Die Erhöhung der Token bei IOTA ging mit einer Fork einher, so dass der Vorwurf der Zentralisierung diesbezüglich ins Leere läuft.
Gleiches ( Fork ) ist übrigens mit Bitcoin schon mehrfach passiert, Bitcoin ist u.a. in Form von Bitcoin Cash, Bitcoin SV, etc. inflationiert.
Auch bei ETH gibt es Forks, u.a. Ethereum Classic.
D.h. würde es eine Mehrheit gegen die Erhöhung der Token bei IOTA geben, hätte sich eine alternative Fork herausgebildet. Doch eine solche Mehrheit gab es nicht. Auch wenn diese Änderung bei vielen Teilnehmern nicht auf Begeisterung stieß, so ist der Grund einleuchtend und bringt es dem IOTAner nix, wenn die Entwicklung stockt, weil man sparen muss.
Ferner sei angemerkt, dass Inflation seit seiner Existenz bis Heute täglich inflationiert. Im Prinzip entspricht die Inflation die IOTA vollzogen hat, der Inflation von Bitcoin der letzten 10 Jahre.
Hinzu kommt, dass Bitcoin vor allem auch viel Glaube ist. Denn rein technisch betrachtet sind die Nachteile von Bitcoin eigentlich frappierend gegenüber IOTA oder Ethereum. onChain-Transaktionen sind extrem kostspielig und dauern sehr lange, bei IOTA sind onChain-Transaktionen binnen Sekunden vollzogen und kosten nix.
Auch die Macht der Miner bei Bitcoin halte ich für viel zu groß. Im Prinzip bestimmen 4 gigantische Miningpools über das Netzwerk. Diese könnten ihre Macht dazu mißbrauchen und einfach ihre Miner vom Netz nehmen, mit dem Resultat, dass das Netzwerk faktisch zum Erliegen kommt. Diese Miner können auch darüber entscheiden, welche Transaktionen in die Blöcke kommen und welche außen vor bleiben.
So wirklich dezentral ist das bei Bitcoin deshalb auch nicht.
Wenn mit IOTA 2.0 der Koordinator auf mehrere Teilnehmer verteilt wird, sehe ich IOTA bezüglich der Dezentralisierung auf Augenhöhe mit Bitcoin. Wiegesagt, wir reden bei Bitcoin von nur 4 Miningpools, welche im Prinzip über das Netzwerk regieren. Wenn IOTA den Koordinator z.B. auf 20 oder mehr Teilnehmer verteilt, Teilnehmer, hinter denen bekannte und vertrauenswürdige Organisationen stecken, dann erscheint mir das dezentraler als bei Bitcoin.
Was man bei IOTA auch bedenken muss ist die Zielgruppe, die anders als bei Bitcoin, eben nicht ein neuer Goldstandard, sondern Internet-of-Things ist. Mit dem KI Boom dürfte dieser Trend stark befeuert werden und vielleicht IoT nicht nur ein Wortspiel, sondern auch reale Anwendungen hervorbringen.
IOTA ist im Vergleich zu Bitcoin wesentlich besser für diesen Bereich gemacht. Wesentlich schlanker, effizienter, günstiger, schneller, skalierbarer. Wie groß IOTA in diesem Bereich werden kann, wird sich natürlich noch zeigen müssen. Es ist gut vorstellbar, dass wenn IOTA vorwiegend als Zahlungsmittel statt Anlage genutzt wird, dass der Marktwert weiterhin vergleichsweise niedrig bleibt. Das ist eben das Risiko was man mit IOTA hat.
Andererseits ist auch Bitcoin nicht in Stein gemeißelt, auch hier gibt es Gegenwind, z.B. bezüglich Klimaschutz. |