Der Kurs der Hochtief -Aktien wird dem Unternehmensnamen in diesen Tagen gerecht. Auf ein Rekordhoch, das sie Mitte März wegen der Fantasie für die deutschen Infrastruktur-Milliarden erreicht hatten, folgt ein Stück weit Ernüchterung mit einem Tief seit vier Wochen. Am Montag ging es weiter bergab - um fast vier Prozent, nachdem das Invetmenthaus Jefferies die bisherige Kaufempfehlung aufgegeben hat. Die Kursgewinne, die im Nachgang des Finanzpakets von Union und SPD erzielt wurden, sind weitgehend aufgezehrt. Bereits die Billigung des Finanzpakets durch Bundestag und Bundesrat vor etwa eineinhalb Wochen hatte den Aktien nach ihrer Rally keinen frischen Wind mehr gebracht.
Graham Hunt von Jefferies schränkte in seiner Studie die Bedeutung der deutschen Infrastruktur-Milliarden für Hochtief ein. Der Baukonzern erwirtschafte nämlich die Hälfte seiner Gewinne in den USA und lediglich 3 Prozent in Deutschland, schrieb er in einer Branchenstudie. Unternehmen mit einem stärkeren Fokus auf Europa wie Balfour Beatty und Eiffage böten bessere Chancen und wiesen weiterhin eine attraktive Free-Cashflow-Rendite auf. Auch in der eingepreisten Fantasie für den Bau von KI-Rechenzentren sieht der Experte ein Risiko für die hohe Bewertung von Hochtief.
Quelle: dpa-AFX |