Beide Posts sind einfach Quatsch - unausgegoren, einseitig, undifferenziert.
Ich habe selber lange gedacht, das BEV eine Brückentechnologie zu FCEVs sind. Das ist aber zu kurz gesprungen. "Vernünftige" Antriebskonzepte sind auf die Nutzungsprofile abgestimmt. Da gibt das die bekannte Spezifikation "Einen Bauer, seine Frau und einen Sack Kartoffeln mit 80 km/h zum Markt bringen", die angeblich zu dem für seine Zeit und die verfügbare Technologie unbestreitbar erfolgreichen 2 CV geführt hat.
Ich fahre einen Fiat 500e, täglich 110-150 km, eine Person, Landstrasse, Stadt, etwas Autobahn. Lademöglichkeiten da, wo der Wagne sowieso 2 x am Tag 8 Stunden oder mehr steht. Bedeutet: Ich brauche weniger (!) Zeit zum Laden, als ich mit meinem Volvo für's Tanken bräuchte. Ladeleistung: bei einem solchen Fahrprofil wären 5 kW völlig ausreichend, den Wagen ohne Zeitverlust einmal täglich für eine Reichweite von 200 km (Winter!) aufzuladen. Ich bin eigentlich schon Vielfahrer - Schätze, das ein guter Teil der Autos in D eher 200 km pro Woche fährt. Für solche Anwendungen sind BEV ziemlich perfekt, wenn sie bezüglich Grösse und Kapazität der Batterie nicht überdimensioniert sind.
BEV macht aber keinen Sinn, wenn Batteriegewicht wegen hoher Reichweitenanforderung (LKW, Schiffe) zu hoch wird oder wenn sehr hohe tägliche Nutzungsdauer (Stapler, Minenfahrzeuge, u. U. Lieferwagen) ein Laden ohne Einschränkung der Zeit, die das vehicle zur Nutzung zur Verfügung steht, nicht möglich macht, letzteres grob geschätzt, wenn etwas 6 h am Tag oder länger laufen muss. Dann muss ein Energieträger mit höherer Energiedichte her, also Wasserstoff.
Also, ich bin auch ein Freund von Wasserstoff, und von Nel, aber bitte, bitte nicht diesen einseitgen Quatsch, BEV zu bashen um FCEV zu pushen. Zumal Wasserstofferzeugung mehr ist, als Energieträger für Mobilität. Siehe deine eigene Meldung zur Ammoniak Anlage. Auch dazu ein bischen technischer Hintergrund, weil der zitierte Artikel selber missverständlich ist: Produziert wird zunächst aus Solarstrom grüner Wasserstoff, der wird dann in einer Anwendung des uralten Haber-Bosch Verfahrens zur Herstellung von Ammoniak verwendet (durch Hydrierung von Stickstoff). Ammonia, NH3 ist ein Ausgangsstoff für die Herstellung von (Stickstoff-)Düngern, aber auch viele andere chemische Prozesse, kann leichter gelagert werden, als Wasserstoff und es kann auch wieder Wasserstoff daraus gewonnen werden. Aber am Anfang steht immer eine Elektrolyseur. |