Die Elektromobilität in Deutschland ist in zwölf Monaten weiter vorangekommen als viele erwartet hatten. "Von einem Massenmarkt für Elektroautos sind wir zwar immer noch weit entfernt", räumte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Montag zum Auftakt des zweitägigen eMobility Summits des Tagesspiegels ein. Aber die technische und gesellschaftliche Entwicklung lasse sich nicht "per Dekret beschleunigen". Deutschland sei mit seinem alle Branchen einbeziehenden, technologieoffenen Ansatz gut unterwegs. Auch der Autoverband VDA zeigte sich zufrieden: "Vieles, das vor einem Jahr noch auf dem Papier stand, ist jetzt bereits Realität", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann auf dem Summit. Kagermann wird Ergebnisse des Fortschrittsberichts der NPE, der am 20. Juni der Bundesregierung übergeben werden soll, an diesem Dienstag auf dem eMobility Summit erläutern. "Phase der harten Arbeit" Wie berichtet hat sich die aus Unternehmen, Wissenschaft und Politik gebildete Plattform auf sechs „Leuchttürme“ für Forschung & Entwicklung verständigt und für insgesamt 82 Konsortien ein Projektvolumen von zusammen rund 1,1 Milliarden Euro beantragt. Vier Schaufensterregionen, in denen die Praxistauglichkeit verschiedener Technologien und Geschäftsmodelle erprobt werden soll – unter anderem in Berlin-Brandenburg –, wurden bestimmt. Laut VDA hat sich die europäische Automobilindustrie jüngst auch auf ein einheitliches Steckersystem geeinigt. Bei der Batterieforschung gebe es ebenfalls erhebliche Fortschritte. In Dresden, München, Münster und Ulm entstehen Kompetenzzentren.
"Nach der anfänglichen Aufbruchstimmung sind wir jetzt in einer Phase der harten Arbeit angekommen", sagte Kagermann. Es gebe keinen Anlass mehr zu fürchten, Deutschland könne es nicht schaffen, 2020 Leitanbieter und -markt für Elektromobilität zu werden. "Wir sind zum Beispiel – anders als vor einem Jahr – wesentlich zuversichtlicher, dass es eine integrierte Batterieproduktion in Deutschland geben wird", sagte Kagermann. |