Es kann auch ein kleiner Produzent gutes Geld verdienen, wenn er auch nur ein einigermaßen großes Projekt mit günstigen Produktionskosten hat. Allkem ist jetzt schon einer der größeren Produzenten mit mehreren Projekten und relativ geringen Produktionskosten, noch dazu mit einer eigenen starken Projektpipeline. Allkem ist auch jetzt schon gut regional diversifiziert, besser als viele andere Produzenten oder noch-Explorer.
Von den Synergien würde auch Livent profitieren. Im Kroll-Report zur Fusion steht nicht mal, wer welchen Teil zu den berechneten Synergien beiträgt, weil sie es schlicht nicht können. Die berechneten Synergien stellen erstmal ein Potential dar, was selbst Kroll zugibt. Das vorgeschlagene Eigentumsverhältnis von 56:44 ist aber ein Fakt, der viele Anleger nicht überzeugt.
Darüber hinaus hat Allkem eine wesentlich bessere Liquiditätssituation und ist viel eher in der Lage, die eigenen Projekte zu finanzieren als Livent. Nicht umsonst sagte der Jefferies Analyst: „Livent needs Allkem far more than Allkem needs it.“ Das würde ich so unterschreiben, was nicht bedeuten soll, dass Livent nicht auch alleine profitable wäre. Die Ansicht, dass Livent von dem Deal deutlich mehr profitiert als Allkem, kann man durchaus begründen.
Da Allkem größer ist und auch eine bessere Liquiditätssituation hat, sollte Allkem auch mindestens genauso so stark von dem Deal profitieren wie Livent. Der Kroll-Report basiert eben auch nur auf einer Vielzahl von Annahmen zu zukünftigen Preisen und Kosten, die man teilen kann oder eben nicht. Es wäre naiv anzunehmen, dass die Mehrzahl der Investoren diesem Report unkritisch folgt und sofort nach deren Empfehlung abstimmt. |