Hubschrauber,Mig,Yacht,Bombodrom gefällig???

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Analysen und Kommentare
Überholte Technik der Sowjetarmee wird versteigert
16:02 | 31/ 08/ 2005
                
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MOSKAU, 31. August (Viktor Litowkin, militärpolitischer Kommentator der RIA Nowosti). Ein Hubschrauber vom Typ Mi-8, ein militärisches Transportflugzeug Il-76, Gebäude des ehemaligen Militärstädtchens in einem Stadtbezirk von St. Petersburg oder leer stehende Militärdepots, Seeschlepper und Fähren - das alles ist auf der Webseite des Russischen Fonds für die Verwaltung des Staatsvermögens aufgelistet.

Jeder - ob juristische oder natürliche Person, ob Bürger Russlands oder eines anderen Landes der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) oder auch eines anderen Staates - kann einen Antrag stellen und dann an einer Auktion teilnehmen.

Seit dem 25. Dezember 2002, als die Regierung Russlands den Beschluss "Über den Russischen Fonds für die Verwaltung des Staatsvermögens" fasste, kann alles, was bislang von der sowjetischen und später von der russischen Armee genutzt wurde und jetzt überholt ist, ganz offen bei Auktionen ersteigert werden. Ausgenommen sind natürlich Waffen und Kampftechnik. Die Auktionen werden vom oben genannten Fonds durchgeführt. Angeboten werden Transportmaschinen der Typen Tu-134, Tu-154, Il-76, Il-22, Il-18, An-2, An-12, An-24 und sogar An-72, Mi-2 sowie diverse Modifikationen der Hubschrauber Mi-8, Mi-26 und Ka-26, Trainingsflugzeuge Jak-52 und Jak-18, tschechische Maschinen L-29, L-39 und L-410 - alle mit demontierten Waffen - sowie See- und Binnenschiffe, Schlepper, Tanker, Schnellboote, Kähne, Forschungsschiffe, Yachten, Militärstädchen, Depots und Grundstücke - ehemalige Testgelände und Schießstände.

Nikolai Nikolajew, Abteilungsleiter im Fonds für die Verwaltung des Staatsvermögens, sagte in einem RIA-Nowosti-Gespräch, dass "entmilitarisierte" Vermögenswerte der Armee bei weitem nicht die wichtigste Ware seien, mit der der Fonds handelt. "Unser Hauptanliegen sind die Privatisierung in Russland und alle damit verbundenen Probleme. Zudem verkaufen wir nicht zum Kerngeschäft gehörende und schwer zu verwaltende oder im staatlichen Interesse zu liquidierende nicht strategische föderale Aktiva auf dem gesamten Territorium der Russischen Föderation. Wir sind ein exklusiver Verkäufer Russlands, wenn man so sagen kann", fuhr Nikolajew fort.

Auf Verkäufe von Vermögenswerten der früheren Sowjetarmee entfallen im Gesamtumsatz des Fonds lediglich drei bis fünf Prozent. Aber dieser Anteil ist für das Land und seine Streitkräfte von überaus großer Bedeutung.

Die durch den Verkauf alter Aktiva der Armee und Flotte erwirtschafteten Mittel werden in den Bau von Wohnungen für Armeeangehörige und für die Lösung anderer sozialer Probleme der Militärs ausgegeben. Allein im vergangenen Jahr hatte der Fonds Aktiva für 600 Millionen Rubel (17,2 Millionen Euro) versteigert. Wenn sich der Fonds dieser Aktiva nicht angenommen hätte, wären sie einfach zu Grunde gegangen, gestohlen oder durch Datscheninhaber, Pilzsammler und einfach durch Nichtstuer übereignet worden.

"In der Regel ist die Versteigerung von Armeevermögen für den Fonds selbst Verlust bringend", sagte Nikolajew. "Bei jedem Deal kassiert der Fonds nur 1,5 Prozent des Gewinns. Sollten zum Beispiel sechs oder acht alte An-2-Flugzeuge im Fernen Osten zu einem Preis von 90 000 bis 100 000 Rubel (3000 bis 3300 Dollar) versteigert werden, bekommen wir nur 30 bis 40 Dollar für jede Maschine. Wenn man die Arbeitszeit der Mitarbeiter, die Kosten für das Taxieren der Flugzeuge, das Anfertigen der erforderlichen Dokumente sowie die Kosten für die Reisen von Experten zum Auktionsort mit berücksichtigt, kostet allein die Organisation einer solchen Auktion mindestens 1000 Dollar." Aber die Sorge um das soziale Wohlergehen der Angehörigen der Russischen Armee sei für den Fonds laut Nikolajew wichtiger als das Geld.

Am stärksten gefragt sind nicht gebrauchte Flugzeuge, Hubschrauber und Schiffe, sondern die Militärkasernen und Grundstücke, auf denen sie sich befinden. Das trifft insbesondere auf das Gebiet Moskau zu. Vor kurzem habe der Fonds derartige Liegenschaften in Tomilino, Balaschicha und Kolomna verkauft, sagte ein Fondsmitarbeiter. Die Kaufpreise lagen um ein Mehrfaches über dem Einstiegspreis, wobei die Zahl der potenziellen Käufer sehr hoch war. So wurde das Kasernenstädtchen bei Tomilino zu einem Einstiegspreis von sechs bis sieben Millionen Rubel (200 000 bis 230 000 Dollar angeboten und letztendlich für 30 Millionen Rubel (1 Million Dollar) verkauft, obwohl es nur um etwa vier Hektar Land mit wenigen Bauten ging. Aber solche Grundstücke haben einen Riesenvorteil: Infrastruktur wie Kanalisation, Wasser- und Wärmeleitungen, Stromversorgung und Telefonkabel. Natürlich ist die Infrastruktur nicht selten verwahrlost. Aber die Reparatur ist in jedem Fall billiger, weil allein auf die Bodenarbeiten fast 40 Prozent des Preises des Objektes entfallen. Deshalb ist die Konkurrenz bei Auktionen des Fonds überaus ernsthaft.

Nikolajew teilte nicht mit, welche entmilitarisierten Vermögenswerte der Armee und in welchem Umfang in nächster Zeit versteigert werden. "Diese Informationen hängen nicht von uns ab. Sowie das Verteidigungsministerium uns in Kenntnis setzt, veröffentlichen wir die Angaben über die Objekte auf unserer Webseite und in anderen Massenmedien. Verfolgen Sie aufmerksam die Nachrichten", sagte der Experte.

Nach RIA Nowosti vorliegenden Angaben sollen noch bis Jahresende knapp 300 Trainingsflugzeuge vom Typ L-39 versteigert werden. Diejenigen, die diese Maschinen in Business-Flugzeuge umbauen wollen, haben nun die Chance, ein eigenes korporatives Flugzeug billig zu erstehen.  

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