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Dank Trump: Übernahme-Aktivität wird 2018 spürbar ansteigen
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Nach dem starken Jahresauftakt im M&A-Geschäft (Übernahmen und Fusionen) mit einem weltweiten Dealvolumen von 800 Mrd. Dollar spricht vieles dafür, dass auch im weiteren Jahresverlauf die Lust der Firmenlenker auf Übernahmen hoch bleibt.
Einer aktuellen Manager-Befragung zufolge, rechnen 49% mit einer Zunahme des Übernahme-Volumens zwischen 5 und 25%. 34% der Befragten rechnen gar mit einer Zunahme von über 25%. Lediglich 17% erwarten 2018 eine Abnahme des Übernahme-Volumens. Übernahmen verbessern die Marktposition....
Das Ergebnis der Umfrage kommt wenig überraschend. Die robuste Konjunktur in Asien, Nordamerika und USA gepaart mit Niedrigzins und vollen Unternehmenskassen schafft ein hervorragendes Umfeld für Übernahme-Transaktionen.
Und Deals bringen große Vorteile. Denn damit kann ein Konkurrent ausgeschaltet werden und die Kostenstruktur dank Größenvorteile verbessert werden. Zugleich nutzen die Unternehmen ihre Barreserven, um neue wachstumsstarke Geschäftsfelder zu erobern. ...und steigern oft auch den Börsenwert
Ein Übernahme-Kurs ist – ein angemessener Preis unterstellt - auch im Sinne der Aktionäre. Geld soll arbeiten und Unternehmen die Zukaufen haben verschiedenen Studien zufolge eine bessere Kursentwicklung gezeigt als die Aktien von Unternehmen, die nicht aktiv wurden.
Häufig quittieren Investoren in der Erstreaktion eine Übernahme zwar mit Kursabschlägen, da Geld abfließt und das Risiko steigt, doch in der Regel erholt sich das Papier des Bieters schnell wieder. Trotz Rekordpreise: Unternehmenskasse für Übernahmen einzusetzen ist besser als Dividendenausschüttung
Der Übernahme-Umfrage zufolge wollen 48% der Firmenlenker unterbewertete Ziele kaufen. Mit Blick auf die vergleichsweise hohen Bewertungen am Aktienmarkt und rekordhoher Übernahme-Multiples dürfte dies jedoch schwierig werden.
Dennoch: Die Preise liegen nicht jenseits von gut und böse, da die Gewinnentwicklung vieler Übernahme-Ziele aufgrund gut laufender Geschäfte und voller Auftragsbücher steil nach oben zeigt.
Die Übernahme-Kandidaten kosten also mehr, das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass sich ein Deal deswegen später bezahlt macht als sonst. So wundert es dann auch nicht, dass die Verwendung der Cash-Reserven für Übernahmen für 61% der Firmenlenker zu den drei größten Prioritäten gehört – noch vor Dividendenausschüttungen. Trumps Steuerreform als großer Hebel für das Übernahme-Geschäft
Die neue US-Regierung unter dem republikanischen Präsidenten Donald Trump schaut bei Auslandsübernahmen aktuell sehr genau hin und hat bereits diverse Deals untersagt. Dies ist nachteilig für das Übernahme-Volumen, doch dürfte die US-Steuerreform mit der Repatriation der Auslandsvermögen den Effekt überdecken.
Es wird erwartet, dass durch die Repatriation fast 1 Bio. Dollar den US-Unternehmen zufließen. Selbst wenn ein Großteil dessen für Dividenden und Aktienrückkäufe ausgegeben werden dürfte, reicht es, wenn nur 15% davon für Übernahmen ausgegeben werden, um das US-Transaktionsvolumens von 2017 um 10% zu steigern.
2018 hat das Potenzial, das bislang beste Übernahme-Jahr aller Zeiten zu werden.
Herzlichst, Ihr UnterschriftJEG.jpg Jens Gravenkötter
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