Wichtige Titel sollen im zweiten Halbjahr 2002 auf den Markt kommen Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Unternehmen am Neuen Markt hat CDV die IPO-Planungen übertroffen und schreibt früher als erwartet schwarze Zahlen. Die relativ niedrige Bewertung und eine gut gefüllte Produktpipeline machen die Aktie interessant.
Mit einer Marktkapitalisierung von rund 26 Mio. Euro gehört das Spiele-Unternehmen CDV Software zu den Zwergen der Branche. Es liegen Lichtjahre zwischen dieser Company und Riesen wie Electronic Arts, das 8,5 Mrd. Dollar auf die Waage bringt. Trotzdem braucht sich die Gesellschaft nicht zu verstecken, im Gegenteil: Die geschäftliche Entwicklung seit dem IPO kann sich sehen lassen.
Die Zahlen für das Geschäftsjahr 2001 haben die ursprünglichen Erwartungen signifikant übertroffen. Statt des prognostizierten Verlustes steht unter dem Strich ein Gewinn von 80 Cent je Aktie. Eigentlich sollte erst im laufenden Geschäftsjahr die Gewinnschwelle überschritten werden, gelungen ist das aber schon im Geschäftsjahr 2000, in dem ein Gewinn von 1,11 Euro je Anteilsschein erzielt worden ist.
Der Wermutstropfen ist ersichtlich, denn der Gewinn ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Das geht auf erheblich gestiegene Aufwendungen zurück. Der Materialaufwand und die Kosten für Personal sind deutlich erhöht worden. Das ist durch den Umsatzanstieg nicht aufgefangen worden, so dass das Betriebsergebnis (Ebit) deutlich gesunken ist. Da angesichts des außerordentlichen Ergebnisses im Geschäftsjahr 2000 die erneut schwarzen Zahlen niemand mehr überraschen konnten, ist die zurückhaltende Reaktion der Anleger verständlich.
CDV ist im Branchenvergleich günstig bewertet. Bei einem Kurs von 17,50 Euro beträgt das Kurs/Gewinn-Verhältnis für 2001 knapp 22. Das ist ein erheblicher Abschlag gegenüber den größeren Unternehmen. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen Analysten mit einem Gewinn von 1,51 Euro je Anteilsschein. Sollte das eine zutreffende Prognose sein, wäre die Gesellschaft mit dem 11fachen des Gewinnes für 2002 bewertet. Das klingt nach deutlichem Aufwärtsspielraum.
CDV hat eine Reihe sehr interessanter Spieletitel in der Pipeline, von denen einige in diesem Jahr auf den Markt kommen sollen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf „Sudden Strike II“, von dessen Vorgänger insgesamt 600.000 Stück verkauft werden konnten. Mit „Neocron“ will das Unternehmen ein Stück vom Online-Gaming-Kuchen abschneiden. Hinzu kommen eine Reihe von Titeln für die neuen Spiele-Konsolen.
Auch bei den grundsätzlich guten Aussichten sollten die branchenüblichen Risiken nicht außer acht gelassen werden. Zunächst sind Verschiebungen von Spielen durch eine unvorhergesehen lange Entwicklungszeit nicht auszuschließen. Da die meisten der erwarteten Top-Titel im zweiten Halbjahr erscheinen sollen, könnten weitere Verschiebungen das Ergebnis beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass CDV besonderes Gewicht auf Spiele für die X-Box von Microsoft legt und damit auch vom Verkaufserfolg dieser Spiele-Konsole abhängt. Außerdem können die Nachfolger von erfolgreichen Spielen nicht automatisch deren Erfolg wiederholen.
Als weiteres Problem kommt die geringe Marktkapitalisierung hinzu, die einen Einstieg institutioneller Investoren nahezu unmöglich macht. Have FUN with CDV Smuggle |