäulen, in den vergangenen Wochen massiv eingebrochen sind. Der Markt jedoch wollte das nicht wahrnehmen, da die veröffentlichten Einzelhandelsumsätze ja „besser als erwartet“ waren.

Auf der anderen Seite ist die amerikanische Zentralbank mit ihrer Politik der niedrigen Leitzinsen direkt für den schwachen Dollar und den hohen Ölpreis verantwortlich. Die Niedrigzinspolitik mag zwar über die Zinskurve dazu beitragen, dass angeschlagene Finanzunternehmen sich über hohe Margen nach und nach rekapitalisieren können. Auf der anderen Seite lösen sie jedoch nicht die Kernprobleme der gegenwärtigen Krise, nämlich die Liquiditäts- und Transparenzprobleme.

Fragt sich nur, wie lange sie sich halten lassen wird

Die zugenommene Korrelation zwischen Öl und Dollar zeigt wieder einmal, dass quantitative Modelle im Risiko- und Portfoliomanagement früher oder später versagen müssen, wenn sie von starren, historischen Daten ausgehen. Zu oft lassen sich die Verhältnisse der Vergangenheit nur bedingt auf die Zukunft übertragen.

Wer konnte schon ahnen, dass energie- und rohstoffreiche Staaten sich auf diese Weise gegen den fallenden Dollar absichern würden? Oder dass die Ölproduzenten immer mehr Waren und Dienstleistungen in Europa einkaufen als in den Vereinigten Staaten, ohne sich vom Dollar abzukoppeln und ohne die dadurch ausgelösten inflationären Effekte in den Binnenmärkten zu adressieren? Oder dass die Vereinigten Staaten, obwohl sie deutlich weniger energieeffizient sind als Europa, den Dollar so stark abwerten lassen und den Ölpreis nach oben laufen lassen würden?

Kurzfristig mag die starke Korrelation zwischen Dollar und Öl auch aufgrund der vor sich gehenden Währungsdiversifikation „weg vom Dollar“ anhalten. Mittel- und langfristig dürfte sie jedoch nicht zu halten sein, ohne den Welthandel und das Finanzsystem in seiner aktuellen Form zu gefährden. Denn europäische Exporteure dürften früher oder später ins Hintertreffen geraten, während die den Überschussstaaten die inflationären Probleme völlig aus dem Ruder laufen.

Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.

Text: @cri
Bildmaterial: Bloomberg, F.A.Z., FAZ.NET

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Lesermeinungen zum Beitrag [1]

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Dies ist ein Ausdruck aus www.faz.net.
-----------
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.“

22.04.08 14:42
3

2337 Postings, 5965 Tage rogersWie wir im obigen Posting

von Ölriese lesen können, gibt es eine "Extreme Korrelation zwischen Euro-Dollar & Ölpreis". Ich frage mich schon seit ein paar Wochen (Monaten), warum es keine Korrelation zwischen Aktienmärkten und Ölpreis gibt: Egal ob der Ölpreis steigt oder fällt, die Investoren am Aktienmarkt ignorieren das völlig. Dabei sollte ein steigender Ölpreis Druck auf die Gewinnmargen der Unternehmen (siehe Alcoa) ausüben und den Konsum der Bürger tendenziell einschränken. Ich bin der Meinung, dass der hohe Ölpreis große Mitschuld an der US-Rezession hat und dass man nicht den ganzen wirtschaftlichen Schlamassel mit der Subprime-Immobilien-Finanzkrise erklären kann. Der Markt sieht es anders. Ist der Ölpreis etwa viel zu niedrig, als dass negative Auswirkungen zu erwarten wären? Ab welchem Ölpreis ist mit einer weltweiten Stagnation (Rezession) zu rechnen? Eure Meinung bitte!  

22.04.08 19:35

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtOhne Blase(n) geht es nicht!

22.04.08 21:11
2

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtLesenswerte Analyse

22.04.08 22:46

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtFür eine dynamische Wirtschaft

sind Vermögenswertblasen unvermeidlich (Greenspan). Ja, wenn das
so ist, dann braucht man sich um die Beseitigung gar keine große Ge-
danken zu machen. Wichtig ist vielmehr, dass sie in den richtigen
Vermögenswerten entsteht.

Die gegenwärtige Blase in den Rohstoffen  ist nicht so günstig für
den US-Durchschnittsamerikaner, da sie sich über die importierte
Inflation negativ als verminderte Kaufkraft auswirkt. Die Konsum-
maschine beginnt zu stottern, da aufgrund des Dollarverfalls zuviel
für Benzin und immer teurer werdende Importware ausgegeben wird.
Da bleibt für anderes zu wenig übrig.

Warum nicht statt dessen wieder eine Blase im Immobilien-Bereich
herstellen. Das hat doch schon einmal funktioniert. Dazu müsste
nur eine massive Einwanderungspolitik betrieben werden. Massen von
Einwanderern würden als zusätzliche Nachfrager auf dem Immobilien-
markt auftauchen und die Preise in die Höhe treiben. Der Durchschnitts-
amerikaner würde sich wieder reich fühlen, neue (Hypotheken)kredite auf-
nehmen und konsumieren, bzw. die alten Hypotheken bedienen. Die ganze
Finanzmarktkrise würde sich allmählich in Luft auflösen. Also wieder
das (Konsum)paradies auf (US)Erden. Allerdings müsste man den Finanz-
instituten auf die Finger klopfen, damit sie nicht noch einmal die
gleichen Fehler machen.

Wusste gar nicht, dass es so einfach ist, die Finanzmarkt- und Konsum-
krise gleichzeitig zu lösen.  

23.04.08 10:50
1

1258 Postings, 7224 Tage Jingzu # 367, welcher Oelpreis daempft oder

zwingt die Weltwirtschaft in die Rezession.
Ich war ueberzeugt, dass $ 100,- schon mehr als genug sind
und die Folgen werden drastisch. Nicht nur die Amis sind
bis zur Halskraus verschuldet auch die Asiaten leben von
Kredit zu Kredit. Es gibt kaum ein bezahltes Motorrad od.
Auto. Oft ist das Teil schon am Schrottplatz und der Kredit
noch nicht voll bezahlt aber das nachste steht schon vor
der Tuere.
Der Oelpreis befindet sich in der Uebertreibungsphase die
Reaktion erfolgt zeitverzoegert.
Aber wie schon bekannt, Maerkte koennen sich laenger irrational
verhalten als man es fuer moeglich haelt.

Gruesse
Jing  

23.04.08 15:19

51986 Postings, 5972 Tage Rubensrembrandtrogers, # 367

Grüner äußert sich u.a. auch zu o.a. Problemkreis

http://www.ariva.de/Die_totale_Uebertreibung_c2575733  

23.04.08 16:08

51986 Postings, 5972 Tage RubensrembrandtÖlpreis und Dax/Dow

Nach Grüner wird der Ölpreis nicht als Belastungsfaktor gesehen,
sondern als Konjunkturindikator. Also ein hoher ÖÄlpreis soll
anscheinend eine robuste (Welt)konjunktur anzeigen?
Dax und Ölpreis sind seit 2003 nahezu parallel angestiegen. Wahr-
scheinlich lässt sich etwas Ähnliches für den Dow feststellen.

Diese Parallelität besteht im Augenblick aber nicht. Fragt sich
nur, wie diese hergestellt wird.  

24.04.08 11:01
1

1258 Postings, 7224 Tage JingSchade, weiter keine Meinung zum Oelpreis?

War's das mit $ 120.-, zu puten wuede mich sehr reizen.
Nur bei $ 100 wollte ich auch schon, hab' aber nicht.
Bauchgefuehl, vermisse noch die finale Uebertreibung.  

25.04.08 15:17
3

2337 Postings, 5965 Tage rogersDen Ölpreis konnte man

in den letzten Jahren als Konjunkturindikator betrachten: Hohes Weltwirtschaftswachstum von knapp 5% führt zu hoher weltweiter Ölnachfrage, was wiederum den Ölpreis ansteigen läßt. Der Ölpreis war in den letzten Jahren (Jahrzehnten) lächerlich niedrig (zwischen 10 Dollar und 80 Dollar), Preisanstiege waren da nur ärgerlich, aber sie taten nicht weh. Ein Ölpreis von über 110 Dollar (verursacht durch geringes Angebot der OPEC, Dollarschwäche, Spekulation etc.) ist m.E. ein ganz anderes Kaliber: Die Kaufkraft der Bürger weltweit wird enorm gesenkt, Gewinnmargen der Firmen sinken etc. Die Entwicklung der letzten 50 Jahre könnte auf den Kopf gestellt werden: Während vor 40-50 Jahren die Deutschen (Amis) noch einen Großteil ihres Einkommens für (teure) Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs ausgaben, wurde in den letzten Jahrzehnten immer mehr Geld für "Luxusgüter" (Auto, Computer, Fernseher, Urlaub, Spiel und Spaß) ausgegeben, was der Wirtschaft einen enormen Schub brachte.
Beim Ölpreis bzw. Rohstoffpreisen verlassen wir m.E. den "Spaßbereich" (= Ölpreis als Konjunkturindikator), was man an den sozialen Unruhen in einigen Ländern (Haiti, Ägypten..) ablesen kann. Die Einzelhandelsumsätze in den USA sind ohne Benzin und Öl schon längst inflationsbereinigt im freien Fall. Ein weiter steigender Ölpreis führt definitiv zum Knall, sprich Absturz der Weltwirtschaft, erst danach ist die Ölpreisrallye zu Ende.
Inflationsbereinigt hat der Ölpreis seinen Höchststand aus den 70er Jahren (knapp 100 Dollar) übertroffen, die Energieeffizienz ist im selben Zeitraum weltweit zwischen 70% und 100% gestiegen (je nach Quelle). Also müßte der Ölpreis auf 170 bis 200 Dollar steigen, um einen ähnlichen Ölpreisschock wie in den 70ern auszulösen. Da fehlt nicht mehr viel.......  

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