US-Hightech - Mehrheitlich positive Ergebnisse
Die aktuelle Berichtssaison ist in vollem Gange. Das Zwischenfazit fällt überraschend aus: Trotz der miesen Stimmung an den Börsen und unzähligen Warnungen im Vorfeld sowie weiterhin schwachen Wirtschaftsdaten hat die Mehrheit der Unternehmen aus dem Technologiesektor die Prognosen erfüllt bzw. teilweise sogar übertroffen. Hinzu kommen die unerwartet guten Zahlen von Internet-Schwergewichten wie Yahoo! [1] [Nasdaq: YHOO ] oder eBay [2] [Nasdaq: EBAY ].
Trotz aller Euphorie sollten Anleger jedoch nicht vergessen, dass die Erwartungen vor Beginn der Quartalssaison sowohl auf Unternehmens- als auch auf Analystenseite äußerst niedrig waren. Entscheidender als die aktuellen Zahlen für die künftige Börsenentwicklung sind zweifelsohne die Ausblicke der Unternehmen – und diese fielen gar nicht so schlecht aus.
So meldete der Glasfaserspezialist Corning [NYSE: GLW ] einen Gewinn von drei Cents je Aktie und toppte die Schätzungen der Finanzprofis deutlich, die von einem ausgeglichenen Ergebnis ausgegangen waren. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11,1 Prozent auf 746,0 Millionen Dollar (Konsensus: 714,5 Millionen). Für die laufende Periode rechnet Corning mit einem Ergebnis zwischen -0,02 und +0,01 Dollar je Anteilsschein bei Erlösen von 715 bis 745 Millionen Dollar.
Aufwärtstrend im Chipsektor
Websense [Nasdaq: WBSN ], ein Hersteller von Software zur Internetüberwachung, übertraf die Schätzungen mit einem Plus von 17 Cents je Anteilsschein um zwei Cents. Die Erlöse kletterten um 42,0 Prozent auf 18,5 Millionen Dollar und entsprechen damit exakt dem Konsensus. Im laufenden Quartal peilt Websense einen Gewinn von 16 bis 17 Cents an. Analysten rechnen im Durchschnitt mit einem Überschuss von 15 Cents.
Der Chiphersteller Vitesse Semiconductor [Nasdaq: VTSS ] wies in Übereinstimmung mit den Prognosen für die drei Monate bis Ende März ein Minus von fünf Cents je Aktie aus. Der Umsatz ging um 4,5 Prozent auf 40,2 Millionen Dollar leicht zurück (Konsensus: 40,1 Millionen).
GlobeSpan Virata [Nasdaq: GSPN ] verdient in der abgelaufenen Periode vier Cents je Anteilsschein. Experten hatten im Vorfeld lediglich mit dem Breakeven kalkuliert. Die Erlöse des Halbleiterproduzenten stiegen gegenüber 2002 um 34,4 Prozent auf 68,7 Millionen Dollar (Konsensus: 60,5 Millionen). Dank der guten Zahlen gehört GlobeSpan Virata mit einem Plus von zehn Prozent zu den Gewinnern im nachbörslichen Handel.
CheckFree und Ask Jeeves
Auch das Ergebnis des Online-Finanzdienstleisters CheckFree [Nasdaq: CKFR ] können sich sehen lassen. Wie das Unternehmen mitteilte, kletterte der Ertrag von sieben Cents im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf aktuell 20 Cents je Aktie. Damit übertraf CheckFree die Analystenschätzungen um drei Cents. Der Umsatz stieg um 13,4 Prozent auf 141,3 Millionen Dollar (Konsensus: 137,9 Millionen Dollar). Im laufenden Quartal rechnet das Management mit einem Plus von 21 bis 23 Cents je Anteilsschein und einem Umsatz zwischen 140 und 145 Millionen Dollar.
Obwohl Ask Jeeves [Nasdaq: ASKJ ] einen um drei Cents höher als erwartet ausgefallenen Gewinn bekannt gab, musste die Aktie im nachbörslichen Geschäft einen Abschlag von fünf Prozent hinnehmen. Nach einem Kursanstieg von über 275 Prozent seit Jahresbeginn ist dies allerdings kein Wunder. Die Erlöse der Suchmaschine erhöhten sich um 56,5 Prozent auf 25,2 Millionen Dollar – 1,4 Millionen Dollar über dem Konsensus. Für die aktuelle Periode rechnet Ask Jeeves mit einem Umsatz von 24,5 Millionen Dollar und einem Ertrag vor Sonderfaktoren von etwa fünf Cents.
Einzig und allein RF Micro Devices [Nasdaq: RFMD ] verfehlte mit einem Minus von sieben Cents je Aktie die Schätzungen um einen Penny. Die Erlöse stiegen um 37,7 Prozent auf 138,3 Millionen Dollar. Bereits im Vorfeld der Berichterstattung hatte der Hersteller von Schaltplatinen für Handys vor einer Enttäuschung im März-Quartal [3] gewarnt. Daher war auch der Ausblick auf die laufenden drei Monate wichtiger: Hier prognostizierte das Management einen Verlust von fünf bis sechs Cents je Anteilsschein bei stagnierenden bis leicht rückläufigen (-5%) Erlösen.
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