Das Leben des Brian
2.Szene: Judaea 33 n.Chr. Ölberg. Samstag Nachmittag. Zur Tee-Zeit. Jede Menge Leute. Charakter: Rübennase, dessen Frau, Brian, dessen Mutter, Streithals einige Zuhoerer, Jesus
Selig sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind die Trauernden, denn sie werden getroestet werden. Selig sind die Sanft- muetigen, denn sie werden das Land zu besitz erhalten. Selig die hungern und duersten nach der Gerechtigkeit, denn sie werden gesaettigt werden. Selig die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen... -Lauter! -Sei still, Mama. -Was heißt still? Ich kann nichts hören. Lass uns zu der Steinigung gehen. -Sssscht. -Zu der Steinigung kannst du jeden Tag gehen. -Ach komm schon, Brian. -Koennen sie jetzt wohl mal ruhig sein. -Wirst du wohl mit der Popelei aufhoeren? -Ich hab nicht gepopelt ich habe mich nur gekratzt. -Du hast gepopelt als du mit dieser Dame da drueben gesprochen hast. -Nein, hab ich nicht. -Du sollst nicht immer widersprechen. -Hören sie mal, ich kann kein Wort von dem verstehen was der sagt. -Ich möchte sie doch sehr bitten sich nicht einzumischen. Ich habe mit meinem Mann gesprochen. -Dann reden sie woanders mit ihm. Ich kann verdammtnochmal nicht ein Wort verstehen. -Fluchen sie meine Frau nicht an, ja? -Ich hab ihr nur gesagt, sie soll ihren Mund halten, damit ich den Mann da verstehe, Rübennase . -Ohh. Unterstehen sie sich meinen Mann "Rübennase " zu nennen. -Wieso, er hat doch 'ne Rübennase . -Darf ich um Ruhe bitten. Was hat er gesagt? -Ich weiß nicht. Ich habe gerade mit Rübennase geredet. -Ich glaube, er sagte: "Gepriesen sind die Skifahrer." -Was um alles in der Welt ist so besonderes an Skifahrern? -Ich glaube, es ist mehr als Gleichnis zu sehen. Weisst du meine Liebe, es bezieht sich auf die ganze Wintersportindustrie. -Siehst du, jetzt habe ich wieder nur die Hälfte mitbekommen, Rübennase . -Hey. Wenn du das nochmal sagst, schlage ich dir deine bloede Fresse ein. -Ach... -Hör lieber weiter zu. Vielleicht kommt noch die Stelle: "Gesegnet sind die Rübennasen ." -Nun lass ihn doch in Ruhe. -Na, du hast aber auch 'n ganz schoenen Erker im Gesicht. Woher kommt ihr beiden? Aus Rübennasenhausen? -Noch ein verdammtes Wort, Freundchen und ich schlag deinen verfluchten Schädel in Stücke. -Du sollst nicht fluchen. Und bohr nicht wieder in der Nase. -Hier. Ich wollte nicht in der Nase bohren, ich wollte ihn vermöbeln. -Habt ihr das gehört? Gepriesen sind die Griechen. -Die Griechen? -Hmm. Wahrscheinlich hat er bei denen noch 'ne Rechnung offen. -Hat jemand seinen Namen mitgekricht? -Du wirst hier niemanden vermöbeln. -Ich werd' ihn vermöbeln, wenn er mich nocheinmal Rübennase nennt. -Ach halt die Klappe, Rübennase . -Gut. Ich habe dich gewarnt. Siehst du diesen Arm hier? Der wird dich in die Erde stampfen. -Ohh! Er meinte die Siechen. Ich weiß: gepriesen sein die Siechen. Ohhh find ich das allerliebst. Bin ich froh, daá die jetzt endlich was zu tun haben, die alten Siechen. -Hoer mal, ich sage hier nur die Wahrheit. Du hast doch wirklich 'ne Rübennase. -Hey. Deine Nase wird so breit sein, dass sie von einem Ohr zum anderen reicht, wenn ich mit dir fertig bin. -Scht! -Dir hat wohl Goliaths großer Bruder auf die Rübe gehau'n... -So. Das reicht. Die letzte Warnung. -So. Nun sein sie aber mal still...
-Ach komm. Jetzt lass uns aber zur Steinigung gehen. -Na gut. -Nun, aeh. Religion ist glaube ich der Katalysator zwischen den sublimierten Interessen und dem Status Quo, wenn du mich fragst, Rech. -Ja, aber was Jesus so erbärmlich leichtsinnig uebersieht ist, daß die Siechen andererseits ja auch das Problem sind. -Ja absolut richtig. Da hast du vollkommen recht. -Los komm Brian. Sonst haben die ihn gesteinigt, bevor wir da sind. -Ja gut.
-Sie hat... sie hat angefangen. -Kommt. Hört jetzt auf. Kommt auseinander. -Ich weiß es ganz genau. Sie hat angefangen. -Halt den Mund. -Ja... ich...
-Uhh! Ich hasse diesen Bart. -Warum dürfen Frauen nicht zu den Steinigungen gehen, Mama? -Weil es geschrieben steht. Deswegen. -Ou. Einen Bart, Madame? -Hach sie sehen doch, ich hab keine Zeit, zur Steinigung zu gehen. Er hat sich wieder an irgendwas den Magen verdorben. -Steine, der Herr? -Nein! Wir haben ja da oben auf dem Berg genug rumzuliegen. -Nicht so frische wie diese hier. Sehen sie sich das mal an. Fühlen sie die Qualität. Das ist Handwerkskunst. -Ähm. Naja gut. Dann nehmen wir zwei mit Spitzen... aehhh, und einen großen Flachen. -Kann ich einen Flachen haben Mama? -Pscht! -Entschuldige: Vati. -Ähh. Also dann zwei Spitze und dazu zwei Flache und eine Paket Kies. -Und ein Packet Kies. Müsste eine lustige Steinigung werden. -Ja. -Ist ein Einheimischer. -Prima. -Und viel Spass, die Herrschaften.
Gruß Happy End
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