hergezogen wird. Klar, Bush paßt nicht mehr in das derzeitige europäische Konzept. Die Linken in den großen europäischen Staaten werden einige Probleme haben mit Bush, Powell und Co. Nur: Das wird die Amis einen feuchten Dreck kümmern, weil alles nach ihrer Pfeife tanzen wird und nicht umgekehrt. Ob sich ein paar weit entfernte, kleine Staaten über ihren Weg aufregen, ist denen doch vollkommen egal. Das Spiel gibt es auch bei uns in Europa. Wieso regt sich niemand über Frankreich auf? Schröder ist wieder mal beim EU-Gipfel als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet. Die meisten europäischen Länder sind keinen Deut besser als die Amerikaner. Sie vertreten ihr Land und die eigenen Interessen. Und wir regen uns darüber auf, daß sie sich nicht so verhalten, wie wir es uns wünschen. Das ist so grotesk, daß es schon fast lachhaft ist. Sorry.
Niemand kann derzeit die Handlungsfähigkeit von Bush einschätzen. Alles was jetzt über ihn gesagt wird, resultiert aus Frustration, daß kein "Gute schöne Welt-Denker" wie Gore gewählt wurde. Bush ist weder naiv noch blöd. Er ist ein sehr unangenehmer Mann, was wir hier bald spüren werden. Das seltsame Kriterium über die Todesstrafe kann ich auch nicht verstehen. Habt Ihr bessere Lösungen? Wie sieht es bei uns aus? Freigang, bei dem weitere Menschen getötet werden, hundertfach gescheiterte Resozialisationsversuche mit teuer bezahlten neuen Opfern, ist unsere Rechtssprechung gerechter als die der Anmerikaner? Bei den Amerikaner wird die Bevölkerung geschützt, bei uns werden die Täter geschützt. Was soll der ganze Unfug?
Sherlock |