Do, 10.05.12 10:05
Deutsche Chemieindustrie bekräftigt nach robustem Jahresstart Prognose
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Chemieindustrie hat nach einem robusten Jahresauftakt die Prognosen für das laufende Jahr bekräftigt. Die Chemieproduktion dürfte 2012 auf dem hohen Niveau des Vorjahres verharren, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Donnerstag mit. Chemikalien dürften voraussichtlich um ein Prozent teurer werden. Der Branchenumsatz sollte daher im laufenden Jahr ebenfalls um ein Prozent auf 186 Milliarden Euro steigen. Das Chemiegeschäft ziehe wieder an, erklärte Verbandspräsident Klaus Engel. Im ersten Quartal erhöhte sich der Umsatz von Deutschlands drittgrößter Branche im Vergleich zum Vorquartal um 3,5 Prozent auf 43,1 Milliarden Euro. Die Rückkehr der Dynamik im Chemiegeschäft mit wieder steigenden Umsätzen im Vergleich zum Vorquartal sei vor allem durch Inlandsbestellungen getragen worden. Aber auch im Ausland seien mehr chemische Erzeugnisse abgesetzt worden. Vor allem die Nachfrage aus den asiatischen Schwellenländern und den USA zeige neuen Schwung. Das mache sich auch in einer höheren Kapazitätsauslastung der Anlagen von 84,1 Prozent (+2,4 Punkte) bemerkbar. 'Die Auftragsbücher der Unternehmen füllen sich wieder', erklärte VCI-Präsident Engel. Die Konjunkturindikatoren geben aus seiner Sicht Anlass zur Zuversicht. 'Trotzdem dürfen wir die Kennzahlen nicht überbewerten. Die Schuldenkrise dämpft noch immer die wirtschaftliche Entwicklung in der EU und damit die Erholung in unserem mit Abstand wichtigsten Exportmarkt', mahnte er. Die deutschen Chemieunternehmen bauten die Belegschaft auch zum Jahresbeginn weiter aus. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Zahl der Mitarbeiter um zwei Prozent auf rund 437.000. Im Berichtszeitraum setzten die Unternehmen auch höhere Preise für Chemikalien durch. Der Preisauftrieb lag zum Vorquartal bei 0,6 Prozent und im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei 3,0 Prozent. Die Produktion der Chemieunternehmen erhöhte sich unterdessen zum Vorquartal um 1,5 Prozent, während sie im Jahresvergleich um vier Prozent schrumpfte. Die Erholung erstrecke sich auf alle Sparten mit Ausnahme des Pharmageschäftes. Trotz des Schubs blieben aber alle Sparten noch unter den Werten für das entsprechende Vorjahresquartal. Vor einem Jahr hatten die Chemiegeschäfte geboomt./jha/mne/kja
Quelle: dpa-AFX |