Habe gestern noch einiges zu dem Thema auf 'Seeking Alpha' gelesen.
In meinen Augen liegt es im wesentlichen an der Tatsache, dass faktisch keine neuen Verträge gezeichnet werden konnten. Und es einige Verlängerungen zu deutlichst reduzierten Raten (ca. -50%) gegeben hat.
Es ist klar, dass wenn diese Situation so bleibt, es also keine neuen Verträge zu akzeptablen Konditionen geben wird, Seadrill zunehmend in Schwierigkeiten kommen wird. Besonders, wenn man davon ausgeht, dass die neuen Schiffe/Plattformen, die noch in 2015 ausgeliefert werden sollen und ca. 3,5 Mrd $ kosten werden, nicht verzögert werden können.
Man sollte man ein Szenario durchrechnen, wie lange Seadrill eine 50% Reduzierung der Raten bei Auslaufen des jeweiligen Vertrags überleben könnte....
Es ist ein spannender Wettlauf gegen die Zeit, der hier stattfindet. Nicht nur bei Seadrill, sondern im gesamten Sektor. Es sieht so aus als ob manche der Anbieter das nicht überleben werden. Die Frage ist, ob Seadrill zu den Überlebenden gehören wird oder nicht. Faktoren sind hier Kapitalstärke (negativ für Seadrill), Vertragssituation (positiv für Seadrill verglichen mit der Konkurrenz) und Qualität der Flotte (positiv für Seadrill).
Für Seadrill spricht, dass weder die Banken noch die Werften ein Interesse haben an einer Pleite von Seadrill und deswegen kompromissbereit sein werden. Bei anderen Unternehmen, die weniger verschuldet sind, dafür aber eine ältere Flotte haben, sieht das anders aus: Die wird keiner retten, weil keine andere Partei viel Kohle im Feuer hat. Das spricht eigentlich eindeutig für Seadrill. |