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Neue Studie
"Wohlstandssprung" von 30 Jahren
Eine neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die ostdeutschen Haushalte materiell sehr viel besser dastehen, als häufig angenommen wird. Zudem lägen die Kosten der Wiedervereinigung sehr viel höher als gedacht. Alle Bundesregierungen hätten "versucht, die Kosten der Vereinigung zu verschleiern, wohl um eine Neiddebatte zu verhindern." Die bisher aufgelaufenen Kosten der Wiedervereinigung liegen mit 1,5 Billionen Euro offenbar höher als bislang angenommen.
Der Leiter des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin, Klaus Schroeder, schrieb in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung: „Alle Bundesregierungen haben versucht, die Kosten der Vereinigung zu verschleiern, wohl um eine Neiddebatte zu verhindern.“
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle errechnete den Angaben zufolge kürzlich eine Summe von 1,2 Billionen Euro Bruttotransferkosten. Von der Regierung würden Gesamtzahlen nicht vorgelegt.
Alleine in der Rentenversicherung sind nach Schroeders Berechnungen elf Milliarden Euro mehr von West nach Ost geflossen, als bislang geschätzt.
Schroeder kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass die ostdeutschen Haushalte materiell sehr viel besser dastehen, als häufig angenommen wird. Zu Beginn der Vereinigung hätten sie kaufkraftbereinigt auf dem Niveau eines durchschnittlichen westdeutschen Haushalts am Ende der fünfziger Jahre gelegen.
Mitte der 90er Jahre hätten sie das westdeutsche Niveau von 1992 erreicht. Das bedeute einen „Wohlstandssprung“ von 30 Jahren innerhalb weniger Jahre.
Die ostdeutschen Geldvermögen seien 1990 ein Fünftel so groß wie die westdeutschen gewesen. Heute seien sie bei mehr als der Hälfte angekommen.
(AP/AFP) |