ÖL und Politik sind der Entdeckung von Öl natürlich eng miteinander verbunden und waren nicht selten Auslöser für Kriege und auch mitunter kriegsentscheidend.
Der Ölmarkt ist natürlich niemals unpolitisch - aber ein Einfluss der politik auf Angebot:Nachfrage (und damit auf den Preis) -dieser EInfluss sich hat in seinem AUSMASS über die Jahrzehnte ERHEBLICH VERÄNDERT bzw. war erheblichen Schwanungen unterworfen.
Zu dem Ölembargos der 70er und zu 1979/1980 muss ich wohl nichts dazu sagen - dieser Schock (über die potentielle Marktgewalt der Araber) ist den älteren heute noch zumindest im Gedächtnis. Nach diesen Ölschocks ist die Ölnachfrage zwar wieder gestiegen von 1980 bis 2000, das Angebot aber erheblich stärker, OPEC-länder haben um die Quoten gestritten, gelogen und betrogen (stetig mehr geliefert als vereinbart). Ziwschen 1985 bis 1990 haben alle OPEC länder ihre Reserven ziwschen 70 und 100 Aufgestockt, nachdem Kuweit als erstes OPEC land seine reserven offiziell binnen eines JAhres praktisch verdoppelt hatte (um eine entsprechend höhere Förderquote seitens der OPEC zugesprochen zu bekommen)Vielen ist dieser Hintergrund (der ein Mitfaktor war für die Krise zischen Irak und Kuweit) nicht bekannt.
SITUATION 1986 & STRATEGIE der OPEC Länder: Noch 1986 betrug die Reservekapazität (barrel/tag) der OPEC etwa 10 % des globalen Verbrauches. So gut wie alle OPEC Länder hatten damals noch steigende Fördermengen. Die "Strategie" damals: je mehr öl liefern umso höher die Einnahmen -folge dr Preis fiel für über 20 Jahre lang.
SITUATION 2008 & Stragie der OPEC Länder Einige OPEC Länder haben bereits nachweislich ihren Peak gesehen und haben seit ein paar Jahren fallende Produktionszahlen, einige haben noch eine konstante Produktion (aber stark steigenden Eigenbedarf in ihren Ländern = ergofallende exportquoten), nur noch wenige OPEC länder haben noch erhebliches Potential: Angola, Iraq, VAE (aus). Jene Länder mit fallenden Produktionszahlen haben daher ein GANZ VITALES Interesse daran die Preise SO HOCH WIE MÖGLICH zu halten, damit ihre (ohnehin USD inflationierten) Einnahmen nicht (stark) sinken. Das hat zunächst gar nicht einmal etwas mit USA feindlichkeit zu tun - das ist wirtschaftlich-politischer Druck dem die Regierungen dieser Länder ausgesetzt sind. Unter diesem Druck nimmt man auch bewusst eine Rezession in den USA (oder auch Europa und Japan) in kauf - immer noch besser als eine Rezession im eigenen Land.
Da über die letzten Jahre immer mehr Länder ihren peak gesehen haben, Probleme haben ihre Produktion zu halten, bzw. der Eigenbedarf dieser länder stetig wächst - wird der DRUCK, Anzahl und GEWICHT dieser Länder in den kommenden Monaten und Jahren innerhalb der OPEC immer mehr zunehmen.
Und as in einer Zeit, in der United Kingdom vom ehemaligen europäischen Gross Öl-exporteur zum Ölimporteur wird. Wo Norwegen den Peak beereits nachweislich und offiziell einige Jahre hinter sich hat; Burgain (Kuweit) und Cantarell (Mexico) - die Nr.2 und Nr. 3 der grössten Ölfelder der welt nachweislich im dramatischen decline sind. Ghawar (Nr.1) ist aktuell heftig umstritten (ich unterlasse es hier meine - spekulative Meinung dazu).
Die iranischen und saudischen Ölfelder sind längst verstaatlicht, Venezuela und Russland unter staatlichem Diktat von Oligarchen. Das problematische aktuell (und ich sehe keine Aussicht auf besserung): die Reservekapazität der OPEC ist gegenwärtig irgendwo ziwschen 0 und 1 Mio Barrel pro Tag - das ist auch der HAPTGRUND, warum jede noch so scheinbar unbedeutende Meldung sofort zu einem kleinen (meist kurzfristigen) Aufschlag an den Ölbörsen führt (gerade zu lachhaft für mich: neuerlich der Brand einer 67.000 Barrel US Raffinerie).
Angespanntes extrem unelastisches Nachfrage-Angebotverhältnis, eine kaum vorhandenen Rservekapazität, zunehmende staatliche Kontrolle (Venezuela, Russland, Ksachstan), geopolitische Instabilität (Nigeria, Iraq, Iran, Venezuela, Angola, Sudan), steigende Nachfrage seitens China und mit zunehmenden Indizien (wissenschaftlichen Publikationen im Oil & Gas Journal), dass die Saudis bereits Probleme haben - nicht nur mit Ghawar, sondern auch insgesamt. (Saudis haben eine projekte, die hoffentlich ende 2008 on stream gehen - wenn nicht wird es knapp im winter 2008/2009. Die Saudis werden nach meiner Einschätzung (die zugegeben auf geologisch-wissenscchaftlichen Arbeiten anderer beruhen) ihre Produktion noch von aktuell knappen 10 Mio pro Barrel auf vielleicht 12-14(optimistisch) steigen können bis 2010/2011. Danach haben sie Saudis ihren Gipfel erreicht, den sich bestenfalls noch ein paar Jahre halten werden können - die weltproduktion wird aber dann bereits in den decline übergegangen sein.
Man darf eines nicht vergessen, die SUMME ALLER AKTUELL produzierenden FELDER der Welt fällt bereits JETZT mit einer Rate von zuindest etwa 4 % - das heisst bei 86 Mio barrel pro Jahr (konventionelles crude) für 2008 müssen durch neue on stream gehende felder (und/oder erhöhung des outputs bei den noch "jungen feldern) zunächst einmal 3,44 Mio ausgeglichen werden müssen (das entspricht etwa dem Produktionsvolumen des IRAN, das in diesen Jahren jährlich neu dazu kommen muss, um die Produktion zu HALTEN. Plus mehr, wenn man steigern muss/will. Diese Decline rate von 4% (Summe aller Änderungen bestehender Felder) wird tendenziell grösser (gaussche glockenkurve, anfangs flacher, dann steiler).
Es wid in den kommenden Jahren STETIG schwerer werden zu erhöhen (sofern noch möglich). Ich bin mir nicht sicher, ob die OPEC AKTUELL gar nicht erhöhen kann - oder ob sie deshalb so restriktiv ist, weil einige Länder (hptsl. Saudis) ihre Reservekapazität wieder erhöhen wollen - und deshalb zunächst die quoten solange wie möglich konstant zu halten..
Stimmt bzgl. den Daten bzgl. Ölreserven, globale Förderung, zustand der (Gigantenfelder der Welt etc): wenig vorhanden, wenig zugänglich; eigentlich ein irrsinn wieviel daten über weit weniger relevante Theman verfügbar sind - als zur Energie(Öl) versorgung und Treibstoff unserer Wirtschaft und Lebensstil....
Zum Thema BLASE: Kann mich nur wiederholen: jeder Bullenmarkt korrigiert und irgendwann ist auch bei Öl ein - vorläufiges - limit erreicht. Ich erwarte mir daher für 2008 keinen nennenswerte Performance mehr (durchschnittspreis um die 100) - bei geopolitischen Krisen natürlich mit spikes; denbar ebenfalls schwere US Rezession - was auch Chinas Ölhunger treffen wird. Das könnte KURZFRISTIGE Konsolidierungen bei ÖL bedeuten - die die OPEC bald mit KÜRZUNGEN beantworten würde - soviel sollte nach DIESER WOCHE jetzt spätetens auch vielen Skeptikern klar sein.
Ein starkes mehrjährliches Abkühlen der globalen wirtschaft könnt den Ölpeak ein paar Jahre ein paar Jahre bis maximal ende des nächstes Jahrzehntes verzögern, der ansonstans etwa 2012 offensichtlich würde (fallende globale Produktion danach).
Konsolidierungen JA - BLASE ein ganz klares NEIN !
Industriemetalle: hier gibt es KEINE OPEC, die die "Förderung" kürzen könnte - hier müsste der Markt bei einer wirtschaftlichen Abkühlung Angebot und Nachfrage regeln - und wäre natürlich über einen (niedrigen) Preis. Daher wäre ich bei Industriemetallen VORSICHTIG ! Hier kann es ziemlich ohne Vorwarnung zu EInbrüchen kommen - wenngleich die FED Niedrigzinspolitik nachwievor ein pro-argument auch für die Industriemetalle ist. (Irgendwo MUSS das GELD ja hin! und andere Möglichkeiten scheinen aktuell nur mit vorbehalt aktuell: Immo, Aktien; Anleihen?)
Gold: mein Ansatz bezüglich Gold ist abhängig vom REALZINSSATZ und WIE WIRD SICH DIESER REALZINSSATZ in den nächsten Monaten weiter entwickeln ?
Softcommodities: Bullenmarkt (klarerweise auch dieser mit Konsolidierungen) - meine Einschätzung zu den Agrarohstoffen - ist in DIREKTER abhängigkeit zu meiner Einschätzung zum Öl ("Kein Farmer dieser Welt kauft teuer Diesel um billig Weizen, Maiz oder Soja zu verkaufen").
INSOFERN - auch wenn es den meisten gar nicht wirklich bewusst ist: die Preise für unsere Lebensmittel werden ERHEBLICH von OPEC und FED bestimmt..... ;0))
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