AT&S - Wachstumsweg zu 80 Euro

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neuester Beitrag: 08.02.25 07:07
eröffnet am: 28.03.20 07:27 von: cicero33 Anzahl Beiträge: 5131
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07.02.25 12:18

31 Postings, 682 Tage RoadtriptofireSchuldenhöhepunkt

Ich bin ein wenig überrascht, dass die Umsatzprognose stabil ist, obwohl sie über den Produktionsstart für Kulim sprechen. Wenn man sich andere Zulieferer von Automobilunternehmen ansieht, sprechen sie von einer möglichen Nachfragesteigerung im zweiten Halbjahr 2025. Ist ATS jetzt also einfach superkonservativ oder sind andere Zulieferer zu optimistisch?
Ein Punkt, der mir immer noch wichtig war, ist die Verschuldung, die immer noch steigt. In der Telefonkonferenz sprechen sie davon, dass die Verschuldung im dritten Quartal ihren Höhepunkt erreichen wird, was meiner Meinung nach Ende dieses Jahres sein wird.
Der zweite wichtige Punkt ist der Buchwert. Sie erwähnten, dass der Buchwert mit der Installation von Maschinen mit den Investitionsausgaben steigen würde.
Das ist wichtig, da die Erhöhung des Buchwerts die Verschuldung verringert.
Die Bilanz sieht trotz hoher Verschuldung immer noch gesund aus, sicherlich genug, um die Umsatzprognose zu überbrücken.
Das heißt also, wir müssen einfach abwarten, bis die Umsatzprognose erfüllt ist. Ich werde bis dahin halten, aber ich bräuchte einen tatsächlichen Nachweis der Nachfrage, bevor ich mehr kaufen kann.  

07.02.25 14:42

616 Postings, 863 Tage KeinBörsenguruEs ist halt schon seltsam...

...dass die Bestätigung der Aufnahme der Produktion in Leoben und Kulim so gar keinen positiven Widerhall im Börsenkurs erzeugt hat.

Offenbar sitzt das Misstrauen der Anleger sogar in Bezug auf derartige Verlautbarungen tief...was auch nachvollziehbar ist.  

07.02.25 15:20

879 Postings, 1543 Tage Dividendius@Ciceros Fazit & @Bube60

Cicero, zuerst besten Dank für Deine, wie immer, interessante Analyse. Was bei mir für Irritation (in der Präsentation von AT&S) gesorgt hat, ist, dass man für GJ 2026/27 immerhin eine Zahl prognostizieren möchte: 2,1 - 2,4 Mrd. Umsatz, während das näher liegende 2025/26 in der Prognose weniger hell leuchtet, obwohl da die Auftragslage schon viel mehr bekannt sein müsste. Dazu kommt meine persönliche Verknüpfung, dass einer der Hauptkunden, AMD, bereits im letzten Quartal 2024 deutliche Umsatzsteigerungen meldet und für das 2. HJ 2025 nochmals zweistellige Prozentzuwächse ankündigt. Du stellst zwar auch fest, dass das operative Geschäft funktioniert, aber das müsste sich eigentlich schon kräftig messbar gesteigert haben. Womit das Stichwort "Preisdruck" in's Spiel kommt, der lt. AT&S Präsentation über das Fiskaljahr 2024/25 sogar noch hinausgehen soll. Darum wär halt ein(e) verhandlungsmächtiger CEO dringend nötig. Denn dieses Lied könnte man ewig singen, auch mit Vollast von Kulim I & II. Das ist ein Bereich, wo man nicht vom Weltmarkt abhängig ist, sondern selbst was tun kann und muss. Und zwar schnell.

Weiterer  Punkt  der persönlichen Irritation:  - Mitarbeiterabbau.

In der Präsentation gleich am Beginn des Ausblickes heißt es:
   "Daraus resultierend erwartet das Unternehmen, dass der Preisdruck auch über das Ende des Fiskaljahres hinaus anhalten wird. Diesem wird mit einer Intensivierung und weiteren Fokussierung der bereits laufenden Effizienzprogramme entgegengewirkt. Neben umfassenden kostensenkenden Maßnahmen wird es in Summe zu einem Abbau von bis zu 1.000 Mitarbeiter:innen an den bestehenden Standorten kommen, welcher mittlerweile nahezu abgeschlossen ist. "

Problem Nr. 1 ist die Grammatik. "Wird es" ... zu einem Abbau kommen der "nahezu abgeschlossen ist".  Also wann kommt es nun dazu ? Im Zahlenwerk davor steht ein Mitarbeiterstand Q3 2023/24 von 13.922 im Q3 2024/25 einem Mitarbeiterstand von 13.402 gegenüber. Man hätte demnach in einem Jahr bereits 520 Mitarbeiter abgebaut. Wenn man nun noch weitere bis zu 480 Menschen "abbaut", dann ist das fast die Hälfte und nicht gerade "nahezu abgeschlossen".

Problem Nr.2 ist die Prognose selbst: Wenn es zu einem Anlaufen der Werke und damit der Produktion kommt und in der Folge 2025/26 zu einem deutlichen Umsatzanstieg, dann baut man jetzt noch bis zu 1.000 Mitarbeiter ab, die Deiner Berechnung nach noch 30 Mio kosten ?

Problem Nr. 3 sind die Kosten des Mitarbeiterabbaus selbst. Ich finde Deine Berechnung, lieber Cicero, ganz interessant und nachvollziehbar. 30 Mio dafür.  Aber ist dieser Betrag nicht eigentlich sehr enorm ? Selbst wenn wir von 1.000 abzubauenden Mitarbeitern ausgehen, dann wären das - durchschnittlich - € 30.000 pro Person.  Ich vermute mal, dass die bis zum Ende der Kündigungsfrist arbeiten. Jetzt golden handshakes auszuteilen, wenn man sie nach dem Hochfahren der Werke eventuell eh wieder einstellen muss, das kann ich nicht glauben. Und man baut ja auch nicht die Dienstverhältnisse von 1.000 Gerstenmayers ab.

Die Situation ist für mich einfach irritierend - und man hat das Gefühl (so wie das keinBörsenguru öfter schreibt) "da passt irgendetwas nicht zusammen".

Vor allem aber: warum baut man JETZT noch so viele Mitarbeiter ab, wenn man in absehbarer Zeit die Leute braucht - und nach den Daten von AMD bei steigendem Produktionsbedarf eigentlich jetzt schon einsetzen sollte, denn der "Preisdruck", von dem bei AT&S schon längere Zeit die Rede ist, macht ja nicht weniger Personal  in der Produktion notwendig, sondern bessere Verhandlungen in der Chefetage den Kunden gegenüber  - und allenfalls "überflüssige" Mitarbeiter sollte man ja schon vor 1 ½ jahren abgebaut haben.....


@ Bube 60
ich verstehe den Frust, der aus Deinen Zeilen klingt. Den haben wohl die meisten, wenn sie den Kurs sehen. Cicero analysiert die Daten in der Regel sehr gewissenhaft und hat in seinen Analysen auch den Mitbewerb vor Augen. Natürlich sitzt er nicht im Aufsichtsrat und muss von den Zahlen und Aussagen ausgehen, die aus dem Unternehmen kommen. Klar ist es jetzt eine persönliche Entscheidung, ob man mehr danach schaut, was NICHT gesagt wird (wie verständlicher Weise KeinBörsenguru schreibt) oder ob man nach Plausibilität aber optimistisch den Markt und den Wahrheitsgehalt der Aussagen von AT&S einschätzt, wie Cicero das macht. Schwierig ist es, wenn - wie ich und einige andere im Forum - schon öfter bemängelt hat, die Kommunikation aus dem Unternehmen nicht immer glücklich bis hin zu sehr schweigsam verläuft.

In Summe ist das dann halt eben der Stoff, aus dem die Käufe, Verkäufe oder das Halten von Aktien gemacht ist. Das hat ja auch Socki zum Ausdruck gebracht.

Ciceros Kursziel von € 80.-- hat er vor Jahren aufgestellt. Kein Mensch kann vorhersagen, wie über Jahre die Wirtschaft sich entwickelt. Ansonsten hätten wir alle wie die Wilden vor 5 Jahren das ganze Geld auf NVIDIA gesetzt, hätten wir dieses Wissen. Seine Schlussfolgerung war anhand der damaligen Daten plausibel und nachvollziehbar - vielleicht auch ein wenig "sportlich". Aber ich möchte daran erinnern, dass es durchaus profunde Kenner der Materie (wie  "Kleiner Chef" ) gibt, die zwischenzeitlich auch schon bei über € 100 lagen.

Es gibt halt keine Garantie.
Für mich heißt es eben, wenn die Hauptkunden (und ich freue mich über JEDEN neuen Kunden den AT&S gewinnt)  INTEL, AMD und(diesmal vergess ich's nicht) APPLE am Markt dazugewinnen, dann wird das auch AT&S beflügeln. Privat kommt bei mir auch das noch nicht gehobene Potential in China und den BRICS Staaten dazu. Und weil ich davon ausgehe, dass sich hier Positives tun wird, gehe ich auch davon aus, dass sich AT&S erholen wird.

Aber auch dafür gibt es keine Garantie, denn niemand weiß, was sich der große weiße Vater in Washington und sein besonderer Berater (ich mag den Titel hier nicht nennen, weil ich nicht will, dass mein Beitrag gesperrt wird, aber früher hatten Könige so Berater, die im Unterschied zu den anderen so alles durften und ganz besondere Kopfbedeckungen mit kleinen Glöckchen an den Enden aufhatten) sich noch so alles einfallen lässt. Wie immer an der Börse.....  

07.02.25 16:46

616 Postings, 863 Tage KeinBörsenguruInsiderkäufe

...gibt es übrigens seit langem auch gar keine mehr. Ist auch durchaus vielsagend...  

08.02.25 06:22

2111 Postings, 3312 Tage cicero33Fragenteil des CC

Zum Fragenteil des Calls:

#Roadtriprofi:

Zur Nettoverschuldung:

Damit hier kein Irrtum entsteht. Der Peak bei der Nettoverschuldung sollte mit dem jetzt abgelaufenen 3. Quartal erreicht worden sein. Der Grund liegt im Eingang der Zahlung für den Korea Verkauf sowie der erwarteten weiteren Capexreduzierung in 2025/26.

Das war die Frage von Daniel Lion und der knappen Antwort von Frau Preining „Absolutely correct“

Zum Capex im kommenden GJ. Hier kam die Aussage, dass sich die Capex im nächsten Jahr  um etwa 50%  (vielleicht leicht darüber) gegenüber dem aktuell laufenden Jahr reduzieren sollte. Begründet wird das damit, dass für die neuen Werke keine Instandhaltungsinvestitionen anfallen.

Man kann also mit einer Capex von 250 bis 300 Mio im nächsten Jahr rechnen. Genaueres wird man im Mai erfahren.

Interessant vielleicht noch zur Abschreibung. Für das gesamte Jahr rechnen sie mit 330 Mio, wobei sich die Höhe mit dem stufenweise Ramp der Linien erhöhen wird.

Zum Preisdruck. Hier ist zumindest bei den PCBs keine Besserung in Sicht.

Bei den Substraten beobachten sie, dass bei den Preisverhandlungen zunehmend der Preis (anstatt des Volumens) in den Vordergrund rückt.  

08.02.25 07:07

2111 Postings, 3312 Tage cicero33Gegenüberstellung

Man kann hier tatsächlich hin und her gerissen sein, ob es denn das nun war mit dem Kursverfall und ob es ab jetzt aufwärts geht. Vielleicht eine Gegenüberstellung der positiven und der negativen Aspekte:

Positiv:

* Cash für den Ansan-Verkauf ist geflossen. Das bedeutet einen Anstieg der EK-Quote und weiterer Indikatoren; Reduzierung der Zinslast.

* In Kürze erwarteter Kredit durch die Weltbank bzw. eventuell des Erweiterungskredites.  Damit insgesamt eine Liquiditätssituation erreicht die kurz- bis mittelfristig tragfähig ist.

* Produktionsbeginn in Leoben und Kulim.

* Erreichen des Peak bei der Nettoverschuldung.

Negativ:

Unveränderter Preisdruck - kein absehbares Ende.


Man darf schon gespannt sein, auf den Mai. Dort werden wir die Prognose für das Gesamtjahr erfahren.

#Dividendius zu deiner Frage:

Das hat AT&S immer so gemacht,  dass sie zum Jahresabschluss eine Prognose für das nächste Jahr abgegeben haben. Du hast natürlich recht, dass sie eigentlich schon jetzt wissen müssten, wie es in 2025/26 aussieht, wenn sie bereits auch 2026/27 prognostizieren können.
Es ist aber wohl durchaus üblich, dass man zu Jahresbeginn eine Jahresprognose aufstellt. Diese sollte für gewöhnlich auch wesentlich belastbarer sein, als eine Mittelfristprognose.

Man kann natürlich selbst den Versuch wagen.

Wenn man von 20% Umsatzwachstum ausgeht würde man bei knapp 1,9 Mrd landen. Die EBITDA-Marge  sollte eigentlich im Bereich der aktuellen bereinigten EBITDA-Marge (nach 9 Monaten) liegen. Das waren 26,6%. Damit hätte man ein EBITDA von ca.  500 Mio. Abzüglich Abschreibungen von 300 Mio, Nettozinsen von 60 Mio könnte man auf ein EBT 140 Mio kommen.
Man könnte also durchaus mit schwarzen Zahlen rechnen.

Auf jeden Fall wird sich im kommenden Jahr erweisen, ob diese Unterschiede zwischen dem tatsächlichen und dem bereinigten EBITDA tatsächlich vorhanden sind, denn diese Unterscheidung muss dann aufhören.

 

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