"Rohstoffmarkt - Ist dem Markt noch zu helfen?! Chance oder Risiko??
Liebe Premiumabonnenten,
was sich in den letzten Wochen am Rohstoffsektor abgespielt hat, ist schon gar nicht mehr zu beschreiben. So schlimm wie heuer hat es uns eigentlich noch nie erwischt. Vor allem werden fast alle Titel ohne Rücksicht, ob Produzent oder Explorer, ob das Unternehmen Gewinn oder Verlust macht, oder ob das Unternehmen von guten Ergebnissen berichtet, verkauft. Eigentlich ist derzeit alles egal. Es wird am Markt verkauft, was das Depot (und wahrscheinlich noch viel mehr) hergibt.
Hier nur einige Beispiele:
Comeco (WKN 882017) immerhin der größte Uranproduzent –30 % seit Anfang November
Globex Mining (WKN 911712) -50 % in 7 Wochen!
Moly Mines (WKN A0EAPA) -40 % in 10 Wochen
Crowflight Minerals (WKN 358036) -40 % in 2 Monaten
Oceanagold (WKN ) -35 % in 2 Monaten
Thompson Creek Metals (WKN A0MR6Q) -40 % in 7 Wochen
Commerce Res. (WKN A0J2Q3) -35 % in 6 Wochen
Wealth Minerals (WKN A0CADP) -55 % in 2 Monaten
Aquila Resources (WKN A0JMCL) -45% in 3 Monaten
Fieldex Mining (WKN A0HND3) -60 % in 10 Wochen!
Die Liste würde sich fast ewig fortsetzen lassen und es gibt nur wenige Unternehmen, die nicht diese Prozentsätze verloren haben, oder gar zulegen konnten.
Was sind aber die Ursachen für diese Ausverkäufe – ist es wirklich nur das Tax-Selling, oder hat sich das fundamentale Umfeld massiv geändert???
Nun, diese Frage können wir seriöser Weise eigentlich nicht beantworten, aber viel wichtiger für uns ist doch, ob die Rahmendaten noch in Ordnung sind. Also wie schaut es mit den Rohstoffpreisen im Allgemeinen aus??
Da wäre einmal Gold!
Das Edelmetall notiert mit rund 800 US$ pro Unze, nur gut 5 % unter seinem Jahreshoch und „Allzeithoch“ von 845 /850 US$ – und die Aussichten sind weiterhin hervorragend. Kann dieser 5 %ige Rückgang für solchen Verluste ausreichen?? – Wir glauben sicher nicht, vor allem da Gold rund 60 % höher notiert als vor 2 Jahren!
Silber! Silberpreis notiert bei rund 14 US$ pro Unze und damit gute 10 % unter seinem Jahreshoch von 15,50/16 US$ - Da Silber einen größeren Hebel als Gold besitzt, ist auch die Korrektur absolut normal. Das Edelmetall notiert aber um gut 70 % über den Preisen von vor 2 Jahren
Kupfer!
Bei den Basismetallen wie Kupfer, gab es sehr wohl eine Korrektur. Kupfer notiert derzeit bei rund 2,85 US$ pro Pfund. Den Höchststand notiert das Metall bei rund 3,80 / 3,90 US$. Aber auch Kupfer notiert noch immer am oberen Preisband und deutlich über den Preisen von vor 2 Jahren.
Nickel & Zink!
Beide Metalle haben am deutlichsten konsolidiert, sind aber auch in der Spitze am stärksten gelaufen (Nickel rund 400 % Preisanstieg und Zink rund 300 %). Aber auch diese Metalle notieren noch deutlich über dem Niveau von vor 2/2,5 Jahre.
Uran! Uran ist eigentlich die interessanteste Story – hier notiert das Metall zwar gut 35 % unter dem Höchststand vom Juli, jedoch noch immer auf demselben Niveau wie im März/April, was damals der stärkste Kursanstieg bei den Uranexplorern war. Jetzt, wo wir auf demselben Niveau sind, notieren die meisten Uranexplorer, aber auch Produzenten, deutlich tiefer. Mache Explorer haben 50, 60 oder mehr Prozente verloren. Da der Markt aber so eingeschränkt ist, bestehen hier die interessantesten Chancen!
Also nach meiner Einschätzung, kommt dieser Rückgang der Explorer und Rohstoffaktien nicht vom Kursrückgang bei den Rohstoffpreisen und schon gar nicht bei Gold oder Silber, die nahe ihrer Jahreshochstände notieren. Alle Metalle notieren auf einem Niveau, das den Unternehmen ermöglicht, einen erfolgreichen Minenbetrieb zu errichten bzw. bankfähige Studien zu erarbeiten, um die Projekte zu finanzieren bzw. zu verkaufen.
Das zweite wichtige Thema ist die Finanzierung!
Ist es dem Unternehmen nicht mehr möglich, sich rechtzeitig über ein Privat Placement zu finanzieren, dann besteht akute Gefahr, dass die Projekte nicht mehr vorangetrieben werden können und das würde gleichzeitig den Stillstand des Unternehmens bedeuten.
Derzeit können wir aber auch auf dieser Front Entwarnung geben. Uns ist von keinem Unternehmen bekannt, dass es akute Schwierigkeiten hat, sich zu finanzieren. Keiner der Firmen ist mit dem Ausgabepreis der Aktien zufrieden, aber jeder könnte sich, wenn er will finanzieren. Hier könnte auch eine mögliche Ursache des Kursrückganges liegen.
Was könnten nun aber Gründe für einen so dramatischen Kursrückgang sein??
Konjunkturschwäche?
Ein Grund könnte darin liegen, dass viele Investoren gerade im aktuellen Umfeld mit einer Rezession in den USA usw. rechnen. Dies könnte zu einem massiven Nachfragerückgang bei den Metallen führen und damit würde es natürlich auch logisch sein, dass die Investoren. Explorations- und Rohstoffproduzenten jetzt verkaufen.
Dieses Argument ist sicher nachvollziehbar, jedoch darf man auch nicht vergessen, dass die FED und alle anderen Notenbanken alles tun werden um dies zu verhindern. Sie überschütten den Markt derzeit gerade mit Geld und das führt wiederum zu steigender Inflation, die vor allem den Edelmetallen hilft!
Auch Uran steht hier außen vor, denn durch die bestehenden Kernkraftwerke wird bereits jetzt pro Jahr deutlich mehr verbraucht, als produziert und daher sind weitere Minen in den nächsten Jahren zwingend notwendig. Überhaupt im Hinblick darauf, dass man die Abhängigkeit von Öl reduzieren möchte.
Die restlichen Metalle wie Kupfer, Zink, Blei usw. haben korrigiert, jedoch notieren alle noch auf Preisen, die es einem Unternehmen ermöglicht vernünftige bis teilweise sehr gute Margin im Bergbau zu erwirtschaften.
Risiko Finanzierung!
Hier sprechen wir von einem anderen Risiko, als oben erwähnt. Viele institutionelle Marktteilnehmer haben sich auf Privat Placements spezialisiert. Dazu muss man wissen, dass PP (Privat Placements) in der Regel unter dem aktuellen Aktienkurs durchgeführt werden. Wenn nun Investoren merken, dass ein Unternehmen kurz vor einer weiteren Finanzierung steht, drücken diese den Kurs im Vorfeld, um noch billiger an die Aktie zu kommen. Das Positive daran ist für sie, dass sie die Aktien bereits im Vorfeld zu einem besseren Preis verkauft haben, also eigentlich Short sind und sich dann beim PP nur mehr rück decken. Dass diese Methode nicht neu ist, konnten wir bei vielen PP´s in diesem Jahr verfolgen!
Short-Händler!
Auch in Deutschland wird Shorttrading, also Aktieverkauf ohne dass man die Aktie besitzt, mit der Spekulationsabsicht, dass man sie später wieder billiger zurückkaufen kann, immer beliebter. Dieses Geschäft funktioniert vor allem in Märkten wie diesem, also bei fallenden Kursen, wo quasi derzeit ein „Käuferstreik“ stattfindet. Dieses „böse“ Spiel wird vor allem in Deutschland und Nordamerika praktiziert!
Tax-Selling!
Vom Tax-Selling haben wir in den letzten Wochen schon mehrmals berichtet. Diese Anomalie tritt jedes Jahr auf, jedoch heuer ist diese durch das extrem gute erste Halbjahr besonders ausgeprägt. Doch diesen Feiertag laufen die Tax-Selling Verkäufe endgültig aus. 30 Tage später können dann dieselben Aktien wieder zurückgekauft werden. Aber bei den billigen Kursen kann ich mir vorstellen, dass viele nordamerikanische Investoren bei anderen billigeren Aktien zuschlagen werden.
Tax-Selling ist auch ein Grund warum die Shortverkäufer so stark am Markt tätig sind, das heißt ab nächster Woche werden die Shorthändler wieder deutlich vorsichtiger agieren, da die regelmäßigen Verkäufe von den Tax-Sellern beendet sind.
Wenige Unternehmensmeldungen – die besten werden derzeit zurückgehalten!
Viele Unternehmen, gerade aus der Explorationsbranche, sehen dass sich der Markt derzeit in einer Art „Käuferstreik“ befindet, daher versuchen viele ihre besten Unternehmensmeldungen nach hinten zu verschieben, denn sie wissen, dass auch die besten Meldungen im günstigsten Fall, nur kurzfristig eine positive Reaktion bringen. Natürlich kann man dies nicht endlos nach hinten verschieben, daher erwarte ich vor allem im Jänner, vor der Vancouver Rohstoffkonferenz (20. -21. Jänner) einen massiven Anstieg der Pressemeldungen.
Denn: Aktienkurse können nur durch positive Unternehmensmeldungen angetrieben werden.
Fazit: Was heißt das für uns???
Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass das Umfeld für Rohstoff- und Explorationsunternehmen nach wie vor voll intakt ist. Sowohl die Rohstoffpreise sind hoch genug um eine erfolgreiche Exploration zu gewährleisten, als auch die Finanzierung ist gesichert!
Das Umfeld wird derzeit von schlechter Stimmung, Tax-Selling, Shorties usw. bestimmt. Dieses Umfeld könnte sich aber bald drehen, denn langfristig kann es durch die guten Ergebnisse eigentlich nur nach oben gehen.
Eigentlich ist es schon ein Wahnsinn, dass trotz guter Meldungen manche Explorer 60, 70 ja viele sogar 80 % oder mehr unter ihren Höchstkursen liegen. Sie finden jetzt viele Werte auf Schnäppchenniveau – teilweise notieren sie auf ihrem Cashniveau und die Projekte werden eigentlich überhaupt nicht mehr bewertet.
Viele erwarten jetzt vielleicht Einzelempfehlungen, jedoch ist das aufgrund der Vielzahl der billigen Aktien gar nicht mehr möglich. Die einzige Alternative die ich Ihnen mit ruhigem Gewissen empfehlen kann, ist das First Junior Zertifikat (WKN LS1JEX), bei dem ich selber Berater bin. Derzeit sind wir in über 40 Titel investiert, die auch teilweise massiv Land unter sind. Wir werden unsere Cashposition nützen um verschieden Positionen aufzustocken oder neu aufzubauen, denn ich glaube nach wie vor, dass die Rohstoffwerte im nächsten Jahr vor einem großen Comeback stehen!!!
Wir haben mit diesem First Junior Zertifikat (WKN LS1JEX) fast die gleiche Entwicklung wie der TSX-V Index – Wer also an den Rohstoffzyklus glaubt, der findet hier eine interessante Investmentmöglichkeit!
Kurs auf!
Ihr
Joachim Brunner
Achtung: Joachim Brunner ist Berater des First Junior Zertifikates (WKN LS1JEX) und des Fond PI global one (WKN 0A0636). Es ist daher möglich, dass sich die in diesem Artikel beschriebenen Aktien im Fond/Depot bzw. dem dazugehörigen Index befinden.
Laut §34b möchten wir darauf hinweisen, dass Mitarbeiter Aktien von Comeco, Globex Mining, Moly Mine, Crowflight Minerals, Oceanagold, Thompson Creek Metals, Commerce Res., Wealth Minerals, Aquila Resources, Fieldex Mining halten und somit ein möglicher Interessenskonflikt besteht.
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