Alno berappelt sich. Das Management des Küchen-Herstellers geht davon aus, dass man das EBITDA in der laufenden zweiten Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres „signifi kant“ steigern wird. Die Zahlen zum dritten Quartal sind ordentlich ausgefallen, es hat den Anschein, dass es Alno gelungen ist, sich aus dem Dunstkreis der Insolvenz zu befreien und einen Neustart zu vollziehen. Für das zurückliegende Quartal steht ein Umsatzplus von 37 Prozent auf 133 Millionen Euro zu Buche. Allerdings war hieran die Übernahme von AFP Küchen der maßgebliche Antreiber. Lässt man die Auswirkungen des Zukaufs unberücksichtigt, errechnet sich ein Umsatzzuwachs von 3,4 Prozent. Bei den genannten Zahlen handelt es sich um solche vorläufi ger Natur. Bleibt es bei den genannten Eckdaten, hat Alno in den ersten neun Monaten des aktuellen Geschäftsjahres einen Umsatz von etwa 400 Millionen Euro erreicht. Das entspräche einem Zuwachs von 36 Prozent. Auch hier ist die Übernahme von AFP Küchen bereits berücksichtigt. Welche Bedeutung der Übernahme zukommt, zeigt auch der Blick auf den Auftragsbestand. 113 Millionen Euro stehen zu Buche, davon sind 75 Millionen Euro dem neuen Unternehmensmitglied zuzurechnen. Wer bei Alno engagiert ist, darf sich darauf einstellen, dass der steinige Weg der Restrukturierung noch nicht zu Ende gegangen wurde. In einem 3-Stufen-Plan versucht das Management, an die erfolgreiche Vergangenheit anzuknüpfen und das Gespenst der Insolvenz, das im Jahr 2012 durch die Räumlichkeiten von Alno geisterte, endgültig zu vertreiben. An positiven Ansätzen mangelt es nicht, aber es geht nun darum, Konstanz zu schaffen und ein Fundament zu gießen, das tragfähig ist. Die Anleger erfreuen sich daran, dass Alno mit AFP offenbar einen guten Griff getan hat und feiern das Zahlenwerk. Die Alno-Aktie, die in der Vergangenheit wenig Anlass zum Genießen bot, steigt aktuell um 13,5 Prozent. Die Bilanz seit Jahresbeginn sieht allerdings weiterhin sehr mager aus. Wer Anfang Januar zum Kreis der Alno-Aktionäre gestoßen ist, sitzt auf einem Minus von gut 36 Prozent. Unserer Meinung nach ist es für euphorische Ausbrüche noch etwas zu früh, wir betrachten das Geschehen zunächst einmal weiterhin als Zuschauer. |