>Ich war schon immer der Ansicht, dass Finanzbeamte nicht "Goldman spielen" sollten - und schon gar nicht mit Steuergeldern.<
volle zustimmung, aus folgenden gründen:
– „goldman spielen“ setzt einschlägige kenntnsse voraus, die eine zum teil zeitaufwändige einschulung voraussetzten, an derem ende der erleuchtete in der regel ein bestimmtes problem hat. so einfach es ist die geschäftstechnik zu verstehen und in der praxis zu beherrschen, so schwer ist es, sie mit wenigen worten einem aussenstehenden zu erklären. so kommt es zu relativ einsamen entscheidung weniger exekutivorgane, wobei deren vorgesetze in fragen der autorisierung in der regel mit „wir vertrauen darauf, daß sie wissen was sie tun“ (=wir nix verstehen**). beantwortet werden.
– nach der entscheidung das geschäft abzuwickeln, stellt sich die frage nach dem geeigneten partner, zumal auch in der finanzdienstleistung der wettbewerb unzählige optionen bereithält. natürlicher weise steht die bank, die den aufwand der umfangreichen anbahnung als teil ihres gesamtaufwandes versteht, in der bevorzugten auswahl. die weise kaufmannsregel „niemals mit dem berater auch das geschäft abwickeln“ wird in solchen fällen üblicherweise mit dem großen vertrauen gegenüber der bank ausser kraft gesetzt. außerdem sind die ausgehandelten eschäftsbedingungen hinreichend markttransparent, und hinsichtlich ihrer konkurrenzfähigkeit jederzeit überprüfbar.
– das geschäft ist keine spekulation im klassischem sinn, es handelt sich schlicht und einfach um eine risikoversicherung zu branchenüblichen bedingungen. so ist neben den finanziellen konditionen die bedingung von ausstiegsklauseln (nicht mehr als – nicht weniger als) absolut üblich und in den konditionen eingepreist. wie bei jeder versicherung, wird das geschäft einmal rückblickend nur im schadensfall als gutes geschäft gelten, anderenfalls der aufwand nur in fragen der erkauften sicherheit zu rechtfertigen sein.
Das verbreitete fachliche unverständnis in dem betreffenden nischenmarkt führt zu einer vielzahl von ungeeigneten formulierungen und begriffsanwendungen., z.b.;
– Die Papiere sind eine Art Wette darauf, dass die Zinsen steigen werden. --Die Zinswetten könnten das Land Millionen kosten. – Einsatz von riskanten Finanzprodukten – Es gab also überhaupt keine Absicherung. War Schäfer beschränkt oder korrupt?
** – Auch der Chef des Landesrechnungshof, Walter Wallmann, musste kleinlaut einräumen, die Wirtschaftlichkeit der Papiere noch nie vollständig „berechnet“ zu haben .. -- So taugte die Sitzung bei vielen Abgeordneten nicht dazu, ihr ungutes Gefühl zu zerstreuen.
fazit: wer in der verwaltung öffentlicher gelder verantwortung trägt, hat sich von deratigen geschäftspraktiken allem voran in eigenem interesse fernzuhalten. |