Also mal ehrlich, wie kann man einen potentiellen Verkauf von Pepco um 4 Milliarden für einen schlechten Deal halten?
EBIT Pepco 2018: 185 Mio. Zinszahlung auf 4 Mrd. EUR (nicht getilgte) Schulden jährlich: rund 400. Mio EUR.
Jetzt weiß ich schon, Pepco hat gutes Wachstum (nebenbei bemerkt übrigens auch die Schulden!), aber wer garantiert euch, dass es in den nächsten Jahren auch so sein wird? Man wächst durch Expansion, aber irgendwann ist auch Schluss damit. Oder glaubt ihr, dass man immer weiter wächst solange man jeden Monat neue Läden eröffnet? Wer das glaubt, der sollte sich mal die Entwicklung von Mattress Firm zu Gemüte führen, denn nur weil man drei Läden in einer Straße hat heißt das nicht, dass sich auch der Gewinn verdreifacht. Irgendwann wird Schluss sein mit Expansion, dann muss man froh sein, wenn man seine Margen so stabil hält wie Pepkor und moderat weiter wächst (das ist nämlich das wahre Sternchen in unserem Portfolio, siehe Verhältnis EBITDA zum Umsatz!).
4 Mrd und das bestehende Cash (derzeit vermutlich rund 2,5-3 Mrd) und man hat plötzlich einen moderaten Schuldenstand, den man Locker refinanzieren kann und noch dazu 100% besichert durch die Pepkor Beteiligung und Conforama Immobilien. Dann bekommt man einen richtig guten Zins. Aber hier denkt doch nicht ehrlich jemand, dass eine Bank einfach mal so zum Spaß großteils unbesicherte Kredite zu Discount-Zinsen vergibt? So niedrig kann der EURIBOR garnicht stehen, dass eine Bank so blöd wäre.
Fakt ist: Selbst wenn man sich 75% von Pepco behält würde ein IPO schon Sinn machen, wenn dieser zu einer 4 Mrd.-Bewertung des Unternehmens führen wird (wäre ein KGV von 20!). Das was wir jetzt brauchen sind entweder hoch bewertete Sicherheiten oder Cash, denn für die Refinanzierung zählt nur das. Man muss hier endlich mal realisieren, dass Steinhoff so lange nichts Wert sein wird, bis man nicht auf ein vernünftiges Schuldenniveau runter ist. Und alleine durch das operative Geschäft WIRD DAS NICHT PASSIEREN! Das sage nicht ich, das sagt auch du Preez. Bis man 4 Milliarden mit Pepco Gewinnen getilgt hat dauert es 20 Jahre (bei stabilen Einnahmen, also unter der Annahme, dass man bis 2040 keine einbrüche durch eine Wirtschaftskrise hat - Ironie Ende).
Wenn man 4 Milliarden für Pepco bekommt sollte man dankbar sein und hier nicht irgendwelche Fantasiespielchen betreiben. 9 Milliarden Schulden (und das 2019), das ist die Realität. Und wer glaubt, dass die Gläubiger uns dieses Geld mal eben schenken, weil es ihnen egal ist, der sollte nicht hier investiert sein, sondern im Kino hocken und sich Eisprinzessin Teil 2 ansehen, denn dann ist derjenige dort besser aufgehoben als an der Börse.
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